Oroma Elewa: Die It-Lady aus Nigeria
- Text: Yolanda Pantli; Fotos: Courtesy of Oroma Elewa
Wenn jemand der Welt erklären kann, wie Afrika in Sachen Mode tickt, dann das multimediale Multitalent Oroma Elewa.
Der afrikanischen Mode muss mehr Respekt entgegengebracht werden.» Das sagt Oroma Elewa, in New York lebende Nigerianerin, DJane, Ex-Model, Stil-Ikone der Streetblogger mit regelmässigen Auftritten in der US-«Vogue» und «Dazed & Confused». Mit ihrem Kunst- und Modemagazin «Pop’ Africana» hat sie bereits einiges dafür getan.
ANNABELLE: Oroma Elewa, «Pop’ Africana» hat in der Mode- und Kunstwelt on- wie offline viel Aufsehen erregt.
Oroma Elewa: Ich war selbst überrascht, wie schnell sich das Magazin in der Modewelt einen Namen gemacht hat.
Vielleicht auch deshalb, weil in letzter Zeit immer häufiger von jungen nigerianischen Modedesignern die Rede ist?
Anscheinend hat sich herumgesprochen, dass Afrika mehr zu bieten hat als exotische Supermodels und fantastische Muster.
Selfridges hat ja letzten Dezember die besten Kollektionen der Lagos Fashion und Design Week 2012 gezeigt.
Wir haben brillante, gut ausgebildete Kreative, die mit ihrem Talent und ihrer Innovationskraft die Modewelt bereichern.
Was macht denn den afrikanischen Stil aus?
Den afrikanischen Stil gibt es nicht, aber natürlich gibt es Elemente aus der afrikanischen Kultur, die wir in die Mode einfliessen lassen. Doch unsere Interpretation von Mode ist so kosmopolitisch, wie sie von Designer zu Designer individuell ist.
Afrika inspiriert Europas Designer immer wieder. Finden Sie Ihre Kultur, Ihre Heimat in deren Kollektionen wieder?
Um Afrikas Psyche und damit auch seine Kultur wirklich zu verstehen, muss man selbst Afrikaner sein, das Leben eines Afrikaners gelebt oder sich sehr ausführlich mit dem Kontinent auseinandergesetzt haben. Aber selbst das ist keine Garantie. Es gibt genügend Afrikaner, die Afrika auch nicht verstehen.
Überraschenderweise und trotz des grossen Erfolgs haben Sie «Pop’ Africana» eingestellt.
Weil ich schon wieder an einer neuen Publikation arbeite, «The Conversationist», eine Erweiterung meines Blogs Oromastherapy. Ich werde eine Diskussionsplattform bieten für einen offenen Dialog zum Thema «Frauen und Mode», zur kritisch-humorvollen Auseinandersetzung mit der sozialen und kulturellen Seite der Modewelt.
Vielleicht noch ein Tipp, wie wir Europäer einem Verständnis für Afrika zumindest näherkommen?
Persönliche Erfahrungen statt durch Medien vermittelte. Und «The Danger of a Single Story» von Chimamanda Adichie lesen.
1.
Grosser Augenblick: Die erste Nummer von «Pop’ Africana» im Herbst 2008