Die Gesichter der neuen Werbekampagne: Michelle Steinbeck
- Text: Helene Aecherli, Annik Hosmann; Fotos: Jörgen Brennicke
Sie dressiert Kanarienvögel und erobert gerne selber: annabelle-Leserin Michelle Steinbeck (24) im Interview.
Was bedeutet es heute, eine Frau zu sein?
In der Primarschule war es mir zu dumm, in der Jahresvorstellung beim Schmetterlingstanz farbige Tücher zu schwingen, nur weil ich ein Mädchen war. Ich trotzte, und führte schliesslich den Schwertertanz der Buben an. Ich sah nicht ein, dass ich nicht machen durfte, was ich wollte, weil es angeblich eine Sache für Jungs war.
Sie finden also, Gleichstellung ist selbstverständlich?
Ich würde es behaupten – in der Realität ist mein Ideal jedoch noch recht ausbaufähig. Dass es in vielen Berufen keine Lohngleichheit und keinen Vaterschaftsurlaub gibt, das sind die Makel, die wir alle kennen und schlecht finden. Denselben Lohn würde ich denn auch ohne Skrupel einfordern, sollte ich einmal in die Situation kommen, aus fadenscheinigen Gründen weniger zu verdienen als ein männlicher Kollege. Scheitern tue ich jedoch vor allem bei unterschwelligen Bevormundungen und bei sexistischen Bemerkungen, die ich oft erst im Nachhinein feststelle – und mich dann aufrege, dass ich nicht schlagfertiger oder überhaupt reagiert habe.
Themawechsel: Sie bezeichnen sich als leidenschaftliche Teetrinkerin. Weshalb?
Meine Grossmutter hatte ein Ferienhaus in Tunesien und der arabische Bauherr hat mich als kleines Mädchen auf den Geschmack gebracht, Tee mit unglaublich viel Zucker zu trinken. Seither ist Earl Grey mit Milch und Zucker für mich eine Art Urgefühl von Ankommen, von Zuhause sein.
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