Dada war die erste Kunstbewegung, bei der auch Frauen das Sagen hatten. Das dokumentieren zwei grossartige Bildbände.
Ohne Emmy Hennings, genannt die Dänin, lief bei den Zürcher Dadaisten gar nichts. Sie hatte zusammen mit ihrem Partner Hugo Ball das Cabaret Voltaire gegründet, stand vom ersten Abend an auf der Bühne, dichtete, sang oder tanzte mit irrem Blick – und wenn es mal Ärger gab, war sie es, die die Situation rettete, dank ihrer einschlägigen Erfahrungen in den Cabarets von München und Berlin. Ein grossartiger Bildband würdigt jetzt ihren Beitrag zur ersten Kunstbewegung, in der Frauen als unabhängige Künstlerinnen von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Die ganze Geschichte dieser rund fünfzig Avantgardistinnen von Hannah Höch bis Sophie Taeuber-Arp erzählt die Kunsthistorikerin Ina Boesch in ihrem packenden Band «Die Dada».
— Emmy Hennings. Dada. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2015, 236 Seiten, ca. 49 Franken
— Die Dada, La Dada, She Dada. Wie Frauen Dada prägten. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2015, 164 Seiten, ca. 29 Franken
1.
Von links nach rechts, vordere Reihe: Tristan Tzara, Céline Arnauld (1895–1952, Schriftstellerin, Herausgeberin, Paris Dada), Francis Picabia, André Breton; mittlere Reihe: Paul Dermée, Philippe Soupault, Georges RibemontDessaignes; hintere Reihe: Louis Aragon, Théodore Fraenkel, Paul Eluard, Emmanuel Faÿ. The Prodan Romanian Cultural Foundation and the Montparnasse Cultural Foundation
2.
Emmy Hennings, München 1922. Foto: Hanns Holdt. Nachlass Hennings im Schweizerischen Literaturarchiv SLA, Bern
3.
Porträt Emmy Hennings, vermutlich Apollotheater Kattowitz, Herbst/Winter 1912. Nachlass Hennings im Schweizerischen Literaturarchiv SLA, Bern
4.
Sophie Taeuber-Arp gehörte mit ihreren Werken zu den einflussreichsten Frauen des Dadaismus. Bild: Verlag Scheidegger & Spiess