Leben
Grosses Fetischtheater: Isabelle Cornaro findet die Schönheit im Hässlichen
- Redaktion: Claudia Senn; Text: Dietrich Roeschmann
Die französische Künstlerin Isabelle Cornaro geht unseren Gefühlen für die banalen Dinge und Dekors des Alltags auf den Grund.
Die übelste Vase kann sich in ein hinreissendes Kleinod verwandeln, wenn nur genug Erinnerung daran hängt. Isabelle Cornaro zaubert aus dieser simplen Einsicht grosses Fetischtheater.
In ausufernden Installationen, die sich mal wie das Chaos am Grund einer Handtasche anfühlen, mal wie eine militärisch durchorganisierte Möbelschau, untersucht die französische Künstlerin die Herrschaft unserer Gefühle über die banalen Dinge und Dekors, die uns umgeben.
Dass längst ganze Industrien davon leben, unserem Sentiment auf die Sprünge zu helfen, gehört zu den feinen Ironien ihrer Kunst, die in Bern erstmals im Überblick zu sehen ist.
Isabelle Cornaro, Kunsthalle Bern, 1. 2. bis 24. 3.