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Oprahs Interview mit Meghan Markle und Prinz Harry: Die wichtigsten Aussagen
- Text: Vanja Kadic
- Bild: CBS/Youtube Screenshot
Meghan Markle und Prinz Harry sprachen am Sonntag mit Oprah Winfrey über ihren Rücktritt aus der königlichen Familie. Die wichtigsten Aussagen.
Es wird schon jetzt als Interview des Jahres gefeiert: Am Sonntag sprach das Paar im zweistündigen Interview mit Oprah Winfrey über seine Entscheidung, Anfang 2020 die britische Königsfamilie zu verlassen. Und war dabei so offen wie nie. Die «New York Times» beschreibt «CBS Presents Oprah with Meghan and Harry» als «eines der am meisten erwarteten und am stärksten aufwirbelnden Fernsehinterviews der letzten Zeit». Das Paar, das diesen Sommer sein zweites Kind erwartet, sprach über die Beweggründe für seinen Royal-Rücktritt und den Umzug von England nach Kalifornien, den fehlenden Rückhalt in der Königsfamilie, Rassismus und Suizidalität. Wir haben die wichtigsten Aussagen von Meghan und Harry für euch zusammengefasst.
Das Interview ist seit Jahren geplant – doch Meghan darf erst jetzt sprechen
Winfrey sagte in der Sendung, dass sie sich mit Meghan bereits im Februar 2018 über ein potentielles Interview ausgetauscht habe. «Ich erinnere mich gut an dieses Gespräch. Es war mir nicht einmal erlaubt, dieses Gespräch mit dir persönlich zu führen», so Meghan. Sie deutete an, dass das Kommunikationspersonal des Buckingham-Palastes anwesend war. «Wir sind jetzt auf der anderen Seite. Von vielen Lebenserfahrungen, die wir erlebt haben. Und wir haben die Möglichkeit, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich hätte dir damals nicht zusagen können», sagte Meghan. «Das war nicht meine Entscheidung, die ich treffen konnte. Als Erwachsene, die ein wirklich unabhängiges Leben gelebt hat, in dieses Konstrukt zu geraten, das anders ist als es sich die Leute vorstellen – es ist wirklich befreiend, das Recht und das Privileg zu haben, nun in gewisser Weise Ja sagen zu können. Ich bin bereit zu reden.»
Mitglieder der Royals machten sich Sorgen darüber, wie dunkel die Haut von Meghans und Harrys Baby wird
Meghan erklärte, dass sie und Harry während ihrer Schwangerschaft mit ihrem Sohn Archie darüber informiert wurden, dass ihr Kind nicht den Titel eines Prinzen oder einer Prinzessin tragen würde. Laut Meghan sei dies eine Abweichung des typischen Protokolls – und der Grund, warum ihr Sohn keine Security vom Palast erhalten sollte. «Sie wollten nicht, dass er ein Prinz ist», so Meghan. Winfrey fragte, ob Rassifizierung ein Faktor bei dieser Entscheidung spielte, worauf Meghan eine «ehrliche Antwort» gab: Während dieser Diskussionen um den Titel von Archie gab es «auch Bedenken und Gespräche darüber, wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird.»
Einen konkreten Namen eines Royals, der solche Aussagen machte, nannte sie nicht. Meghan sagte stattdessen, dass es «mehrere Gespräche» zwischen Harry und der «Familie» gab, in denen es darum ging, «was das bedeuten würde und wie das aussehen würde». «Sie waren besorgt, dass es ein Problem sein könnte, wenn er zu dunkel wäre?», fragte Winfrey. «Wenn das die Annahme ist, die du machst, dann ist das eine ziemlich sichere», sagte Meghan. Über den Grund, warum sie keinen konkreten Namen nannte, erklärte sie: «Ich denke, das wäre sehr schädlich für die Person.»
Als Oprah Harry mit dem Gespräch konfrontierte, sagte er: «Dieses Gespräch werde ich nie teilen. Es war peinlich. Ich war ein bisschen schockiert.» Das besagte Gespräch habe früh in der Beziehung mit Meghan stattgefunden. «Das war ganz am Anfang: ‹Wie werden die Kinder aussehen?›», erinnerte er sich.
