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«Ich fühle mich als Vollblut-Pariserin»

«Ich fühle mich als Vollblut-Pariserin»

  • Interview: Tanja Ursoleo

Vanessa Seward weiss genau, was Pariserinnen wollen: feminine und vor allem chice Mode. Nach ihren Engagements in den Kreativstudios von Chanel, Yves Saint Laurent und Azzaro lancierte die Designerin letztes Jahr ihr eigenes Label.

annabelle: Wie sehen Sie die typische Pariserin?
VANESSA SEWARD: Luxus wirkt nie aufgesetzt, die Pariserin weiss sich immer natürlich zu verhalten. Sie ist nicht modisch im klassischen Sinn, sondern einfach elegant.

Wer verkörpert diesen Mythos am besten?
Inès de la Fressange, Clara Saint, Marisa Berenson, Victoire de Castellane und Mathilde Favier.

Was gehört in die Garderobe jeder Pariserin?
Ein Trenchcoat.

Ihr Powerlook?
Ein Trench, ein Marinière-Pullover, Ballerinas, Jeans und eine Vintage-Birkin-Tasche von Hermès.

Wenn Sie auf Reisen sind, was fehlt Ihnen am meisten von Paris?
Meine Orientierung! In Paris kenne ich die Entfernungen auf die Minute genau. 

Wo kaufen Sie ein?
Falls möglich erledige ich meine Einkäufe zu Fuss – am Wochenende auf dem Markt Boulevard des Batignolles im 17. Arrondissement, und unter der Woche kaufe ich am liebsten in der Grande Épicerie im Le Bon Marché ein, auf meinem Weg ins Büro .

Haben Sie schlechte Angewohnheiten?
Manchmal schmeisse ich meine Zigaretten auf den Boden. Und ich habe noch immer keinen Fahrausweis.

Und die Guten?
Ich gehe zu Fuss und besitze kein Auto.

Sie wurden in Argentinien geboren, haben Ihre Kindheit unter anderem in Buenos Aires, London und der Schweiz verbracht. Was macht Sie zur Pariserin, und wieso fühlen Sie sich als solche?
Ich bin erst im Alter von zwölf Jahren nach Paris gezogen. Aber da die meisten Pariser erst seit ihrem Studium hier leben, fühle ich mich trotz meiner ausländischen Wurzeln als Vollblut-Pariserin.

Haben Sie ein Beautyritual?
Ich benutze täglich eine Gesichtscrème mit Sonnenschutzfaktor 50 von La Roche-Posay.

Wo können Sie sich in Paris am besten entspannen?
In den ehemaligen Ateliers von Gustave Moreau, im gleichnamigen Museum: Die Räumlichkeiten sind wie in der Zeit stehen geblieben. Ich liebe die Stille und spüre die Ruhe, die von diesem Ort ausgeht.

Wie können Sie am besten abschalten?
Wenn ich mit meiner Tochter «Columbo» im TV schaue.

Wie vereinen Sie Job und Familie?
Diese Frage stelle ich mir jeden Tag aufs Neue.

Welcher Gedanke bringt Sie morgens aus dem Bett?
Meine Tochter Jacqueline darf nicht zu spät zur Schule kommen!

Wo werden Sie schwach?
Bei Trüffelbrie, den ich mit englischen Crackers von Carr’s esse.

annabelle-Pariskorrespondentin Tanja Ursoleo berichtet für uns regelmässig über das, was die typische Pariserin ausmacht. In ihrem Lifestyleblog Missindustrious.ch lesen Sie weitere spannende Interviews und Backstage-Reports aus der Welt der Mode.