Kaum wird die Diskussion über die anstehenden Datenschutzänderungen von Whatsapp leiser, ist eine neue Social-App in aller Munde: Clubhouse. Fünf Facts über die Hype-App, die aktuell in den Schweizer Gratis-Download-Charts Platz 9 belegt.
- Clubhouse ist nach eigenen Angaben ein «Drop-in audio chat». Heisst: In der App wird ganz simpel miteinander geredet – in grösseren und kleineren, in privaten oder öffentlichen Gruppen, live und ohne Kamera. Wer einen sogenannten Room eröffnet, ist automatisch Host und darf darüber entscheiden, welche Personen mitreden und welche bloss zuhören dürfen. Oftmals sprechen auch nur eine oder zwei Personen – wie in einem Podcast.
- Die sogenannten Clubs teilen sich in bestimmte Themenbereiche auf. Über die Suchfunktion können die Clubs gefunden werden; bei der Anmeldung gibt jede Person bis zu fünf Interessensgebiete an. Zum Beispiel: Tennis, US Politics, Climate, Beauty und Celebrities. Naheliegend, dass sich auf Clubhouse schon einige bekannte Expert*innen tummeln, wie beispielsweise die deutsche Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. Aber auch Superstars wie Drake, Oprah Winfrey oder Ashton Kutcher nutzen Clubhouse. Immer wieder veranstaltet die App unterschiedliche Events wie beispielsweise Speed-Dating-Abende oder grosse Diskussionen, zum Beispiel im Rahmen der «Black Lives Matter»-Bewegung.
- Aktuell ist Clubhouse nur für iOS verfügbar und befindet sich noch in einer «Private Beta». Die derzeit kostenlose App kann also nur dann genutzt werden, wenn man von einer bereits aktiven Userin eingeladen wird. Wie ein gehypter Nachtclub, in den nur reinkommt, wer jemanden kennt … smart! Die Codes zur Anmeldung werden sogar schon auf Ebay versteigert.
- Komplett neu ist Clubhouse nicht – in den USA ist die App schon seit über einem halben Jahr bekannt. Hinter der App, die derzeit von Investoren finanziert wird, stecken die beiden US-Unternehmer Paul Davison und Rohan Seth mit ihrer Firma Alpha Exploration. Deren Wert wird auf rund hundert Millonen Dollar geschätzt.
- In puncto Datenschutz verwundert der Hype ein wenig – vor allem, nachdem Whatsapp so viel Kritik für die anstehenden Datenschutzänderungen einstecken musste. Wer auf Clubhouse Personen einladen will (die ohne Einladung ja eben gar nicht reinkommen), muss der Firma den Zugriff auf das eigene Adressbuch erlauben. Die Gespräche werden aufgezeichnet – und löschen kann man den eigenen Account nur, indem man ein E-Mail verfasst. Ausserdem ist noch offen, wie die App gegen Hate Speech und Fake News vorgehen will. Man mag sich wirklich nicht ausmalen, wer sich da alles zusammenfinden kann.
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