Der Golfballtaucher
- Redaktion: Helene Aecherli; Text: Vanessa Votta; Foto: Röbi Hari
Während andere baden, taucht er lieber und zwar nach Golfbällen: Röbi Hari (51) verdient damit sogar Geld.
«Meine Karriere als Golfballtaucher begann so: Ich hatte eben einen meiner Bälle in einem Wasserhindernis versenkt und fragte den Manager des Golfplatzes, ob ich den Ball selber rausholen dürfe. Ich bin nämlich nicht nur leidenschaftlicher Golfer, sondern auch ein professioneller Taucher, das kam mir nun entgegen. Also zog ich meine Taucherausrüstung an und fischte den Ball raus. Seither tauche ich einmal pro Woche nach versenkten Golfbällen auf Anlagen in der ganzen Schweiz. Das ist nicht immer einfach. Denn das Wasser in den Tümpeln ist bis zu acht Metern tief und oft sehr trüb. Die Sicht ist so schlecht, dass ich die Bälle regelrecht ertasten muss. Zudem stosse ich auf der Suche nach Bällen häufig noch auf Abfall: auf Fahnen, Schläger, ja, sogar auf ganze Golfsets, die ich ebenfalls aus dem Wasser hole. An manchen Tagen fördere ich mehrere Hundert Golfbälle zutage. Ich reinige und sortiere diese Lakeballs und verkaufe sie weiter. Je nach Qualität gehen sie für zwanzig Rappen bis zu 2.50 Franken weg. Da kommt schon was zusammen. Was es fürs Golfballtauchen braucht? Taucherfahrung, Golfkenntnisse und viel Geduld.»