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Let’s talk empowerment – der Stream zum Talk von annabelle und Beldona.

Leben

Let’s talk empowerment – der Stream zum Talk von annabelle und Beldona.

Inspirierend, unterhaltsam, engagiert – Melanie Winiger, Karina Berger und Sarah Akanji erzählen von ihrem persönlichen Empowerment-Weg, diskutieren ihr Verständnis von modernem Feminismus und woran eine echte Gleichberechtigung der Frauen bis heute scheitert.

Spoiler alert: Dieser Talk hätte annabelle Reportage-Chef Sven Broder kaum Stoff für seinen Beitrag «Es ist unfair, auf uns Männer einzuprügeln – und gefährlich» geliefert. Was unter anderem daran liegen mag, dass der Kampf für die Gleichstellung der Frau nicht als gegen den Mann gerichtet verstanden wird. Quote Melanie Winiger: «Ich setze mich für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ein, das ist meine Definition von Feminismus.»

Der Wert dieses Gesprächs besteht nicht zuletzt auch darin, dass hier drei in der Öffentlichkeit bekannte Frauen offen über ihre persönlichen Erfahrungen, Einschätzungen und Erfolge punkto Empowerment sprechen. Vielleicht muss das einfach viel öfter geschehen, müssen sich Frauen häufiger mit ihren Erfahrungen sicht- und hörbar machen, und Medien Diskussionen wie diesen einen öffentlichen Raum bieten.

Das Feedback der anwesenden Frauen am Abend der Aufzeichnung war jedenfalls einhellig positiv: Ein reichhaltiges, anregendes Gespräch und endlich eine Gelegenheit, sich mit anderen Frauen zu diesem immer noch und immer wieder aktuellen Thema auszutauschen. Dass dieser Austausch nach einer gefühlten Ewigkeit in digitalen Quarantäne analog stattfinden konnte, auch das hat ziemlich sicher dazu beigetragen, dass der Abend lang wurde.

«Ich befasse mich schon lange mit Empowerment, Feminismus und Gleichberechtigung. Und was mich überrascht ist, dass man oft sagt, “das ist die richtige Art von Empowerment, Feminismus oder Gleichberechtigung” – und alles andere ist falsch. Meine Überzeugung ist, dass jeder Mensch individuell, einzigartig, anders ist. Und trotzdem versuchen wir gesellschaftlich immer, alle in eine Gruppe reinzudrücken. Angesichts dessen bedeutet Empowerment für mich, das Gegenteil zu tun. Und das heisst eben auch, dass eine Frau, die es als Berufung sieht, daheim zu sein und vier Kinder grosszuziehen, dass diese Frau nicht automatisch weniger empowered oder feministisch ist.»

«Ich habe im Fussball schon ganz früh gemerkt, okay, das ist ein Ort wo dir gesagt wird, du hast hier als Mädchen nichts verloren, weil du ein Mädchen bist. Am Anfang habe ich gefunden, ist mir doch egal, ich zeig’s euch erst recht. Aber es gab eben auch kritische Phasen und in denen hat es mir geholfen, wenn andere mir gesagt haben, “mega cool, was du machst”. Gerade für Mädchen ist unglaublich wichtig, dass sie Menschen um sich haben, die sie unterstützen, das zu tun, was sie gerne machen.»

«Es bestehen immer noch viel zu wenig Möglichkeiten für Frauen die gleichzeitig Kinder haben und beruflich tätig sein wollen. Ich hatte einfach das Glück einen Mann an meiner Seite zu haben, der mich immer unterstützt und extrem gefördert hat. Und wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, die Frage der Kinderbetreuung zu klären. Aber das können eben nicht alle, nicht alle sind in einer Situation, wie ich sie damals hatte. Hier gibt es eben noch einen Riesenfächer von Missständen, im Sinne von Dingen, die fehlen. Wir leben im Jahr 2022, es hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm viel verändert, aber es ist sehr vieles noch nicht an die heutige Realität der Frauen angepasst worden.»

Empowerment is … der Stream zum Talk von annabelle und Beldona.