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Voll auf Speed: Eine Begegnung mit der Indycar-Pilotin Simona De Silvestro

Voll auf Speed: Eine Begegnung mit der Indycar-Pilotin Simona De Silvestro

  • Text: Barbara Loop; Fotos: Tommaso Mei

Sie fuhr schon mit über 300 km/h in die Wand – und stieg trotzdem wieder in den Rennwagen. Ein Boxenstopp bei der Schweizer Indycar-Pilotin Simona De Silvestro im kalifornischen Long Beach.

Manche hier in den USA nennen sie The Swiss Miss. Das mag sie gar nicht. Dass sie eine Frau ist und aus der Schweiz kommt, sei nicht der springende Punkt. Andere nennen sie The Swiss Missile. Das findet sie super. Simona De Silvestro ist schnell wie eine Rakete. Sie ist eine Frau. Sie ist aus der Schweiz. In dieser Reihenfolge. Das passt.

Es ist ein heisser Sonntag im April. Wir sind in Long Beach, der Küstenstadt südlich von Los Angeles. Es ist Volksfest: Bierlaune unter Palmen, Hotdogs an jeder Ecke, Baseballmützen, dicke Waden und Sonnenbrand, religiöse Fanatiker, Truthahnschenkel gross wie Kinderarme, Sicherheitsleute, Boxenluder, Abfallberge, aus den Lautsprechern scheppern die Red Hot Chili Peppers: «Californication». Seit Freitag fahren Autos um die Wette, mal grosse Trucks, mal kleine Tourenwagen. Mal geht es darum, möglichst hoch über eine Schanze zu springen. Dann wieder gewinnt, wer beim Driften mehr Gummi in Rauch verwandelt. Das Motorengeheul ist nicht nur hörbar, man kann es fühlen; es kitzelt im Innenohr.

Tanzen wie Bonnie Tyler

Noch steckt Simona De Silvestro erst bis zur Hüfte in ihrem Rennanzug und schlürft ein violettes Energy-Gel. Wir kauern im Teambus auf dem Boden, bald beginnt das Rennen. «Zeit für meinen Song», sagt sie und grinst: Ich erkenne das Lied nicht sofort, doch dann: «I need a hero. He’s gotta be strong and he’s gotta be fast, he’s gotta be larger than life.» Ich schaue Simona ungläubig an. Trish Donovan, eine Frau um die fünfzig, für die Pressearbeit verantwortlich, wirft den Kopf in den Nacken, beugt die Knie, schwingt ihren Arm und tanzt, als wäre sie Bonnie Tyler. Simona De Silvestro krümmt sich vor Lachen.

Simona De Silvestro war 17, als sie die Schweiz verliess, um in den USA ihre Karriere als Rennfahrerin zu lancieren. Heute ist sie 24 und fährt in der schnellsten Rennserie Amerikas: der Indycar-Serie. Dreissig Männer sind ihre Gegner – und drei Frauen. Aber keine ist so schnell wie Simona De Silvestro. Die Tribünen füllen sich. Man saugt Cola aus XXL-Bechern, Eltern setzen Kindern Gehörschutze auf, der Höhepunkt des Wochenendes steht bevor: Der Grand Prix von Long Beach ist, was in der Formel 1 der Grosse Preis von Monaco ist. Die Rennstrecke führt mitten durch die Stadt, vorbei am Jachthafen, die Kurven sind eng, die beste Sicht haben die Anwohner auf ihren Balkonen.

Land der Freien und Heimat der Tapferen

Die Autos stehen auf den Startplätzen, Simonas Chevrolet auf Platz 18; sie hatte Pech im Qualifying. Vor jedem Wagen posiert eine junge Frau, starr lächelnd, als wäre sie aus Karton, in der Hand ein Schild mit der Startnummer. Simona De Silvestro hätte dafür gern einen Mann. «Wir arbeiten daran», sagt sie und zuckt mit den Schultern. Auf der Leinwand singt eine Frau die Nationalhymne. Die Zuschauer haben sich erhoben, die Hände auf dem Herzen. Das Sternenbanner flattert, «over the land of the free and the home of the brave» – über dem Land der Freien und der Heimat der Tapferen.

