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Der Mercedes C 220 im Test: Eine Klasse für mich

Der Mercedes C 220 im Test: Eine Klasse für mich

  • Text: Stephanie Hess; Foto: Alberto Cirigliano

Testerin Stephanie Hess wurde im Mercedes zum jauchzenden Gecken. Wen wunderts bei diesem Auto?!

Hände ans Steuer!», schreit mein Beifahrer, ein älterer Herr im rosa Hemd mit Schweissperlen auf der Stirn. Wir sitzen in einem weissen Mercedes und düsen mit zirka 80 Stundenkilometern im Riesenslalom über den Flugplatz Buochs. Und ich halte die Hände für einen Moment eben nicht am Steuer, sondern vor dem Mund, weil ich einen Freudenjuchzer zurückdrängen möchte. Sekunden vorher habe ich das Gaspedal der neuen C-Klasse zum ersten Mal ganz runtergedrückt.

Ich muss zu meiner Gefühlsexplosion erklären, dass ich am Morgen in einem Mietauto nach Buochs an die Mercedes Driving Days gefahren war; eine alte Kiste. Als ich da das Gaspedal zum ersten Mal ganz durchgedrückt hatte, war lange gar nichts passiert. Vielleicht wird man automatisch zum Gecken, wenn man einen Mercedes fährt, geht mir durch den Kopf, wie ich so über die Start- und Landebahn heize. Bei Mercedes ist nun mal alles vom Feinsten, selbst in der C-Klasse, der kleinsten, günstigsten – und in der Schweiz beliebtesten – Reihe der Mercedes-Mittelklasse. Vom Volumendrehknopf über die Felgen bis zum siebengängigen Getriebe: jedes Ding ein Statement für Wertigkeit, für Qualität. Wie auch die Marke selbst schon Statement ist. Der abgebrochene, um den Hals getragene Mercedes-Stern wird in gewissen Kreisen offenbar noch heute als Symbol wider das Establishment eingesetzt: Zumindest ist die Kühlerfigur, die noch heute bei einzelnen Modellen freistehend ist, weiterhin das am häufigsten benötigte Ersatzteil bei Mercedes.

Die Marke schafft es denn auch, einem gleich auf mehreren Ebenen ein Gefühl von Privilegiertheit zu vermitteln. Sogar in der Serienausstattung sorgen zig Assistenten für eine komfortable Fahrt. Ein Attention Assist, der meine Müdigkeit über das Lenkverhalten erkennt. Der Collision Prevention Assist Plus, der den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug überwacht. Und in der erweiterten Version eine Neuheit: ein System, das einen Fussgänger auf der Strasse erkennt und voll abbremst, wenn der Fahrer das zu gegebener Zeit nicht selber tut.

Privilegiert fühlt man sich auch, weil man nach dem leisen Klack der Türen rein gar nichts mehr mitbekommt vom Verkehrsgetöse rundherum. Abgekapselt in einem nach Leder duftenden Kosmos. Nur verbunden mit der Aussenwelt über das Multimediasystem Comand, Kameras und Sensoren, die einem beim Parkieren oder Kolonnenfahren den Weg weisen.

Weniger privilegiert als ich fühlt sich hingegen mein Beifahrer, da helfen alle Sicherheitssysteme nichts. Sichtlich gezeichnet steigt er nach dem Slalom aus dem Wagen, sein rosa Hemd dunkel geschwitzt. Er wischt sich mit einem Taschentuch über die Stirn. Und meint dann doch: «Ist ja nichts passiert.»

Modell: Mercedes C 220 BlueTEC
Motor: 2.1-Liter-4-Zylinder-Turbodiesel
Fahrleistung: 170 PS, von 0 auf 100 km/h in 8.1 s
Höchstgeschwindigkeit: 234 km/h
Masse: Länge 4.7 m, Breite 1.8 m, Höhe 1.5 m
Leergewicht: 1550 kg
CO2-Emission: 109 g/km
Verbrauch: 4 l/100 km
Energieeffizienzklasse: A
Preis: ab 41 500 Fr.
Infos: www.mercedes.ch