Britney Spears ist verlobt. Darf die Sängerin bald wieder selber über ihr Leben, ihre Karriere und ihre Finanzen entscheiden? Ein Blick auf den aktuellen Stand im Fall #FreeBritney.
«I can’t fucking believe it», schrieb Britney Spears bei Instagram, als sie vor wenigen Tagen ihre Verlobung mit dem Tänzer Sam Asghari (27) verkündete. Auch ihre Fans konnten die Neuigkeit nicht glauben. Happy hielt sie im Insta-Video ihren Verlobungsring in die Kamera. Für Britney, die seit vier Jahren mit Asghari zusammen ist, wäre es die dritte Ehe. Doch: Darf die Sängerin den Personal Trainer überhaupt heiraten?
Schon lange kämpfen Fans von Britney Spears für das Ende ihrer Vormundschaft, die seit 13 Jahren andauert und es dem Popstar verbietet, wichtige Lebensentscheidungen zu treffen – dazu zählen auch die Ehe- und Familienplanung. Im Juni forderte die Sängerin vor Gericht das Ende ihrer Vormundschaft und sprach ausführlich über die Kontrolle, die sie tagtäglich erlebt. So erklärte die 39-Jährige: «Ich will, dass es mir möglich ist, meinen Freund zu heiraten und ein Baby zu haben, aber der Vormund sagte mir, ich darf das nicht.»
Ihr Instagram-Account wurde deaktiviert
Die Aufnahme des Statements, welches Britney im Juni 23 Minuten lang vor Gericht vortrug, ging um die Welt. Auch deshalb nahm die #FreeBritney-Bewegung in den vergangenen Monaten noch einmal besonders an Fahrt auf. Aber kommt die Sängerin jetzt wirklich endlich frei?
Zumindest aktuell scheint die Sängerin noch immer stark von ihrem Umfeld und ihrem Team kontrolliert zu werden. Zwei Tage nach ihrer Verlobung wurde ihr Instagram-Account deaktiviert. Angeblich sei es ihre Entscheidung, – sie wolle in Ruhe ihre Verlobung geniessen, heisst es auf ihrem Twitter-Account. Fans hingegen vermuten, dass der Sängerin ein Maulkorb verpasst wurde und sorgten deshalb dafür, dass bei Twitter der Hashtag #WhereIsBritney trendete. «Instagram war der einzige Ort, an dem sie sich frei ausdrücken konnte. Ich bezweifle, dass sie den Kanal löschen würde», lautet etwa ein User-Kommentar auf der Plattform.
«Ich habe 13 Jahre auf meine Freiheit gewartet!»
Auffällig ist, dass Britney sich kurz vor der Deaktivierung ihres Kanals noch zur #FreeBritney-Bewegung äusserte. «Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der eigentlich fast alles, was ich tat, von jemand anderem kontrolliert wurde… Ich hoffe, dass diese Botschaft bei den Menschen ankommt, die von einem System verwirrt oder manipuliert wurden», schrieb sie in ihrem letzten Post. «Die Leute müssen das hören, bevor es zu spät ist! Ich habe 13 Jahre und mehr auf meine Freiheit gewartet! Team #FreeBritney, ihr seid verdammt gut.»
Noch kann Britney Spears nicht selbst über ihr Leben entscheiden. Immerhin beantrage ihr Vater Jamie Spears vor rund einer Woche am Los Angeles County Superior Court das Ende der Vormundschaft. Im eingereichten Antrag hiess es, dass das Gericht nun prüfen soll, ob er als Vormund nicht mehr erforderlich sei. Ein «massiver juristischer Sieg», wie Britneys Anwalt Mathew Rosengart zu «People» sagte. Und ein grosser Schritt in Richtung Freiheit.
Ihr Vater wollte zwei Millionen für den Rücktritt als Vormund
Jamie Spears kontrolliert als Britneys Vormund seit 2008 ihr Vermögen und traf Entscheidungen über ihr Privatleben und ihre Karriere. 2019 trat er zwar als Vormund für sie zurück, verwaltete aber weiterhin die Finanzen seiner Tochter. Für andere Entscheidungen wie medizinische oder persönliche Anliegen ist seit zwei Jahren die Betreuerin Jodi Montgomery verantwortlich.
Im vergangenen Monat sagte Jamie Spears dem Gericht, er werde sich erst zurückziehen, «wenn die Zeit reif» sei. Besonders dreist: Er forderte er von seiner Tochter ausserdem zwei Millionen Dollar für seinen Rücktritt als Vormund. «Britney Spears wird sich nicht von ihrem Vater einschüchtern oder erpressen lassen», entgegnete ihr Anwalt.
Britney selbst warf ihrem Vater im Juni missbräuchliches Verhalten vor und erklärte, dass sie «grosse Angst» vor ihm habe. Er und «alle anderen, die eine Schlüsselrolle bei meiner Vormundschaft spielen», gehören ins Gefängnis. Ob das Gericht dem Ende der Vormundschaft zustimmt, dürfte bereits in zwei Wochen entschieden sein: Die nächste Anhörung findet am 29. September statt – dann soll zumindest Jamie Spears offiziell als Vormund seiner Tochter zurücktreten.