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«Ich bin ein Landei»: Interview mit Barbara Skaro

Leben

«Ich bin ein Landei»: Interview mit Barbara Skaro

  • Interview: Lara Weitzel

Noch während der Wahl musste Barbara Skaro ihr Facebook-Profil schützen. Und sogar per Post sind Liebesbriefe gekommen.

ANNABELLE: Barbara Skaro, wie haben Sie das annabelle-Shooting erlebt?
BARBARA SKARO: Es war einer der schönsten Tage meines Lebens. Ich habe so etwas ja noch nie gemacht und hatte von daher auch keine Ahnung, was mich da eigentlich erwartet. Aber es war toll, und alle waren supernett zu mir.

Sie haben sich vor der Kamera auch gleich wohlgefühlt?
Naja. Als ich im ersten Outfit dastand, und es hiess «Schau mal cool», das war nicht einfach mit all den Leuten drumherum, die zugeschaut haben. Aber mit der Zeit bin ich dann immer lockerer geworden, auch weil im Fotostudio die Musik von Kanye West Rihanna lief, in meiner Freizeit tanze ich Hip-Hop.

Es wurden verschiedene Looks ausprobiert, sind Sie in Sachen Mode auch privat experimentierfreudig?
Eher nicht, ich bin ein Gewohnheitstier, auch in Sachen Style. Normalerweise trage ich enge Jeans mit Top in Schwarz, Weiss oder Grau, und meine Augen schminke ich am liebsten Schwarz. Aber mir hat es total gefallen, mal ganz anders auszusehen, mit dezentem Make-up in hellen Farben und in Kleidern, das schwarze enge und das silberne Glitzerkleid fand ich am besten. Selbst würde ich mich aber nie so stylen.

Was hat sich verändert, seit Sie den Titel gewonnen haben?
Naja, vor allem habe ich weniger Zeit. Termine, die mit meinem Titel zu tun haben, erledige ich in meiner Freizeit, da ich immer noch voll als medizinische Praxisassistentin arbeite. So ist alles ein bisschen stressiger geworden, aber es ist ein schöner Stress. Einzig das Tanzen fehlt mir. Ich war schon lange nicht mehr im Training.

Und sonst, wie fühlt es sich an, die schönste Frau der Schweiz zu sein?
Weil ich mir keine falschen Hoffnungen machen wollte, hab ich die ganze Sache während des Votings nicht allzu ernst genommen. Entsprechend freue ich mich natürlich sehr, dass ich tatsächlich gewonnen habe.

Was erhoffen Sie sich vom Titel?
Dass ich noch ein paarmal vor der Kamera stehen kann. Das annabelle-Shooting war zwar anstrengend, aber auch viel zu schnell vorbei.

Für welches Label würden Sie denn gern posieren?
Ich wäre gern eine der Frauen auf den grossen Tally-Weijl-Plakaten. Die sehen immer toll aus.

Gibt es etwas, was Sie an sich besonders mögen?
Puh, schwierige Frage. (Überlegt lange) Am ehesten meine langen blonden Haare, die würde ich mir nie abschneiden oder färben lassen.

Und andersrum, was würden Sie gern an sich ändern?
Früher wäre ich gern grösser gewesen. Ich habe mal davon geträumt, bei den Miss-Schweiz- oder Miss-Ostschweiz-Wahlen mitzumachen. Mit meinen 1.62 hatte ich aber keine Chance. Mittlerweile akzeptiere ich mich, wie ich bin. Schliesslich ist niemand perfekt.

Eine Idee, warum die meisten «20 Minuten online»-User für Sie gestimmt haben?
Das lag vermutlich am Porträt, das von mir online erschienen ist. Meiner Meinung nach habe ich da gute Antworten gegeben. Zum Beispiel auf die Frage, warum ich gewinnen sollte, habe ich nicht wie alle anderen mit «Weil ich einzigartig bin» geantwortet. Stattdessen habe ich gesagt, dass das doch die User entscheiden sollen.

Und wie haben die Leute aus Ihrem Umfeld auf den Titel reagiert?
Alle haben sich total gefreut. Sogar die Patienten haben mir gratuliert. Zudem habe ich viele E-Mails und drei Briefe per Post bekommen. Zwei der Briefe waren von Männern, die sich total ins Zeug gelegt hatten, weil sie mich kennen lernen wollten. Einer hat sogar alles von Hand geschrieben! Ich habe ihnen nett geantwortet. Aber auf diese Weise will ich niemanden kennen lernen.

Gabs auch negative Reaktionen?
Ja. Ich hab schon den ein oder anderen schrägen Blick kassiert. Vor allem von Frauen. Es gab sogar Leute, die meine Bilder mit «Was, das soll die schönste Frau der Schweiz sein?!» kommentiert haben. Das war ein komisches Gefühl. Leider gehört das aber wohl dazu. Ich kann nicht allen gefallen, und Neider sind ja immer schnell zur Stelle.

Wen finden Sie denn schön?
Meine beste Freundin, meine Mama und meine Schwester. Ich kenne sie und ihre Charaktereigenschaften gut und finde sie deshalb schön. Rihanna gefällt mir auch sehr, aber vor allem wegen ihrer Musik. Ich war schon zweimal im Hallenstadion an Konzerten. Und ich benutze ihr Parfum. Rihanna feiert gern.

Sie auch?
Ja, sehr. Wir fahren oft ins nahe Österreich, weil bei uns nicht so viel läuft. Mit dem Taxi sind wir in zehn Minuten dort und es gibt super Sound zum Tanzen. Auch an die Dorffeste hier in Rüthi gehe ich gern. Zum Feiern extra nach Zürich oder St. Gallen zu fahren, hat mich hingegen noch nie gereizt. Ich bin ein Landei.

Schon mal dran gedacht, Ihr grosses Hobby, das Tanzen, zu Ihrem Beruf zu machen?
Ja, früher. Ich hatte sogar schon eine Tanzschule in England ins Auge gefasst. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass es extrem viel braucht, um diesen Traum umzusetzen. Tanzen ist meine Leidenschaft und wird das als Hobby auch bleiben.