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Alles mit Story

annabelle x Miele Swap

Alles mit Story

Der Anonymität von Fast Fashion setzt sie Stücke mit emotionalem Wert entgegen: annabelle-Chefredaktorin Barbara Loop über ihr Shoppingverhalten, Rock’n’Roll-Hochzeitskleider und perfekte Stücke fürs Reisen.

annabelle: Barbara Loop, wie beschrei­bst du deinen Kleidungsstil in einem Satz?
Barbara Loop: Ich mag minimalis­tische, sleeke Looks mit experimen­tellen Schnitten und subtilem Humor.

Humor?
Die weisse Bluse von Comme des Garçons beispielsweise, deren Kragen so gross ist, dass er an das Gewand einer Nonne erinnert. Oder das Par­fum namens Garage, das nach Gummi und Benzin duftet. Es riecht nicht nur besser, als es klingt, es amüsiert mich auch, wenn sich die Leute im Business­meeting fragen, wer die Garagistin im Raum ist.

Wie oft gehst du shoppen, und wie be­einflusst dein Bewusstsein für Nachhal­tigkeit deine Einkaufsgewohnheiten?
Ich shoppe vor allem auf Reisen. Ich mag es, Orte entlang guter Geschäfte zu erkunden. Existiert diese Boutique noch, die ich beim letzten Besuch in Kopenhagen entdeckt habe? Und was ist Neues entstanden in ihrer Nachbar­schaft? An den Dingen, die ich auf solchen Entdeckungstouren kaufe, haf­ten Erinnerungen. Und das ist meines Erachtens die Grundlage für nachhal­tigen Konsum.

Wie meinst du das?
Es ist wichtig, dass wir uns darüber in­formieren, unter welchen Umständen unsere Kleidung hergestellt wurde. Am besten tut man das gleich im Ge­schäft, weil man dann ins Gespräch kommt mit den Menschen hinter einer Marke – und damit auch den Produk­ten einen emotionalen Wert gibt. Ich bin der Überzeugung, dass wir uns intensiver mit Kleidung beschäftigen sollten, um ihr den Wert zurückzuge­ben, den sie im Zuge der Fast Fashion und des anonymen Onlinehandels ver­loren hat. Das ist in meinen Augen der Schlüssel zu einem sinnvollen Umgang mit Ressourcen.

Kaufst du auch Secondhand?
Mir fehlt oftmals die Geduld, Second­handstores nach Vintage­-Funden zu durchforsten. Zum Glück macht mein Mann das leidenschaftlich gern und ergattert immer mal wieder ein gutes Stück für mich. Das Kleid für meine zivile Hochzeit habe ich aber selbst­verständlich selbst ausgewählt: Ein Ba­bydoll Dress aus den Sixties, das ich für fünfzig Dollar via Etsy in einem Secondhandshop in Sioux Falls, South Dakota, gekauft habe. Wie nachhaltig der Kauf angesichts des Transportwegs war, sei dahingestellt. Für mich war das Kleid in erster Linie eine Taktik, um meiner Angst vor dem bürgerli­chen Beigeschmack einer Ehe mit ein bisschen Rock’n’Roll zu begegnen.

Welches ist dein Geheimwaffe­-Klei­dungsstück, das dir immer ein gu­tes Gefühl gibt, wenn du es trägst?
Ich habe letztes Jahr in New York eine Secondhand­-Bluse von Issey Miyake gekauft: Wie auch mein Lieblingskleid aus seiner Pleats­-Please­-Kollektion wiegt sie fast nichts, findet immer wie­ der in ihre gewollt zerknitterte Form zurück und trocknet innert Minuten. Ich habe beides immer im Gepäck: Das schwarze Kleid passt zu jedem Anlass und die Bluse weckt dank ihrer Farbe – Flieder – alle müden Geister.

Wenn du dich für den Rest deines Le­bens für ein Outfit entscheiden müss­test, was wäre das für ein Look?
Ein gutes Hemd, Jackett, Jeans und ein Paar wirklich aufregende Schuhe, zum Beispiel von Loewe.

Wenn du einen Tag lang die Garderobe eines berühmten Menschen tra­gen könntest, wessen Kleiderschrank würdest du durchstöbern?
Die verrückte Garderobe von Chloë Sevigny, zumindest bevor ich für den Rest meiner Tage nur noch Hemd und Jeans tragen muss.

annabelle x Miele Swap

Am 25. Mai 2024 von 14 bis 18 Uhr findet der annabelle x Miele Swap im Kaufleuten in Zürich statt. Alle Infos zu den Annahmetagen, zum Ablauf sowie zum Event findest du hier.

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