Nun beginnt Simona De Silvestros Verwandlung: Erst schluckt der Rennanzug ihre muskulösen Arme, dann den ganzen Oberkörper. Sie steckt die Kopfhörer in die Ohren, zieht die feuerfeste Maske über, setzt den Helm auf, legt sich den Nackenschutz um ihren breiten Hals. Feuerfest verpackt, erscheint sie einem seltsam entrückt. Wie eine Astronautin neben ihrer Rakete. Eine Astronautin mit Bodenhaftung.

Am Anfang war es ein Gokart

Geboren ist Simona De Silvestro in Thun, aufgewachsen in Mont-sur-Rolle. Dort, im kleinen Dorf in den Rebbergen am Genfersee, sitzen ihre Eltern jetzt – mitten in der Nacht – vor dem Fernseher und warten, bis das Rennen beginnt. Oft, aber eben nicht immer fliegt Simonas Vater oder ihre Mutter zu den Rennen, selten reisen sie gemeinsam. Gestaffelt können sie mehr Rennwochenenden abdecken. Der Vater besitzt eine Autogarage, die Mutter ein Kunstatelier. Simona ist ihr einziges Kind. Begonnen hat alles mit einem Gokart, den Simona bei einer Ausstellung in der Garage des Vaters entdeckte. Simona war zu klein, «das war ein Theater», sagt die Mutter. Mit sechs Jahren erreichten ihre Füsse endlich das Gaspedal. Schon kurz darauf fuhr die Familie im eigenen Bus zu Rennen in ganz Europa.

Dann, mit 15, kamen die richtigen Rennautos. Simona De Silvestro stieg freitags in den Cisalpino, fuhr ein Wochenende lang in Italien im Kreis und reiste am Sonntag zurück, denn Autorennen sind in der Schweiz verboten. «Ich will das machen, egal wo auf der Welt», habe sie immer gesagt. Nun lebt Simona De Silvestro in Indianapolis, der Hauptstadt des US-Rennsports, wo jedes Jahr am Memorial Day das legendäre Indy-500-Rennen stattfindet. Simona wohnt allein in einem gesichtslosen Apartmenthaus. «Es fühlt sich alles provisorisch an. Ich habe den Ort noch nicht gefunden, wo ich reinpasse», sagt sie. Jeden Tag nach dem Training ruft sie ihre Mutter an.

Pokale im Kinderzimmer

Obwohl sie nur zu Weihnachten in die Schweiz fährt, hat sie in Mont-sur-Rolle ihr Zimmer behalten. Auf den Regalen stehen die Pokale, aus den Schränken quellen Kleider – als hätte die Frau das Elternhaus nie verlassen. Auf dem Salontisch stapeln sich Kunstbände, daneben liegen Bücher über Motorsport. Ein Foto zeigt ein kleines Mädchen im rosa Regenmantel, auf den meisten Bildern trägt Simona aber einen Rennanzug.

«Drivers, fire those things up», brüllt Dakota Meyer ins Mikrofon – heizt ein, die Dinger. Dakota Meyer war Sergeant des US Marine Corps und trägt die Medal of Honor. Ihm kommt die Ehre zu, das Rennen in Long Beach zu eröffnen. Es donnert, rohrt und knattert. Der Geruch gebratener Truthähne mischt sich mit dem Gestank von verbranntem Gummi. Zwei Aufwärmrunden hinter dem Pace Car, dann der Rollstart. Grüne Flagge: Vollgas. Mit fast 300 km/h rast Simona De Silvestro über die Küstenstrasse, vor der Kurve voll auf die Bremse, um den Brunnen mit der Delfinskulptur zirkeln, Kurve vier, Kurve fünf, geradeaus, vorbei an den Tribünen, hoch in die Kurve rein und eng raus, Rechtskurve, Gas geben, Gas geben, Gas geben, rechts, links, runter vom Gas, Haarnadelkurve, mit Vollgas an den Palmen vorbei, über die Ziellinie. So geht das achtzig Runden und zwei Stunden lang. Simona De Silvestro verliert zwei Kilo Gewicht, ihr Herz schlägt 170-mal pro Minute.

