In unserer globalen Mailstafette gehts diesmal von Inga Loa Blöndal (53) aus der isländischen Hauptstadt Reykjavik nach Budapest zum Stylisten Benjamin Quirico (22).
Hallo Benjamin, wie ist das Leben in Budapest?
Viel weniger osteuropäisch, als man denkt. Wenn man erwartet, auf Trachten tragende und Geige spielende Paprikaverkäuferinnen zu treffen, dann wird man zwar nicht direkt enttäuscht, aber doch ziemlich ernüchtert.
Mit welchem Tier würdest du Budapest am ehesten vergleichen?
Mit einem friedlichen, aber starken Bären, der nach einer durchzechten Partynacht am frühen Morgen noch den Gemüse- und Handwerkermarkt besucht.
Was ist wirklich aufregend in Budapest?
Die unzähligen öffentlichen Musik- und Kulturveranstaltungen, die im Sommer stattfinden. Letzte Woche erst gab Rod Stewart ein Gratiskonzert auf dem Heldenplatz vor über 120 000 Zuschauern. Das war extrem cool.
Was nervt in deiner Stadt?
Die fast schon abartig überteuerten öffentlichen Verkehrsmittel.
Womit tritt man in Budapest garantiert ins Fettnäpfchen?
Mit Gesprächen über Politik. Hier scheiden sich in Ungarn die Geister. Sozialisten gegen Rechte, Traditionalisten gegen EU-Befürworter oder auch nur der eine Bezirk gegen den anderen. Politik, egal auf welcher Ebene, gibt immer Anlass zu Streit.
Wer bekommt das Stafettenmail als Nächstes?
Armin Malojer. Er ist Journalist und Wanderführer im österreichischen Dornbirn.
Inga Loa Blöndal wurde von Leif Strömberg befragt. Hier geht es zum Artikel.