Skin, Sängerin der britischen Rockband Skunk Anansie spricht über Strukturen, Männer im Musikbusiness und Fans, die älter werden.
Skin, Ihr neues Album heisst «Anarchytecture» …
Das umschreibt, was in der Welt gerade so abgeht: Man wird in immer mehr Strukturen gezwängt. Das gibt zwar – wie ein Gebäude – Sicherheit, doch es kann auch belasten, wenn man die Kraft nicht aufbringt, in diesen Strukturen zu leben. Dann kommt die Anarchie.
Sprechen Sie aus Erfahrung?
Es gibt in meinem Leben ständig Momente, in denen ich das Gefühl habe, aus dem System zu fallen. Doch ich bin privilegiert. Ich habe den Status des einzigen weiblichen schwarzen Rockstars …
Ist die Musikszene immer noch ein Männerbusiness?
Klar. Die meisten schwarzen Künstlerinnen im Popgeschäft tragen knappe Höschen, wollen verführen. Ich bin anders. Laut und unbequem. Ich singe von Verzweiflung und Wut.
Sie sind seit zwanzig Jahren dabei. Werden Ihre Fans mit Ihnen älter?
Natürlich kommen an die Konzerte viele in verwaschenen «Skunk Anansie»-Shirts. Doch vom Bühnenrand jubeln uns junge Leute zu, die bei der Bandgründung noch nicht auf der Welt waren. Das Schönste daran: Es sind viele Frauen darunter – was bei Rockkonzerten sonst ja eher selten der Fall ist.
— Skunk Anansie: Anarchytecture (TBA); 16. 2., X-tra, Zürich