Grüne Frage: Wie viele neue Kleider dürfen wir uns in einem Jahr kaufen?

Die Antwort ist schmerzhaft einfach, zumindest laut der wissenschaftlichen Umweltinitiative Take the Jump: Aus Klimasicht sollte man sich pro Jahr nicht mehr als drei neue Kleidungsstücke zulegen.

Denn – wer sich bereits mit der Umweltschädlichkeit der Mode auseinandergesetzt hat, kennt diesen eindrücklichen Vergleich schon: die Bekleidungs- und Textilindustrie ist für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als der internationale Luft- und Schiffsverkehr zusammen.

Das hat mehrere Gründe. Einer sind die rund hundert Millionen Tonnen Erdöl (Stand 2015), aus denen heute chemische Fasern wie Polyester hergestellt werden. Ein anderer der wasserintensive Baumwollanbau, der nicht einmal besonders ergiebig ist: Für ein T-Shirt etwa wird ein Kilo Rohbaumwolle von rund dreissig Pflanzen benötigt, die zusammen etwa 6000 Liter Wasser brauchen.

Potenziert werden diese und weitere umweltschädliche Faktoren durch die schiere Menge an Kleidung, die heute produziert und gekauft wird: Schweizer:innen legen sich gemäss WWF durchschnittlich sechzig (!) neue Teile pro Jahr zu, vierzig Prozent davon werden wenig oder überhaupt nicht getragen.

Von sechzig auf drei neue Kleidungsstücke pro Jahr – das mag für viele ein herber Einschnitt sein. Darum ist es gut zu wissen: Nicht mitgezählt werden Schuhe, Unterwäsche, Socken – ebenso wenig Secondhand-Kleidung.