Leben
Das neue Samsung Galaxy S4 «Life Companion» im Test
- Text: Niklas Fruth; Bilder: Samsung, PHOTOPRESS/Alexandra Wey
Web-Experte Niklas Fruth testet das neue Samsung Galaxy S4. Der Werbespruch zum neuen Smartphone lautet: Life Companion. Doch taugt es wirklich als neuer Lebenskumpel?
Seit zwei Wochen begleitet mich das S4 durch mein Leben, genauer gesagt hat es, wie so jedes andere Telefon zuvor auch, seinen Platz in meiner Hosentasche gefunden. Aber wie gut erfüllt es die Versprechungen und Lobeshymnen von Samsung, die ich Ende April am Launch-Event in Zürich gehört habe?
Hannes Hug (SRF) und Gülsha Adilji (JOIZ) führten uns durch den Abend. Gast um Gast hatte mehr oder weniger zum neuen Smartphone zu sagen: Soulsänger Seven eher weniger, aber immerhin sollte er uns auch mit seiner Musik verzaubern, dafür konnte der Präsident von Samsung SEAG (Schweiz, Österreich & Slowenien) umso stolzer vom neuen Flagschiff aka Lebensbegleiter erzählen. David Bosshart, CEO des Gottfried Duttweiler Instituts GDI, referierte über die Bedeutung des Smartphones als Lebensbegleiter und blieb somit dem neuen Kosenamen treu. Aber wieso genau soll es jetzt das Samsung sein und kein anderes?
Lebensbegleiter Samsung Galaxy S4
Überzeugen wird das Galaxy S4 aus technischer Sicht sicherlich jeden. Ausgeliefert wird es entweder mit einem neuen Samsung Exynos 5 oder Qualcomm Snapdragon S4 Pro Prozessor, 13 Megapixel Kamera, stärkerem Akku als sein Vorgänger und einem grandiosen 1080p Super AMOLED 5’’ Bildschirm. Die Anschlüsse bleiben dankbarerweise gleich, einmal Klinke für die Kopfhörer und Micro-USB zur Verbindung mit dem Computer oder Ladegerät. Das ist wohl ein kleiner Seitenhieb gegen Apple, dessen iPhone 5 neue Anschlüsse verlangt.
Beim neuen «Life Companion» passt alles in ein 9mm dünnes Gehäuse und unterbietet so auch trotz grösseren Massen in Breite (69mm) und Höhe (139mm) das Gewicht eines iPhones locker. An dieser Stelle muss ich erwähnen, was ich bei vielen Begegnungen in letzter Zeit hören musste: «Hey, ist das ein neues Telefon, das ist aber gross!». Ja, das ist es, aber aus meiner Sicht ist genau das die richtige Entwicklung, wenn man es wirklich als Lebensgefährte nutzen will. Denn wer einmal einen Film, ein Spiel oder eine andere App in Full HD auf diesem Gerät miterleben durfte, ist begeistert.
Hält man es dann allerdings selber in der Hand, schleicht sich auch noch ein anderes Gefühl ein. Die Leichtigkeit des Samsung Galaxy S4, kombiniert mit dem konkurrenzfähigen Preis (699 Franken für die 16GB Variante), führt zu einem Plastikgehäuse, das auch im Vergleich mit anderen Smartphones schick ist, doch die Haptik schreit nach billig. Das war auch beim Vorgänger S3 so und insgeheim schmunzelt man schon beim Anschauen der Verpackung, die aus einem eher schlechten Pappe-Holzimitat besteht.
Also alles ist irgendwie besser geworden oder gleich geblieben beim neuen Handy von Samsung. Ich sehe einen Fortschritt in der Entwicklung des Geräts und wer ein neues Smartphone braucht oder wem sein altes zu langsam wird, der hat gute Gründe zu wechseln.
Doch gibt es neben guten Gründen auch eine Revolution beim «Life Companion»?
Samsung meint ja und präsentiert uns einen Haufen neuer Features. Ich muss kurz noch erwähnen, das Samsung Galaxy S4 bedient sich des Betriebssystems Android. Im Gegensatz zu Apples iOS kommt Android bei vielen Handyherstellern zum Einsatz und um nicht in der Masse unterzugehen, versucht auch Samsung, das Betriebssystem auf sein Gerät anzupassen. So wird man in den Werbungen nun mit Wörtern bombardiert wie «S Voice™ Drive», «Samsung Smart Pause», «Samsung Smart Scroll», «S Translator», «Samsung Optical Reader» und so weiter und so fort. Neu kann man sein Gerät also mit Augen, Stimme oder Gesten steuern. Das funktioniert manchmal, manchmal aber auch nicht. Anfangs hatte ich Spass am Ausprobieren, mittlerweile habe ich es deaktiviert, meine Finger scheint das Gerät einfach doch noch am besten zu verstehen.
Laufmeter, Storyalbum, diverse neue Kameraoptionen (beispielsweise schiesst die Kamera neu vorne und hinten gleichzeitig Fotos) und viele weitere Funktionen sind nett. Schlussendlich sind es aber alles Apps, die ich irgendwie in anderer Form auch schon im Google Play Store gesehen habe, die nun einfach vorinstalliert sind. So stolpere ich beim Herunterladen meiner Favoriten auch über Updates der bestehenden Installation und lese Kommentare wie «bereits vorinstalliert, aber für mich völlig unnötig» oder «würde die App gerne loswerden und den Speicherplatz sinnvoller nutzen».
Test-Fazit Samsung Galaxy S4
Alles in allem bin ich vollends zufrieden mit diesem Telefon und würde mir kein anderes anschaffen. Die Enttäuschung über die nicht vorhandene Revolution zieht sich aus meiner Sicht durch das komplette aktuelle Angebot an Smartphones und stellt für mich somit kein Kaufkriterium dar. Und so freue ich mich, mit meinem neuem Lebensgefährten heute auf dem Weg nach Hause einen Film in Full HD anzuschauen, vielleicht wäre die nächste Revolution ja dann eine Popcorn-Maschine, denn das schafft der Life Companion dann doch noch nicht.
Alle weitere Infos zum Samsung Galasy S4 finden Sie unter www.samsung.com oder bei Ihrem jeweiligen Mobilfunkanbieter
1.
Das neue S4 präsentiert sich grösser und doch ist es kleiner. 5″ Full-HD Amoled Display mit Gorilla-Glas 3, 13 MP Kamera, NFC, Infrarotremote, microSD-Slot bis zu 64GB Speichererweiterung, 50GB Dropbox und vieles mehr. Android 4.2 läuft auf einem Quad-Core Prozessor mit 1.9 GHz.
2.
Viele neue Funktionen wie «S Translator», «Group Play», «Share Music» sollen Menschen zusammenführen und Beziehungen intensivieren. Das Gerät als Lebensgefährte und darüber hinaus Vernetzer von weiteren Lebensgefährten.
3.
«Samsung Smart Pause», «Samsung Smart Control», «Air View», «Air Gesture», «Samsung WatchOn TV», «Samsung Optical Reader». Neu soll unser Smartphone durch Blicke und Handbewegungen kontrolliert werden, und das Telefon selber auch unsere Umgebung steuern können.