Mit Oprah sprach Meghan über ihre Enttäuschung darüber, wie sie als Woman of Color in der königlichen Familie behandelt wurde – vor allem, nachdem sie einige Commonwealth-Staaten bereiste und auf ihren Reisen andere Women of Color traf. Dabei habe sie verstanden, wie viel es diesen Frauen bedeutete, «jemanden in dieser Position zu sehen, der wie sie aussieht», so Meghan. «Ich konnte nie verstehen, wie man das nicht als einen Zusatznutzen und ein Spiegelbild der heutigen Welt sehen konnte.»
Meghan hatte Suizidgedanken und wollte sich Hilfe holen – doch diese wurde ihr verweigert
Eine besonders traurige Aussage aus dem Interview von Meghan und Harry: Während ihrer Schwangerschaft mit Archie hatte Meghan durch die Isolation hinter den Palastmauern («Ich konnte nicht einfach ein Uber zum Palast rufen») und das Gefühl der Hilflosigkeit Suizidgedanken. Kurz bevor das Paar 2019 eine Vorführung von Cirque du Soleil besuchte, sagte Harry zu seiner Frau, dass er nicht glaube, dass sie imstande dazu sei, den Event zu besuchen. Meghan habe geantwortet, sie könne nicht mehr allein sein, aus Angst, dass sie sich selbst etwas antut. Auf Bildern der Veranstaltung sei zu sehen, wie fest Harry ihre Hand umklammert hielt. «Wir lächeln beide und machen unseren Job, aber wir versuchen beide, es einfach nur durchzustehen», so Meghan.
«Ich schämte mich, es Harry gegenüber zugeben zu müssen. Ich wusste, wenn ich nichts sage, würde ich es tun. Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein. Und das war ein sehr klarer und realer und erschreckender, ständiger Gedanke», sagte sie. «Ich ging zur Institution (das Königshaus, Anm. d. Red.) und sagte, dass ich irgendwo hingehen müsse, um Hilfe zu bekommen. Ich sagte, dass ich mich noch nie so gefühlt habe. Und mir wurde gesagt, dass ich das nicht kann, dass es nicht gut für die Institution wäre.»
Harry und Meghan heirateten heimlich
Die grosse Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle fand am 19. Mai 2018 in Windsor Castle statt. Was niemand wusste: Das Paar gab sich bereits heimlich drei Tage vorher in seinem Garten das Ja-Wort. «Wir riefen den Erzbischof an und sagten uns: Dieses Spektakel (die grosse kirchliche Hochzeit, Anm. d. Red.) ist für die Welt. Aber wir wollen unseren Bund für uns. Die Gelübde, die wir in unserem Zimmer eingerahmt haben – sie symbolisieren nur diesen Moment von uns beiden in unserem Garten mit dem Erzbischof von Canterbury…», so Meghan. «Nur wir drei», ergänzte Harry.
Harry and Meghan werden Eltern eines Mädchens
Die beiden verrieten im Interview mit Oprah, dass sie ein Mädchen erwarten und ihre Familie damit komplett sei. «Einen Jungen und dann ein Mädchen zu bekommen. Was könnte man sich mehr wünschen?», so Harry. «Jetzt haben wir unsere Familie und sind zu viert.» Sohn Archie feiert im Mai seinen zweiten Geburtstag.
Harry fürchtete, dass sich die Geschichte seiner Mutter wiederholt
Harry zog Parallelen zu seiner verstorbenen Mutter, Prinzessin Diana. Sie starb 1997 bei einem Autounfall in Paris, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. «Was ich sah, war eine Wiederholung der Geschichte, nur viel gefährlicher», so Harry. «Nehmen wir noch Rassifizierung und Social Media dazu. Wenn ich davon spreche, dass sich die Geschichte wiederholt, spreche ich von meiner Mutter.»
Meghan wurde ursprünglich gut in seiner Familie aufgenommen. Erst nach der 16-tägigen Reise des Paares 2018 nach Australien, Neuseeland und Fidschi habe sich alles verändert.
