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Mailstafette 12

Mailstafette 12

  • Illustration: Bazooka Bob

In unserer Mailstafette gehts von Julia Noethiger in Guatemala City zu Isabelle Sommer (31), Programmanalystin für den Justiz- und Sicherheitssektor im United Nations Development Programme (UNDP) in Pristina, Kosovo.

Hallo Isabelle, wie würdest du Pristina vorstellen?
Dies ist Pristina: keine Schönheit, aber gastfreundlich, sprudelnd, unordentlich, paradox.

Und was sind ihre besten Paradoxe?
Obwohl in Kosovo die Minarette in den Himmel ragen, ist es das pro-amerikanischste Land Europas. Hier flattern US-Fahnen, so weit das Auge reicht, es gibt sogar einen Bill-Clinton-Boulevard. Und: Die jungen Frauen sind sehr modebewusst. Man sieht selten eine Frau mit Kopftuch.

Gibt es Subkulturen in Pristina?
Klar. Die Hip-Hop-Szene zum Beispiel. Zudem gibts unzählige Bars, Cafés, Restaurants und Clubs.

Was fehlt dir am meisten?
Auf dem Velo durch die Strassen zu kurven. Das wäre hier wegen der Luftverschmutzung, des Strassenzustands und des Verkehrschaos ein selbstmörderisches Unterfangen.

Sind die Kosovaren so kriminell, wie viele glauben?
Nein. Pristina hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten in Europa. Ich kann morgens um 4 Uhr ohne Probleme zu Fuss heimgehen.

Wie ist Pristina in fünfzig Jahren?
Das Rauchen in Restaurants wird verboten sein, McDonald’s und Starbucks (momentan nicht existent) werden das Stadtbild prägen.

Wer bekommt das Stafettenmail als Nächstes?
Claudia Dietschi, sie ist Studentin in Melbourne, Australien.

Julia Noethiger wurde von Armin Malojer befragt. Hier geht es zum Artikel.