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Die Lieblingsdokus unserer Chefredaktorin

Leben

Die Lieblingsdokus unserer Chefredaktorin

  • Text: Silvia Binggeli; Foto: Getty Images

Starke Frauen in starken Dokumentationen: Diese Filme haben unsere Chefredaktorin besonders beeindruckt. 

Wenn es draussen grau und auf der Welt besonders düster ist, schaut sich unsere Chefredaktorin Silvia Binggeli gern Dokumentationen von wichtigen Zeitgenossinnen an. In ihrer Auswahl stellt sie sechs Filme vor, die sich allesamt um starke Frauen drehen. 

«Lady Gaga, Five Foot Two», 2017, Chris Moukarbel, Netflix

Irgendwo zwischen super exzentrischer Bühnenfigur und zerbrechlichem Mädchen – in dieser Dokumentation gibt die Künstlerin sehr viel von sich preis, über ihre Fibromyalgie, ihre Familie und über Herz- und Trennungsschmerz.

«What happened, Miss Simone?», 2015, Liz Garbus und Lisa Simone, Netflix
Getrieben, das ist wohl die beste Umschreibung für das Leben von Nina Simone, die mit ihrer Stimme zu Tränen rühren kann, die am Mikrofon singt, schreit, wimmert, die Faust hebt, vor Glück tanzt – genau in diesen Extremen ging sie auch durchs Leben. Ihre Tochter Lisa, selber eine beeindruckende Künstlerin, schaut für die Dokumentation zurück.

«Whitney: Houston, Can I be me», 2017, Nick Broomfield
Sie war für mich als Teenager das Idol schlechthin; Engelsstimme, wunderschöne Frau, nach aussen perfekter Erfolg, süsse Tochter, hinter der Bühne Ausbeutung an der eigenen Person, Drogensumpf, Orientierungslosigkeit. Die Dokumentation zeigt schmerzlich und eindrücklich, wie Whitney Houston nicht nur gegen ihre eigenen Dämonen und ihre Grossartigkeit kämpfte, sondern auch gegen die Erwartungen und Verbote ihres engsten Umfelds.
 

«Joan Didion: Die Mitte wird nicht halten», 2017, Griffin Dunne, Netflix
Zweifellos eine der grössten Autorinnen unserer Zeit, scharfe Beobachterin sowohl von gesellschaftspolitischen Ereignissen wie auch von kleinen und grossen Gefühlswelten. Für die Dokumentation lässt sich die 83-Jährige von ihrem Neffen begleiten und erinnert sich neben grossen Momenten ihres Lebens mit anderen grossen Intellektuellen vor allem auch an ihre grössten Verluste: den ihres Mannes, des Schriftstellers John Gregory Dunne, und ihrer Adoptivtochter.

«Maya Angelou: And still I rise», 2016, Bob Hercules
Maya Angelou wuchs in einfachsten Verhältnissen im Süden der USA auf, wurde von ihrer Mutter verlassen und wurde später missbraucht. Jahrelang sprach sie deswegen kein Wort. Bis sie schliesslich ihre Stimme wiederfand und eine der grössten afroamerikanischen Autorinnen und Bürgerrechtskämpferinnen wurde. Ihre Geschichte ist inspirierend.

«Franca Sozzani: Chaos and Creation» 2016, Francesco Carrozzini
Fast 30 Jahre leitete Franca Sozzani die italienische «Vogue» und revolutionierte die Branche mit sehr kontroversen Modeshootings, die gesellschaftspolitische Themen aufgriffen, zum Beispiel Ölpest oder Rassismus. In dieser Dokumentation lässt sie sich, kurz vor ihrem Tod, von ihrem einzigen Sohn Francesco Carrozzini interviewen, erzählt von ihren Ängsten, ihrer Kampfeslust, aber auch von Einsamkeit und enttäuschter Hoffnung an die Liebe.

Alle Dokumentationen sind zurzeit auf Netflix zu sehen.