Mondo Mobile: Die Mailänder Möbelmesse 2013
- Redaktion: Connie Hüsser und Rebekka Kiesewetter; Fotos: Connie Hüsser
Die Mailänder Möbelmesse 2013 zeigte eine Designwelt zwischen Feiern und Vernunft, Innovation und Tradition.
Wenn man der schwierigen Wirtschaftslage überhaupt etwas Positives abgewinnen kann, dann vielleicht dies: Die Möbelbranche übt sich in Zurückhaltung. Zuvor wetteiferten viele Firmen darum, es den Modelabels gleichzutun und möglichst schnell möglichst viele Neuheiten auf den Markt zu bringen und sich mit auffälligen, aber wenig nachhaltig gedachten Lancierungen als Trendsetter zu inszenieren. Eine Denkweise, die in einer Branche, in der Langlebigkeit und Weitsicht zentral sind, keinen Platz hat.
Zum Glück waren 2013 unausgegorene, effekthascherische Showpieces an der Mailänder Möbelmesse wieder rar: Es gab viele Re-Editionen alter – aber deshalb nicht weniger aktueller – Entwürfe, wertige Materialien wurden verarbeitet und neue Oberflächen entwickelt. Firmen, die sich wie der Holzstuhlproduzent Mattiazzi bewusst auf ein enges Feld konzentrieren, um ihr Knowhow bestmöglich zu nutzen und zu entwickeln, wirkten besonders überzeugend.
Ausstellungen von Designschulen
Spannend die Ausstellungen der Designschulen wie Écal oder RCA, an denen eine Generation umfassend und disziplinenübergreifend denkender Gestalter herangewachsen ist; hochwertig die Schauen wie «Nouvelle Vague» oder «010–020», für die sich junge Designer zu Ausstellungskollektiven zusammengeschlossen haben.
Ohnehin: Zusammenzuarbeiten, gemeinsam neue Vertriebs- und Verkaufswege, Partnerschaften und Möglichkeiten zur Emanzipation von grossen Produzenten zu finden, war für die jüngere Gestaltergeneration heuer so wichtig wie nie. Man nahm sich Zeit für Gespräche, bildete neue Gruppen, es entstanden Freundschaften, die Stimmung war gut, und auch das Feiern in der Bar Basso, an Vernissagen, Afterpartys oder bei einem der zahlreichen Frühstück-Events (die Zmorgestund ist die neue Cocktailhour) kam nicht zu kurz.
Design der Zukunft
Und schliesslich mag aus Spass und guter, zukunftsgewandter Energie Besseres entstehen als aus Frustration und Hoffnungslosigkeit. Dass dort, wo an der Mailänder Möbelmesse 2013 wirklich etwas passierte, dort, wo gefeiert und die Zukunft neu erdacht wurde, Prominenz à la Philippe Starck oder Marcel Wanders fehlte, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das, was im Design in die Zukunft weist, ohne die älteren Herren geschieht.
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Karimoku New Standard präsentierte die neue Kollektion bei einem Frühstück im Studio von Francesca Sarti, der Gründerin des Food-Design-Kollektivs Arabeschi di Latte