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Der Golf im Schafspelz: Tina Huber testet den VW Golf

Leben

Der Golf im Schafspelz: Tina Huber testet den VW Golf

  • Foto: Yves Bachmann

Dass er Pfupf unter der hübschen Hülle hat, ist für Tina Huber keine Uberraschung. Denn der neue VW Golf ist ein alter Gefährte.

Der VW Golf war mein Erster. Mit ihm lernte ich das Autofahren, in jenem Sommer, als ich gerade 18 geworden war. An der Seite von Fahrlehrer Rolf übte ich mit ihm Rechtsvortritt und Rückwärtsparkieren – und ich erinnere mich gern: Der VW Golf war angenehm zu lenken, handlich zum Parkieren, und er zog schön an bei Grün an der Ampel. Der perfekte Löli-Buddy. Die Tage mit Rolf sind lange her, und der VW Golf steht mittlerweile in seiner siebten Generation auf dem Markt. Mal schauen, ob der Golf VII, Ausstattungsvariante Highline, nicht nur dank Nostalgiebonus eine gute Figur macht.

Auf den ersten Blick bin ich positiv überrascht: Er ist sportlicher und eleganter als damals und mit vielen technischen Spielereien ausgestattet – die mich erst mal überfordern. Kaum habe ich den Motor angestellt, blinkt und piepst es an zirka fünf Orten gleichzeitig: Der Abstand zum Auto vor mir sei zu klein, ich solle die Klimaanlage ausschalten, weil das Fenster offen stehe, und die Handbremse sei angezogen. Als ich alle Warnhinweisen brav ernst genommen habe, kanns losgehen – und schon ist es wieder da: dieses vertraute Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit.

Müdigkeitserkennung und Touchscreen

Auf gehts nach Mannheim. Geschmeidig und ruhig fährt es, das Auto des Jahres, und auf Deutschlands Autobahnen kann ich auch bei Tempo 140 problemlos überholen, weil er noch immer schön Zug draufhat. Und für den Fall, dass ich auf der langen Strecke schläfrig würde und ein dementsprechend auffälliges Lenkverhalten zeigte, verfügt der neue Golf über eine Müdigkeitserkennung mit Warnsignal in Form einer aufleuchtenden Kaffeetasse – «Bitte Pause». Meine Freunde in Mannheim loben die schöne weisse Farbe mit Perlmutteffekt und den grosszügigen Touchscreen, der serienmässig eingebaut ist. Der ist in der Tat super: Auf ihm hat mir das Navi am Vortag wunderbar übersichtlich den Weg gewiesen. Vor allem aber habe ich dank ihm und der Rückfahrkamera vor den beiden Typen, die mir von der Imbissbude aus genüsslich beim Seitwärtsparkieren zuschauten, nicht ganz so alt ausgesehen. (Gut, ich musste sie dann doch noch um Hilfe bitten. Aber trotzdem.)

Was besonders positiv auffällt: Der neue Golf – der sparsamste aller Zeiten – verbraucht sehr wenig Benzin. Zürich–Mannheim retour, plus Ausflug nach Heidelberg, schafft er mit einer Tankfüllung. Mein Fazit: Er bringts immer noch, der VW Golf.

Modell: VW Golf Highline
Motor: 1.4-Liter-Vierzylinder
Fahrleistung: 140 PS, von 0 auf 100 km/h in 8.4 s
Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
Masse: Länge 4.26 m, Breite 2.03 m, Höhe 1.45 m
Leergewicht: 1316 kg
Kofferraumvolumen: 380–1270 l
CO2-Emissionen: 110 g/km
Energieeffizienzklasse: A
Verbrauch: 4.7 l/100 km
Preis: ab 21 700 Franken
Infos: www.volkswagen.ch