Kontrollverlust bei bei über 300 km/h

Der Grand Prix von Long Beach ist wichtig für Simona De Silvestro. Seit drei Jahren fährt sie in der Indycar-Serie, erst seit dieser Saison stimmt alles: das Team, das Auto, der Kopf. Jetzt ist alles möglich. Es geschah vor zwei Jahren, ausgerechnet bei ihrem Heimrennen in Indianapolis. Simona De Silvestros Eltern waren gerade in New York zwischengelandet, als während eines Trainingslaufs hinten links die Radaufhängung bricht und ihre Tochter bei über 300 km/h die Kontrolle verliert: Sie schliesst die Augen, lässt das Steuer los, damit ihr beim Aufprall nicht die Hände brechen. Das Auto hebt ab, dreht sich in der Luft, knallt rückwärts in die Wand, kommt kopfüber und in Flammen zum Stehen. Simona De Silvestro, die schon als Kind in einem Gokart sass, die Rennautos fuhr, als sie noch keinen Führerschein hatte, wollte aufhören. Sie, die mehr als die Hälfte ihres Lebens im Rennsport verbracht, die Schule abgebrochen, Familie und Freunde verlassen hatte, um als Rennfahrerin durchzustarten, wollte alles hinschmeissen. Das Auto war ihr auf einen Schlag fremd geworden, «too scary», zu unheimlich.

Als ich Simona De Silvestro zum Frühstück treffe, hält sie mir ein Handyfoto unter die Nase. Ich sehe keine Hand, nur eine riesige Brandblase. Mir vergeht der Appetit. Sie bestellt Eier, «sunny side up», dazu Pancakes und Toast, «ohne Butter». «An das amerikanische Essen gewöhne ich mich nie», sagt sie. Wenn sie spricht, wirbeln ihre Hände durch die Luft. Sie redet laut, als ob sie gegen den Lärm von Motoren ankämpfen müsse. Sie spricht Schweizerdeutsch, ihre Mutter ist Zürcherin, gibt Interviews auf Italienisch, der Muttersprache ihres Vaters, spricht Französisch und natürlich Englisch. Wenn ihr ein Wort nicht einfällt, wechselt sie die Sprache oder hilft sich mit Geräuschen weiter, macht «zsssch» und «bämm», schlägt mit der Faust in die Hand – «Weisch, du fährst mit 300 km/h zwischen Mauern, das ist gefährlich. Aber weisch, dafür leben wir. Einmal muss man in die Mauer fahren, um zu wissen, dass sie wirklich da ist.»

Umgang mit der Angst

Auch ihre Mutter weiss um die Mauern: «Man lernt, mit der Angst umzugehen.» Sie sagt: «Wenn Simona keine Rennen mehr fahren würde, wäre sie unglücklich.» Deshalb hat sie ihrer Tochter nach dem Unfall geraten weiterzumachen, es nochmals zu versuchen. Ein technisches Versagen, das sei, wie von einem Meteoriten getroffen zu werden: «Es passiert fast nie. Aber wenn es passiert, bist du nur noch Passagier.» Simona De Silvestros Stimme wird leiser, als sie ihre Mentaltrainerin in Biel erwähnt. Mit ihr redet sie am Telefon über das Fahren, die Rennen, die Unfälle. Und über Gefühle. «Sie sagt mir nicht, was ich tun soll, aber wenn ich rede, finde ich es heraus.»

Nach dem Horror-Crash von Indianapolis und dem ersten Schock sagte sie sich: «Je länger ich warte, desto grösser wird die Angst.» Nur zwei Tage nach dem Unfall trat sie zum Rennen an, raste mit bandagierten Händen und blessierten Lippen über die Strecke. 400 000 Zuschauer jubelten, auch wenn sie nicht ins Ziel kam. Sie hatte das Richtige getan, sie war die Heldin der Stunde. Dan Wheldon, der das Rennen damals gewann, starb nur Monate später in einer Massenkarambolage in Las Vegas. 15 Autos waren involviert. Ein Feuerinferno in der Wüste, Szenen wie im Krieg. Simona De Silvestro hatte Glück. Diesmal. Ob sie ihr Testament geschrieben habe, frage ich sie. Nein, sagt sie, ohne über meine Frage entsetzt zu sein. «Irgendwie glaube ich, dass ich dafür noch zu jung bin. Ich bin noch wie ein Kind. Wir Rennfahrer werden nie erwachsen.»

