Grüne Frage: Muss ich Getränkedosen wirklich recyceln?
- Text: Stephanie Hess
- Bild: Stocksy
Mit der Getränkedose in den Recycling-Container oder doch einfach in den Güsel? Stephanie Hess, annabelle-Expertin für Nachhaltigkeit, klärt auf.
«Eine falsch entsorgte Bierdose aus Aluminium lässt sich zu fast hundert Prozent wiedergewinnen»
Geraten Metalle ins Feuer einer Kehrichtverbrennungsanlage (KVA), können sie, etwa in jener im zürcherischen Hinwil, wieder aus der Asche herausgefiltert werden. Eine falsch entsorgte Bierdose aus Aluminium, sagte man mir da, lasse sich zu fast hundert Prozent wiedergewinnen.
Remo Linggi von der Igora-Genossenschaft für Aluminium-Recycling weist jedoch darauf hin, dass die Qualität des Aluminiums dabei abnimmt. Was dazu führt, dass man das Aluminium nicht mehr für gleichwertige Anwendungen wiederverwenden kann.
Gut möglich, dass der Weg über die KVA ausserdem mehr Transporte und damit mehr CO2-Ausstoss verursacht, als wenn man die Dose in die Recyclingstelle bringt. Aufgrund der gebührenpflichtigen Abfallsäcke ist dieser Weg zudem mit Sicherheit der teurere.
Aus Umweltsicht empfiehlt sich also weiterhin: Dosen flachdrücken und idealerweise mit dem Velo oder zu Fuss zur Recyclingstelle bringen.
Transparenzhinweis
In einer früheren Version dieses Artikels fehlte das Zitat der Igora-Genossenschaft. Zudem hiess es, dass es keine gesicherten Daten dazu gibt, welche Art der Entsorgung die umweltfreundlichere ist.
Stephanie Hess ist Leiterin des Reportage-Ressorts und Autorin des Ratgebers «Ökologisch!» (Beobachter-Edition, 2020). Sie sucht für euch Antworten auf alle grünen Fragen. Schreibt ihr! Stephanies Mailadresse: [email protected]