Schuld & Sühne: Der Roman «Gibraltar» von Sascha Reh
- Redaktion: Claudia Senn; Text: Verena Lugert, Claudia Senn
Ein grosser Wurf: «Gibraltar» von Sascha Reh könnte die deutsche Antwort auf Jonathan Franzens «Korrekturen» sein.
Bernhard, Trader und rechte Hand des Bankiers Alberts, flieht nach Gibraltar, nachdem er sich mit Wetten auf griechische Staatsanleihen um Hunderte von Millionen Euro verzockt hat.
Zuvor aber zweigt er noch vierzig Millionen ab, die er auf einem Offshorekonto deponieren will. Doch Thomas Alberts, der Sohn des Chefs, Bernhards schizophrene Stieftochter Valerie und seine überspannte Frau Carmen sind ihm dicht auf den Fersen. Jeder schuldet jedem etwas – Geld, Liebe, Güte, Respekt. Und jeder hat Schuld auf sich geladen.
Ein glänzend geschriebener und ungemein vielschichtiger Roman von Sascha Reh, der nicht nur Schriftsteller, sondern auch Familientherapeut ist. Ein grosser Wurf – vielleicht sogar die deutsche Antwort auf Jonathan Franzens Erfolgsroman «Die Korrekturen».
Sascha Reh: Gibraltar. Schoeffling-Verlag, Frankfurt 2013, 464 Seiten, 36.90 Franken bei Books.ch