Auch zwei Tage nach der knappen Niederlage gegen Polen schmerzt das Schweizer Aus an der EM noch sehr. Wir sehen aber nicht nur das Negative: Wir konzentrieren uns auf ein tolles Tor, eine richtig gute Nationalmannschaft und freuen uns auf ein Wiedersehen in Russland!
Verdient hätten sie es, sagen wir. Einfach den Deckel hätten sie in der Verlängerung zumachen müssen, denken wir. Knapp war es, wiederholen wir immer wieder. Aber ändern wird sich dennoch nichts. Die Schweizer Nati hat es nicht in den Viertelfinal an der EM in Frankreich geschafft. Trotz ihres Kampfgeists, trotz ihres grossen Hungers.
Die Niederlage, die tut weh, aber eigentlich sollten wir zufrieden sein. Zufrieden, dass nach dem Achtelfinal-Aus gegen Argentinien an der Weltmeisterschaft 2014 die Schweizer Nationalmannschaft zum zweiten Mal zeigte, dass sie wirklich was kann. Leider blieb sie dafür unbelohnt, aber hey, die Deutschen mussten auch lange warten, bis sie sich den Titel holten. Spanien besetzte den Thron 2008, 2010 und 2012. Jedes Mal war Deutschland knapp dran – aber erst 2014 klappte es. Natürlich ist die Schweiz noch weit entfernt von einem Titel, aber wir alle können uns doch noch an das Heim-EM-Debakel 2008 erinnern, an das Turnier-Ende nach der Vorrunde. Auch nicht über die Vorrunde hinaus schaffte es die Nati an der WM in Südafrika, für die EM in Polen und Ukraine konnte sie sich gar nicht erst qualifizieren. Aber seit der WM 2014 geht es bergauf. Die Witze, dass man gar nicht erst mit einer Nati im Achtelfinal rechnen muss, werden leiser. Beinahe hätte es gegen Argentinien gereicht, und beinahe hätte es am Samstag gegen Polen geklappt. Trainer Vladimir Petković ist mit einem starken Team nach Frankreich gereist und hätte fast ein kleines Schweizer Fussballwunder geschafft.
In Erinnerung bleibt uns also ein durchaus erfolgreiches EM-Turnier, eine Nationalmannschaft, die auf sich aufmerksam machte. Ein Valon Behrami, der kämpfte wie kein anderer auf dem Spielfeld.
Ein Xherdan Shaqiri, der ein Tor für die Geschichtsbücher schoss.
Und ein Embolo, der sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat, den wir aber gern weiter anfeuern. Oh Embolo!
Danke, liebe Nationalmannschaft, es hat Spass gemacht mit euch! Jetzt qualifiziert ihr euch für die WM und dann sehen wir uns 2018 in Russland!