Nach dem Bienenfilm «More than Honey» kommt nun endlich der erste Bienenroman.
Sie ist eine Flora, die Nummer 717, als solche schlüpft sie, als solche wird sie sterben. Dazwischen wird sie «arbeiten, gehorchen, dienen», die Arbeitsbiene aus der niedrigsten Kaste der Flora, der Hygienearbeiterinnen im Stock, die ihr kurzes Bienenleben ranggemäss mit Putzen und Leichen entsorgen verbringen. Doch Flora 717 ist von allerfeinstem Seelenadel und einem Willen aus Stahl. Und sie ist grösser als die anderen Floras. Sie kann fliegen wie die Sammlerinnen, Nährsekrete produzieren wie die Ammen, sogar sprechen wie die Salbeipriesterinnen. Und Flora 717 ist schwanger mit einem Ei – das grösste Sakrileg im Stock, in dem nur die strahlende Königin gebären darf. Laline Paulls «Die Bienen» ist ein wunderbares Märchen, ein rasanter Abenteuerroman und ein Buch über die Liebe: zu den Blumen, den Bienenschwestern, zum eigenen Ei – und zu Herrn Linde, der aufschneiderisch-ängstlichen Drohne. Grosses, grosses Leseglück.
— Laline Paull: Die Bienen. Tropen bei Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2014, 364 Seiten, ca. 29 Franken