Eine von 30 Fahrern in der Indycar-Serie

Uns wird Filterkaffee nachgeschenkt, da klingelt das Telefon. Wie lange es noch dauere, will Trish Donovan, ihre Pressefrau, wissen. «Wir kommen gleich», sagt Simona De Silvestro. «Wir müssen los?», frage ich. «Nein, nein», die Rennfahrerin winkt ab. Sie erzählt von der letzten Saison, in der sie mit dem schlechten Lotus-Motor fahren musste, es nie unter die ersten zehn schaffte. «Ich bin da einfach so rumgefahren», sagt sie und verdreht die Augen. Alle schimpften über Lotus, sie aber nicht. «Ich sehe das so: Es gibt 30 Leute, die in der Indycar-Serie fahren können, und ich bin eine davon.»

Ich verfolge den Grand Prix von Long Beach in ihrer Box. Sie gleicht der Kommandozentrale einer Raketenbasis: Hier laufen all die Daten der im Auto montierten Sensoren zusammen, hier wird die Strategie entschieden, hier hat man den Überblick. Simona steckt hinter einem Konkurrenten fest. Der Chefingenieur Gerald Tyler gibt ihr Anweisungen – «Schone deine Reifen, benutze deinen Kopf» –, durch das Rauschen und Knacken des Funkgeräts ist ein fernes «Okay» zu hören. Die Autos rasen vorbei, man versteht sein eigenes Wort nicht. Dann kurz durchatmen, ein paar Worte wechseln, siebzig Sekunden Ruhe, bis das Grollen wieder einsetzt. Der Lärm schiesst ins Ohr, dreht im Kopf und bebt im Bauch. Gespräche werden überfahren, Gedanken weggeblasen. Das Denken fällt einem schwer am Rand einer Rennstrecke.

Simona De Silvestros Manager

Neben mir zupft Imran Safiulla, ein junger schlaksiger Mann mit Brille und Bart, nervös an seinem Hemd. Er ist es, der Simona De Silvestro entdeckt hat, als sie in Amerika ankam und in der Nachwuchsserie BMW Formula fuhr. Sie war gut, beendete die Saison auf dem vierten Platz. Gemeinsam mit dem Schauspieler und Rennstallbesitzer Paul Newman brachte Safiulla Simona De Silvestro in die Juniorenserie der Indycar. Imran Safiulla ist nicht nur Simona De Silvestros Manager, sondern auch der Mitbesitzer des Rennstalls KV Racing, für den sie fährt. Simona sagt, er sei wie ein grosser Bruder für sie, mit niemandem verbringe sie mehr Zeit. Als ich ihn zwei Tage vor dem Rennen im Verpflegungszelt treffe, ist er umringt von Leuten, sein Bruder ist da, alte Bekannte. Er umarmt mich zur Begrüssung, stellt mir Freunde vor und erklärt, dass es um mehr gehe als um schnelle Autos und Siege: «Was wir mit Simona aufbauen, verlangt Disziplin. Viele warten nur darauf, dass sie versagt und sich bestätigt, dass Frauen eben doch keine Rennfahrer sind.»

