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So blitzt Ihr Geist: Die Entstehung von Ideen und kreativen Einfällen

So blitzt Ihr Geist: Die Entstehung von Ideen und kreativen Einfällen

  • Readaktion: Helene Aecherli; Text: Tina Huber; Foto: Yves Bachmann

Ideen fallen nicht vom Himmel, sondern schlummern bereits in uns. Wir müssen sie nur noch aufwecken.

Wie kommen wir eigentlich auf Ideen?

Gute Einfälle entstehen, wenn das Gehirn frühere Erlebnisse und vorhandenes Wissen neu kombiniert. Wie dieses gedankliche Mischen genau abläuft, ist nicht im Detail klar. Uns wird erst das Ergebnis – die neue Idee – bewusst. Wie Kognitionsforscher Damian Läge vom Psychologischen Institut der Universität Zürich erklärt, geschieht dies besonders dann, wenn wir etwas tun, das uns kognitiv nicht anstrengt, zum Beispiel Kaffee kochen oder Pflanzen giessen. Dann hat das Hirn freie Kapazität, um neue Einfälle hervorzubringen.

Ein Problem und keine Lösung dazu?

1. Überlegen Sie, was Sie über die Sache wissen, recherchieren Sie im Internet, rufen Sie sich Erlebnisse dazu in Erinnerung. Das ist wichtig, damit das Gehirn alle Informationen präsent hat.

2. Tun Sie etwas ganz anderes, bei dem Sie nicht viel überlegen müssen. Das Gehirn wird sich nun dem Problem widmen.

3. Warten Sie. Drei Minuten oder drei Jahre – einfach so lange, bis die Erleuchtung, sprich die neue Idee, kommt.

4. Prüfen Sie, ob der Einfall etwas taugt. Unser Gehirn macht zwar fleissig neue Assoziationen, aber keinen Praxistest.

Wieso kommen uns Ideen oft beim Gehen?

Wie oft grübeln wir erfolglos an einem Problem, stehen entnervt auf und – zack – ist der rettende Einfall da. Der Grund: Bei Schwierigkeiten geraten wir unter Druck, werden nervös und kribbelig. Steht man nun auf und geht ein paar Schritte, löst sich die Anspannung. Dies lockert auch das Gehirn, und deshalb kommt die Idee oft genau in diesem Moment.

Warum sind einige Menschen kreativer als andere?

Wer sich darüber ärgert, dass andere stets die besseren Ideen haben, kann seinen Genen die Schuld geben. Die Forschung vermutet, dass minimale Unterschiede in der Assoziationsflüssigkeit im Hirn verantwortlich sind für die Ausprägung der Kreativität. Je freier die verschiedenen Bereiche des Gehirns miteinander kommunizieren, desto kreativer ist man. Diese Gabe kann durch Hirnschäden oder traumatische Erlebnisse beeinträchtigt werden. In diesen Fällen kommt es vor, dass einzelne Hirnregionen fest miteinander verknüpft werden und Betroffene bei einer Tätigkeit immer an etwas Bestimmtes denken müssen. Laut Kognitionsforscher Damian Läge schätzt man, dass jeder dritte US-Veteran diese Beeinträchtigung aufweist.