Sie haben noch keinen Neujahrsvorsatz gefasst? Dann haben wir was für Sie: Eine Sammlung einfacher Ideen, wie Sie die Welt ein bisschen besser machen können.
Eigentlich wissen wir alle, wie es um die Welt steht. Der heisse Sommer war ein erster imposanter Ausdruck des weiter fortschreitenden Klimawandels. Noch immer flüchten zahlreiche Menschen aus ihren Heimatländern, weil sie keine Zukunft dort sehen, noch immer ertrinken viele auf dem Weg ins vermeintliche Glück im Mittelmeer. Die Industrienationen schotten sich politisch ab. Die Staatengemeinschaft driftet auseinander, die Menschen ebenfalls.
Können wir als einfache Bürgerinnen etwas dagegen tun? Müssen wir etwas tun? Es gibt viele Stimmen – auch in unserem Kopf –, die uns sagen: Nein, müssen wir nicht. Weil kleine Schritte eh gar nichts bringen. Weil wir dafür nicht auch noch Zeit haben. Weil sich vielleicht schon morgen herausstellt, dass unser Handeln gar nichts gebracht hat und wir dann blöd dastehen. Weil wir nicht zu diesen naiven Gutmenschen gehören wollen, die glauben, die Welt retten zu können. Die deutsche Philosophin Hilal Sezgin sagt dazu: «Niemand will ein Arschloch sein. Aber Gutsein steht auch ziemlich in Verruf.»
Doch ein Wandel braucht immer erste Schritte. Darum haben wir Ihnen – inspiriert von der Initiative «Jetzt retten wir die Welt» – eine wilde Liste zusammengetragen, wie Sie mit kleinen Veränderungen einen Beitrag leisten können, um die Welt ein bisschen besser zu machen.
Carrot Mob organisieren
Der Carrot Mob ist die Umkehrung des Konsumboykotts: Ziel ist es, eine Ladeninhaberin zu einer guten Tat zu bewegen. Etwa eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren, mehr vegetarische Menüs anzubieten, Flüchtlinge (legal) zu beschäftigen. Um diese Investitionen zu finanzieren, sorgen die Initianten dafür, dass so viele Menschen wie möglich in den Laden kommen und konsumieren. Indem sie beispielsweise über Social Media gezielt Werbung für das Anliegen machen. Die Inhaberin verpflichtet sich, einen bestimmten Prozentsatz der Mehreinnahmen für eine soziale oder ökologische Verbesserung auszugeben.
Besser investieren
Denken Sie übers Geld nach. Könnte ich zu einer Bank wechseln, die in meinen Augen in ethisch wichtige Projekte investiert? Könnte ich mit meinem Geld ein paar für mich sinnvolle Crowdfunding-Projekte mitfinanzieren? Wo und wie viel kann ich spenden? Beim Spenden helfen zudem Tools wie Gooding, Boost oder Bildungsspender. Installiert man sie im Browser, geht bei jedem Online-Kauf automatisch ein bestimmter Prozentsatz des Einkaufspreises an eine gemeinnützige Organisation, die man selber ausgesucht hat.
Secondhand kaufen
Kaum etwas ist ressourcenschonender als die Wiederverwendung: Auf Plattformen wie Tutti.ch, Ricardo.ch oder Anibis.ch finden sich allerlei gebrauchte Gegenstände für Haushalt und Hobby. Wos in Zürich die schönsten gebrauchten Kleider gibt, hat annabelle-Modepraktikantin Nicole Hirschi überdies hier zusammengestellt.
Medien wechseln
Wandel fängt bei einem selber an. Geht es um News, leben wir heute mehr denn je in einer Bubble. Man konsumiert meist schlicht das, was gratis im Internet verfügbar ist oder was der Algorithmus von Facebook für mich ausgesucht hat. Das zementiert Meinungen und erweitert Wissen oder den Blickwinkel nur marginal. Darum: Wechseln Sie mal für eine Woche die Medien. WOZ statt «20 Minuten», «Blick» statt Lokalzeitung, SRF statt Netflix.
Wilde Orte schaffen
Städte dehnen sich aus, schlucken mehr und mehr Grünflächen. Tiere finden immer weniger Platz. Wer also einen Garten hat, lässt sein Laub unter den Büschen einfach liegen, dann können hier Igel nisten. Insektenhotels haben auch auf Balkonen Platz. Sie können selbst gebaut oder beispielsweise hier bestellt werden.
Zusammen essen
In unserem Alltag gibt es kaum Berührungspunkte mit dem Leben geflüchteter Menschen, die jetzt in der Schweiz leben. Über «Gmeinsam Znacht» laden Gastgeber eine Person bei sich zuhause zum Essen ein, so kommt man sich näher, lernt Sprache und Kultur kennen. Weitere Möglichkeiten zum Engagement mit Flüchtling finden Sie überdies auf dieser Liste.
Aktivismus finanzieren
Wandel benötigt Geld. Sinnvolle Projekte finden sich beispielsweise auf givewell.org. Man kann aber auch ganz gezielt aktive Menschen fördern. Politikerinnen unterstützen beispielsweise, die Ihnen wichtig sind. Oder Aktivistinnen, die ein Thema verfolgen, das Ihnen auch am Herzen liegen. Hier finden sich verschiedenste Menschen (aus Deutschland), deren Engagement man mit Geld unterstützen kann.
Weitere Vorschläge? Schreiben Sie sie uns in der Kommentarspalte.