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Ladies first!

Ladies first!

  • Redaktion: Kerstin Hasse, Leandra Nef; Fotos: Keystone / Alessandro della Valle (1), Eddy Risch (1)

Die Schweiz hat zwei neue Bundesrätinnen: Viola Amherd und Karin Keller-Sutter. Was Sie über die Walliserin und die St. Gallerin wissen müssen.

Viola Amherd

Viola Amherd hat eine klassische Polit-Karriere hinter sich. Sie war 12 Jahre lang Stadtpräsidentin von Brig und sitzt seit 13 Jahren im Nationalrat. Diese Tatsache wurde dann auch als eine ihrer grössten Stärken ausgelegt: Amherd gilt als gut vernetzte und breit akzeptierte Bundespolitikerin. Die 56-Jährige hat sich in den Medien schon mehrfach für eine Frauenquote in Unternehmen ausgesprochen, sie politisiert innerhalb der CVP im linken Flügel, was ihr zusätzliche Unterstützung aus der SP und den Grünen brachte. Die Walliserin wurde dann auch klar gewählt: im ersten Wahlgang mit 148 Stimmen. Bei ihrer Antrittsrede betonte Viola Amherd: «Ich verspreche, dass ich alles daran setzen werde, den Herausforderungen gerecht zu werden und unserem Land zu dienen.»

Karin Keller-Sutter

Die 55-jährige St. Gallerin galt als Kronfavoritin bei den diesjährigen Bundesratswahlen – und hat es prompt mit einem Glanzresultat von 154 Stimmen im ersten Wahlgang in die Landesexekutive geschafft. Keller-Sutter hat sich vom Gemeinde- in den Kantonsrat hochgearbeitet, bevor sie 2011 in den Ständerat gewählt wurde. Ein Jahr zuvor, 2010, kandidierte sie bereits als Bundesrätin, war allerdings gegen Johann Schneider-Ammann chancenlos. Das lag auch daran, dass sie als Hardlinerin in Asylfragen für die Linke als unwählbar galt. In den kommenden Jahren konnte sie in ihrem Amt als Ständerätin jedoch einen Imagewechsel bewirken. In Wirtschaftsfragen und bei sozialpolitischen Herausforderungen zeigte sich die FDP-Frau kompromissbereiter. Dreissig Jahre nach der historischen Wahl von Elisabeth Kopp zur ersten Bundesrätin der Schweiz, ist die FDP nun erneut mit einer Frau in der obersten Exekutive des Landes vertreten. Karin Keller-Sutter sagte bei der Annahme ihrer Wahl: «Wenn wir etwas erreichen wollen, können wir das nur gemeinsam.» Ein konstruktiv-kritischer Dialog sei ihr daher sehr wichtig.

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Karin Keller-Sutter