«Sie haben Meghan willkommen geheissen. Aber das hat sich nach der Australien-Tour verändert. Es war unsere erste Reise. Und es war das erste Mal, dass die ganze Familie sah, wie unglaublich gut sie (Meghan, Anm. d. Red.) den Job machte. Und das hat alte Erinnerungen geweckt», so Harry. Winfrey bestätigte, dass sich Harry damit auf die Australien-Tournee seiner Eltern, Prinzessin Diana und Prinz Charles, im Jahr 1983 bezog.
«Willst du damit sagen, dass es Anzeichen von Eifersucht gab?», fragte Winfrey Prinz Harry. Er antwortete: «Ich wünschte nur, dass wir alle aus der Vergangenheit lernen würden. Aber zu sehen, wie mühelos es für Meghan war, so schnell in die Familie zu kommen, in Australien und über Neuseeland, Fidschi und Tonga, und einfach in der Lage zu sein, sich mit den Menschen zu verbinden… Sie wurde nicht nur in der Familie willkommen geheissen, sondern von der Welt, sicherlich vom Commonwealth.» Auf Winfreys Frage, wie Prinzessin Diana auf die Situation des Paares reagieren würde, antwortete Harry: «Ich glaube, sie wäre sehr wütend über die Art, wie alles ausgegangen ist, und gleichzeitig würde sie wollen, dass wir glücklich sind.»
Harry weiter: «Ich bin wirklich erleichtert und glücklich, hier zu sitzen und mit meiner Frau an meiner Seite mit dir zu sprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für sie (Diana, Anm. d. Red.) gewesen sein muss, diesen Prozess allein durchzustehen.»
Meghan bekam keine Unterstützung von den Royals
Das Protokoll und die Etikette musste sich Meghan selbst beibringen. Als sie Mitglied der königlichen Familie wurde, sei sie «engagiert» gewesen, habe aber keine Hilfe erhalten. «Es gab bestimmte Dinge, die man nicht tun konnte», erklärte Meghan. «Aber im Gegensatz zu dem, was man in den Filmen sieht, gibt es keinen Unterricht, wie man spricht, wie man die Beine kreuzt, wie man königlich ist. Es gibt nichts von diesem Training. Das mag es für andere Mitglieder der Familie geben. Das war aber nichts was mir angeboten wurde.»
Niemand habe sie vorbereitet oder ihr gesagt, was sie zu erwarten habe. So habe sie sich alles selbst beigebracht – unter anderem die Nationalhymne, die Royals bei Gottesdiensten mitsingen. «Niemand kam auf die Idee zu sagen: Oh, du bist Amerikanerin. Das wirst du nicht wissen können», so Meghan. Sie googelte die Nationalhymne und lernte vor einem im TV übertragenen Gottesdienst «spät in der Nacht» verschiedene Hymnen – weil sie «sie (die Familie, Anm. d. Red.) nicht in Verlegenheit bringen wollte.» Meghan: «Wir haben das Training hinter den Kulissen gemacht, weil ich sie einfach stolz machen wollte.»
Auf die Frage, ob sie etwas bereue, antwortete Meghan: «Ich bedaure, dass ich ihnen geglaubt habe, als sie sagten, ich würde beschützt werden. Und ich bereue es, das geglaubt zu haben, denn wenn ich wirklich gesehen hätte, dass das nicht der Fall ist, hätte ich mehr tun können. Aber ich denke, ich habe es nicht sehen sollen. Ich sollte es nicht wissen, und jetzt, wo wir auf der anderen Seite sind, haben wir nicht nur überlebt, sondern blühen auf.»
