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Frauen verhalten sich umweltbewusster als Männer

Zeitgeist

Frauen verhalten sich umweltbewusster als Männer

Zum dritten Mal hat das Bundesamt für Statistik die Schweizer Wohnbevölkerung stichprobenartig zu Umweltthemen befragt. Das Ergebnis: Greta Thunberg zeigt Wirkung – bei Frauen deutlicher als bei Männern.

Eine gute Nachricht vorab: Die meisten Menschen hierzulande haben von all dem, wofür Greta Thunberg steht, Wind bekommen. Konkret heisst das: Nur 13 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung beurteilt die weltweite Umweltqualität zurzeit als gut. Als besonders problematisch werden der Einsatz von Pestiziden, der Biodiversitätsverlust und der Klimawandel wahrgenommen. 2015, als die Befragung des Bundesamts für Statistik zuletzt durchgeführt wurde, war noch jede fünfte Person davon überzeugt, der Umwelt gehe es prima.

Wer sich die Ergebnisse der frisch publizierten Erhebung im Detail anschaut, wird dann aber mit einigen Geschlechterunterschieden konfrontiert. Ein paar Beispiele:

  • 65 Prozent der Frauen und nur 56 Prozent der Männer finden, dass die Umweltbelastung ein Problem für die Schweiz darstelle. Interessant: Die Geschlechterunterschiede zeigen sich in erster Linie bei finanziell gut situierten Personen mit Schweizer Pass.
  • 81 Prozent der Frauen halten Kernkraftwerke für gefährlich – und nur 67 Prozent der Männer.
  • Gleichzeitig geben deutlich mehr Männer an, über einzelne Umweltthemen wie beispielsweise Kernkraftwerke (62% vs. 51%), Bescheid zu wissen.
  • Frauen verhalten sich umweltfreundlicher als Männer: Sie achten beim Kauf von kleineren Elektrogeräten oder Leuchtmitteln eher auf den Stromverbrauch (76% vs. 69%), sie kaufen eher Bio-Lebensmittel ein (46% vs. 40%), und nur 46 Prozent der Frauen fahren täglich oder fast täglich Auto – im Gegensatz zu 60 Prozent der Männer.

Was zeigen uns diese Zahlen? Dass die Sozialisierung von Frauen auch in Umweltfragen zum Vorschein kommt: Wir werden eher dazu erzogen, auf unsere Umgebung achtzugeben – ob es sich dabei um Menschen, Tiere oder die Natur handelt. Der Feminismus lohnt sich also auch in puncto Nachhaltigkeit: Je mehr Männer begreifen, dass sich die Welt nicht nur um sie selbst dreht, desto grösser sind die Chancen für unseren Planeten.