Leben
Sektenschelte: Das Drama «The Master» mit Joaquin Phoenix
- Redaktion: Frank Heer; Text: Mathias Heybrock; Fotos: Ascot Elite
An diesem Film wird Scientology keine Freude haben: Das Sektendrama «The Master» ist ein starkes Stück.
Schon nach wenigen Minuten des neuen Films von Paul Thomas Anderson ist alles da, was man aus «There Will Be Blood» kennt: die existenzialistische Wucht der Bilder oder Andersons Fähigkeit, seine Darsteller zu Wahnsinnsleistungen anzutreiben.
Philip Seymour Hoffman brilliert als Charismatiker, der in den USA der Fünfzigerjahre eine Sekte namens Die Sache aufbaut; man darf darin ruhig Scientology erkennen. Zu seinen Jüngern gehört auch der alkoholkranke Aussenseiter Freddie, von Joaquin Phoenix derart meisterhaft verkörpert, dass er dafür den Oscar verdient.
Doch so inbrünstig Freddie seinem neuen Herrn gehorcht – ganz wird er sich dieser Sache nie verschreiben können. Ein grossartiger Film zum Thema Sinnsuche, der auch als Sektenschelte höchst differenziert bleibt.
Ab 21. 2.: «The Master» von Paul Thomas Anderson. Mit Amy Adams als Frau des Sektenführers und der tollen Laura Dern in einer Nebenrolle
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