Prinz Charles nimmt keine Anrufe mehr von Prinz Harry entgegen
Harry sprach mit Oprah Winfrey über sein Verhältnis zu seinem Bruder Prinz William und seinem Vater, Prinz Charles. Bevor Harry und Meghan im Januar 2020 offiziell ihren Rücktritt als Mitglieder der Königsfamilie bekannt gaben, hatte er drei Gespräche mit seiner Grossmutter, Queen Elizabeth, und zwei Gespräche mit Prinz Charles. «Bevor er aufhörte, meine Anrufe entgegen zu nehmen», so Harry. «Es gibt eine Menge zu verarbeiten», sagte er über seine Beziehung mit seinem Vater. «Ich fühle mich wirklich im Stich gelassen, weil er etwas Ähnliches durchgemacht hat, er weiss, wie sich Schmerz anfühlt … Und Archie ist sein Enkel. Ich werde ihn immer lieben. Es gibt viel Schmerz, der uns passiert ist. Ich will es weiterhin zu einer meiner Prioritäten machen, diese Beziehung zu heilen.»
Über Prinz William sagte Harry: «Wie ich schon sagte, ich liebe William über alles. Wir sind zusammen durch die Hölle gegangen und teilen eine gemeinsame Erfahrung, aber wir sind auf unterschiedlichen Wegen. Die Beziehung schwebt im Moment in der Luft, aber Zeit heilt alles. Hoffentlich.» Harry sagte im Interview auch, dass sein Vater und sein Bruder als künftige Könige «gefangen» in ihren Leben seien. «Sie können ihre Rollen nicht verlassen», sagte Harry. «Und ich habe grosses Mitgefühl dafür.»
Mit der Queen pflege er ein gutes Verhältnis. «Ich habe im letzten Jahr mehr mit meiner Grossmutter gesprochen als in vielen, vielen Jahren. Meine Grossmutter und ich haben eine wirklich gute Beziehung und ein gutes Verständnis.» Über Zoom-Gespräche bekomme die Queen ihren Urenkel Archie zu Gesicht.
Herzogin Kate brachte Meghan zum Weinen – nicht umgekehrt
Meghan und Harry räumten mit dem Gerücht auf, dass Meghan Herzogin Kate, Prinz Williams Ehefrau, kurz vor ihrer Hochzeit im Mai 2018 zum Weinen brachte. Dabei ging es um einen Konflikt wegen der Kleider der Brautjungfern. «Das Umgekehrte ist passiert», so Meghan. «Und ich sage das nicht, um irgendjemandem gegenüber abfällig zu sein, denn es war eine wirklich harte Woche vor der Hochzeit. Aber sie war über etwas verärgert. Sie hat sich entschuldigt und mir Blumen gebracht. Und ich habe ihr verziehen.» Kate sei eine «gute Person». «Wenn du mich liebst, musst du sie nicht hassen. Und wenn du sie liebst, musst du mich nicht hassen», so Meghan über die konstanten Schlagzeilen über den angeblichen Streit zwischen ihr und Kate.
Für Meghan sei die Berichterstattung über die Auseinandersetzung mit Kate ein «Wendepunkt» gewesen, weil die königliche Familie damals die Schlagzeilen nicht berichtigte. «Jeder im Königshaus wusste, dass es nicht stimmte», sagte Meghan.
Die Royals drehten der Familie den Geldhahn zu
Harry enthüllte, dass seine Familie ihm «im ersten Quartal 2020 buchstäblich den finanziellen Geldhahn» zugedreht hat. Deshalb habe er sich für die lukrativen Deals mit Netflix und Spotify entschieden. Den Neustart in den USA habe Harry mit dem Erbe von Prinzessin Diana finanziert. «Ich habe das, was meine Mutter mir hinterlassen hat. Ohne das hätten wir es nicht machen können», sagte er. Prinz Harry bekam das Erbe von rund 13 Mio. Dollar an seinem 30. Geburtstag.
Sie möchten mit jemandem reden? Hilfe finden Sie bei der Dargebotenen Hand unter www.143.ch
Cinderalla Püppchen Meghan geht es nur ums Geld und ihre publicity, Harry ist zu verwöhnt und behütet, merkt überhaupt nicht wie er von ihr verarscht wird.
Das ist eine mögliche Sicht auf die Dinge. Bleiben wir doch aber respektvoll im Umgangston. Freundliche Grüsse vom annabelle-Team
Danke für diesen neutralen Bericht. Andere Medien berichten hier wieder tendenziös und stellen immer eine Seite als böse dar.
Vielen Dank! Das freut mich. Freundliche Grüsse, Kerstin Hasse