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Speedball

Speedball

  • Text: Lisa FeldmannIllustration: Stéphane Manel

Erinnerungen an den Medizinball.

Mir wird etwas in die Hand gedrückt, das stark an einen Basketball erinnert. Hoffentlich muss ich den nicht werfen, denke ich. Mit Bällen konnte ich nie wirklich etwas anfangen, ich kann sie weder weit durch die Luft schleudern, noch elegant über ein Volleyballnetz schmettern, geschweige denn in einem Korb hoch über meinem Kopf versenken. Muss ich aber auch alles nicht, stellt sich heraus. Dieser Ball, der als «Speedball» gerade in den USA (und in St.Gallen) Karriere macht, dient eigentlich nur dazu, einen bestimmten Übungsablauf mit einer eher anstrengenden Körperhaltung zu koppeln. Obwohl nicht unsportlich, bricht mir bereits nach der ersten Basic-Einheit von acht Minuten der Schweiss aus. Dieses Ganzkörpertraining, das mit Dancemoves gemixt wird, soll Kraft und Ausdauer gleichmässig trainieren, da kann man mal sehen, wie wenig ich von beidem habe. So stolpere ich den Schrittabfolgen des Trainers hinterher, wobei die heutzutage unvermeidlichen Technobeats den Rythmus vorgeben, aber nicht wirklich passen wollen. Gerade, wenn man bedenkt, dass dieses Training klassisch in grossen Gruppen abläuft, stellt man sich innerlich eher einen Kasernenhof vor oder eine alte Turnhalle.

Vielleicht, weil man sich an die gnadenlosen Schulstunden erinnert fühlt, in denen man tonnenschwere Medizinbälle (warum heissen die eigentlich so?) bewegen musste, vielleicht auch, weil Speedball für einmal keinen Look vorschreibt, Trainer und Turner in runtergerockten alten Jogginhosen auftreten dürfen – sehr sympathisch! Ein weiterer Vorteil: Man kann in jedem Level einsteigen, die Klassen bauen sich immer über die Grundübungen auf, Anfänger kommen genauso auf ihre Kosten (und zu ihrem Muskelkater, aua!!), wie top-fitte Athleten und souveräne Trainingsfreaks. Ich habe zur Einführung eine Einzelstunde, weswegen mir die spezifische Gruppeneuphorie entgeht. Trainer Patrick Schöch hat dafür versprochen, vor meiner nächsten New-York-Reise beim Equinox-Club, Amerikas erster Adresse für gestählte Manager, eine Tür aufzumachen. Wenn ich bis dahin wieder in die Knie gehen kann …

Getestet im Studio Sportcenter Ost, St. Gallen
Gratis-Probestunde ohne Voranmeldung möglich
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