In Amerika investieren die Sponsoren in Fahrerinnen, solange sie zurechtgemacht auf Kühlerhauben posieren. Auch Imran Safiulla wird immer wieder gefragt, ob er Simona nicht ein wenig «auftakeln», sie «femininer» machen könne. «Aber was heisst das, feminin?» Die Schönheit einer Frau liege in ihrer Würde. «Ob die Haare schön sind», Safiullas Stimme überschlägt sich vor Empörung, «ist das Letzte, was Simona interessiert, wenn sie aus dem Auto steigt. Und Ohrringe machen sie nicht schneller.» Simona De Silvestros Ziel ist die Formel 1, die Königsklasse des Automobilsports. Die Formel 1 ist auch Imran Safiullas Traum, aber dafür will er seine Ideale nicht verraten. Die Formel 1 ist technisch so hoch gerüstet, dass er dort zehnmal so viel Geld auftreiben müsste wie in der Indycar-Serie. Und sowieso: «Man ist dort noch nicht bereit für Simona.»

Ein Auto kostet eine Million

Eine Frau im Team von Mercedes sei undenkbar: «Die alten deutschen Jungs denken doch noch immer, dass Frauen in die Küche gehören.» Dabei sei doch auch Europa auf das weibliche Publikum angewiesen. «Nein, nein», meint Imran Safiulla, «Simona kann auch in Amerika eine Königin sein.» Um im Motorsport erfolgreich zu sein, reichen Mut und Talent nicht aus. Der Sport ist teuer: Das Budget eines Indycar-Teams beträgt zwischen fünf und zehn Millionen Dollar. Simona De Silvestro hat für jedes Rad am Wagen einen Mechaniker, einen Spezialisten für die Stossdämpfer, einen Experten für die Pneus, einen Chefingenieur, Karbontechniker, Datenanalysten, PR-Leute, einen Finanzdirektor. Insgesamt arbeiten rund vierzig Personen für KV Racing. Ein Auto kostet eine Million, Simona De Silvestro hat zwei davon.

Am Rand der Boxengasse, zwischen Pneustapeln und Treibstofftanks, stehen die Mechaniker, in Anzug und mit Helm, in der prallen Sonne. Einer sitzt da, als wäre er in der Hitze vertrocknet. Plötzlich springt er auf. Er hat über Funk vernommen, dass Simona De Silvestro ein anderes Auto touchiert hat. Er schnappt sich einen neuen Frontflügel, andere rollen die Räder in Position. Einer packt den Tankkolben, so gross, dass er ihn mit beiden Händen halten muss. Ein Feuerwehrmann steht bereit und zielt mit seinem Feuerlöscher auf das Parkfeld. Simona De Silvestro fährt rein, bremst scharf. Wie ein Mückenschwarm saugen sich die Mechaniker am Wagen fest. Anheben, Reifen wechseln, Tank füllen, neuen Flügel dran. Simona De Silvestro rast davon. Eine ältere Dame, ganz in Violett gekleidet, schiebt mich etwas zur Seite, damit sie ein Foto machen kann. Auf einem Zettel, der in ihrem Hut steckt, steht «Press». Sie berichte seit fast dreissig Jahren über das Rennen in Long Beach.

Ein Platz unter den ersten zehn

Simona De Silvestro sei eine ehrliche Person, sagt sie, «she’s the real deal», überall beliebt und respektiert. Und leise orakelt sie, dass Simona gewinnen werde. Es sei nur eine Frage der Zeit. Heute ist es noch nicht so weit, es gewinnt der Japaner Takuma Sato. Simona De Silvestro wird Neunte. Sie ist zufrieden, ein Platz unter den ersten zehn war ihr Ziel. Ich treffe sie gleich nach dem Rennen im Verpflegungszelt, sie fragt Trish Donovan nach den Plänen für den Abend. Ein Essen mit Sponsoren, sie muss sich beeilen, zurück ins Hotel, duschen, umziehen. An ihren Rennen kommen so viele Leute zusammen – Familie, Freunde, Bekannte, Sponsoren –, dass manchmal gleich zwei Essen pro Abend anstehen, sagt sie.

Sie fragt mich, wie ich es fand, das Rennen. Umwerfend, sage ich, aber mir schwirre der Kopf, vom Lärm, von der Sonne, von all den neuen Bekanntschaften. Ich versuche, meine Eindrücke zu sortieren. Doch Simona De Silvestro ist schneller: «Mein Beruf ist es, so schnell wie möglich im Kreis zu fahren. Manchmal finde ich es selber total verrückt.»

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Die Tribünen füllen sich

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