Gerade zu Ostern konsumieren Herr und Frau Schweizer besonders viele Eier – doch welche Konsequenzen hat das für Hühner und ihren Nachwuchs?
Vergangene Woche wurde das gesetzlich erlaubte Schreddern und Vergasen von Küken in Deutschland bestätigt – die Abstimmung im deutschen Bundestag sorgte im Netz für Furore. Doch blickt man in die Schweiz, sind die Deutschen unserer Gesetzteslage immerhin einen Schritt voraus: denn das Thema kommt wenigstens auf den Tisch. Bei 868.3 Millionen Eiern, die jährlich in der Schweiz produziert werden, auch bei uns ein wichtiges Bestreben.
In der Schweiz werden jährlich rund 2.2 Millionen männliche Bibbeli legal «homogenisiert», das heisst ohne Betäubung geschreddert oder vergast. Dieses Prozedere wird von Tierschutzorganisationen scharf kritisiert. Weshalb nicht die Forschung vorantreiben und männliche Küken bereits im Ei erkennen und eliminieren? Oder männliche Küken aufziehen und ebenso in die Nahrungsmittelindustrie einführen wie weibliche Tiere? Oder eben einfach gänzlich auf Fleisch und Eier der Tiere verzichten? Ansätze gibt es viele verschiedene, allesamt Alternativen zum bisherigen Verfahren.
Doch auch ausgewachsene Hühner fallen der Massentötung zum Opfer. Tiere, die bis zu 12 Jahre alt werden können, müssen nach 1.5 Jahren «Legearbeit» sterben. Dabei ist auch das Osterfest ein wichtiger Faktor: «Die vielen Hühner, von denen die Ostereier stammen, werden plötzlich nicht mehr gebraucht. Für die Eierindustrie Grund genug, die Tiere einfach zu töten. Allein in der Schweiz müssen in diesem Jahr nach Ostern eine halbe Million Hühner sterben», heisst es auf der Website von Tier-im-Fokus.ch.
Grund genug auch hierzulande in grosser Runde über die Würde von Geflügeltieren zu sprechen und die Gesellschaft zu sensibilisieren, um sich nicht vom Image des vermeintlich glücklichen Schweizer Huhns blenden zu lassen.