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«Lemonade» von Beyoncé ist ein Meisterwerk

«Lemonade» von Beyoncé ist ein Meisterwerk

  • Redaktion: Miriam Suter; Foto und GIFs: instagram.com/beyonce, giphy.com

Die Sängerin und Powerfrau Beyoncé Knowles hat am Wochenende überraschend ihr neues Album veröffentlicht, das sich gleichzeitig als einstündiger Kurzfilm präsentiert.

Nachdem die Sängerin bereits 2013 ihr Album «Beyoncé» über Nacht und ohne Ankündigung veröffentlicht hatte, setzt die 34-Jährige nun mit «Lemonade» eins drauf: Zusätzlich zum Album erarbeitete die Musikerin zusammen mit einem sechsköpfigen Team aus Regisseurinnen und Regisseuren einen einstündigen Kurzfilm für den US-Fernsehsender HBO. Der Streifen ist mehr als nur die Aneinanderreihung der Videoclips der zwölf Songs auf dem neuen Album: Er ist ein filmischer Augenschmaus und ein Statement. In Zeiten, in denen Musik vor allem heruntergeladen und beiläufig via Smartphone konsumiert wird, investiert Beyoncé in die visuelle Ergänzung ihrer Musik.

Die Songtexte auf «Lemonade» sind politischer denn je. Und vor allem senden sie eine starke Message: Die 20-fache Grammy-Gewinnerin stellt ihre eigene Herkunft und die gesellschaftliche Rolle der Frau, speziell der nicht weissen Frau, in den Mittelpunkt. Auf «Lemonade» schlüpft Beyoncé in die Rolle der Geliebten, der Gebrochenen und der Kämpferin. Im Song «Don‛t Hurt Yourself» etwa wird klargestellt, dass man(n) hier niemand Gewöhnliches geheiratet hat, sondern eine Frau, die nicht mit sich spielen lässt.

Auf «Lemonade» geht es um das Selbstverständnis als Frau, als Mutter, als Partnerin, um Liebe und Schmerz, um Erwartungen an einen selbst, um die eigene Vergangenheit und die hoffnungsvolle Zukunft. Kurzum: Es geht um das Leben als Frau in all seinen Facetten.

Das Album bedient eine beeindruckende Bandbreite: Mit vulgären Raps und melancholischen Balladen, Spoken-Poetry-Einlagen, Chicago-Blues mit Pop-Einfluss und psychedelischen Rocksongs zeigt Beyoncé, dass sie der Rolle der Popsängerin, die sie einst war, längst entwachsen ist. Musikalische Unterstützung kam dabei von prominenter Seite: Rocker Jack White von The White Stripes, R&B-Musiker The Weeknd, der englische Singer-Songwriter James Blake und der US-Rapper Kendrick Lamar haben an «Lemonade» mitgearbeitet. Im Kurzfilm zum Album sind unter anderem die Tennisspielerin Serena Williams und das kanadische Model Winnie Harlow zu sehen. 

Bereits kurz nach der Veröffentlichung des Albums brodelte die Gerüchteküche der Social Media Community: Die neuen Songs der Platte bieten nämlich Raum für Interpretationen rund um die schwierige Beziehung zwischen der Sängerin und ihrem Gatten und Weltstar Jay-Z. Ob Beyoncé tatsächlich betrogen wurde und diese Erfahrung nun durch ihr neues Album verarbeitet hat oder ob dahinter ein cleverer Marketing-Coup steckt, spielt eigentlich keine Rolle. Fest steht: Queen Bey is here to stay. Mit «Lemonade» und dem dazugehörigen Kurzfilm hat sie sich knapp zwanzig Jahre nach dem Start ihrer Karriere selbst übertroffen.

– «Lemonade» erscheint in der Schweiz am 29. April

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