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Flucht aus Gaza: «Ich glaube, ich habe mein ganzes Herz leergeweint»

Politik

Flucht aus Gaza: «Ich glaube, ich habe mein ganzes Herz leergeweint»

Afaf Al-najjar ist 21 Jahre alt und Managerin eines Start-ups. Vor ein paar Tagen ist sie mit ihrer Mutter und den beiden jüngeren Brüder aus ihrer Wohnung in Gaza-Stadt in ein Hotel im Norden von Gaza geflohen. Wir haben mit ihr gesprochen.

Seit den verheerenden Angriffen der Hamas auf Israel sind auf beiden Seiten über tausend Menschen getötet worden, Tausende wurden verletzt. Und das Leiden der Zivilbevölkerung geht unvermindert weiter: Die israelische Armee fliegt fast rund um die Uhr Luftangriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen. Die rund 2,3 Millionen Menschen in Gaza sind den Bombardierungen schutzlos ausgeliefert. Nahrungsmittel, Wasser und Strom werden knapp.

Afaf Al-najjar ist 21 Jahre alt und Managerin eines Unternehmens für Start-ups. Vor ein paar Tagen ist sie mit ihrer Mutter und den beiden jüngeren Brüder aus ihrer Wohnung in Gaza-Stadt in ein Hotel im Norden von Gaza geflohen. Eine Chronologie.

 

Mittwoch, 11. Oktober 2023, 18 Uhr: Ich erreiche Afaf Al-najjar auf ihrem Handy. Sie ist die Kollegin eines Freundes von mir. Wir reden via FaceTime. Afaf sitzt auf ihrem Bett in einem Hotelzimmer, noch ist die Verbindung gut. Die Stimme der jungen Frau ist klar:

«Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich das Meer, am Himmel ist Rauch. Gerade sind wieder Luftangriffe im Gang, wegen meiner Ohrstöpsel höre ich sie aber zum Glück nicht, spüre sie nur, denn fallen Bomben in der Nähe, erzittert das ganze Gebäude. Vorhin ist der Verputz des Balkons abgeblättert, der Vorhang ist heruntergefallen. Ich hasse dieses Knallen, gerate in Panik, doch mittlerweile schaffe ich es, zu orten, wo genau die Bomben einschlugen. Manchmal sehen wir auch die Blitze der Explosion, bevor wir das Krachen hören, denn Licht ist schneller als Schall.

Als wir in den News lasen, dass die israelischen Luftangriffe beginnen sollten, rannten meine Mutter, meine beiden kleinen Brüder und ich aus unserer Wohnung, hielten ein Taxi an und fuhren los, zu diesem Hotel hier, im Norden von Gaza, denn wir wussten, dass Gaza-Stadt sehr bald bombardiert werden würde.

Wir flohen in den Kleidern, die wir gerade anhatten, ich nahm mein Handy und meinen Laptop mit, meine Mutter vergass vor lauter Stress ihre Kreditkarte. Hätten wir auch nur Minuten gewartet, wäre die  Situation noch gefährlicher geworden. Da mein Vater im Süden des Gazastreifens arbeitet, sind wir auf uns allein gestellt, ohne männlichen Schutz, was unsere Lage verschlimmert.

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«Wir sind so müde. Gott sind wir müde»

Auf der ganzen Fahrt habe ich meine Hand an mein Herz gedrückt vor Angst vor dem bevorstehenden Tod, habe mich gefragt, ob ich mein Zimmer nun wohl zum letzten Mal gesehen haben würde, ob jetzt die Zeit gekommen sei, dass auch ich ein Familienmitglied verliere, einen meiner kleinen Brüder. Wie würde ich sie bloss beschützen können?

Vor ein paar Stunden erfuhr ich, dass der Ehemann einer meiner besten Freundinnen bei einem Luftangriff getötet worden ist. Sie waren erst ein Jahr verheiratet, haben ein Baby, meine Freundin ist erneut schwanger. Ich bin seit Kurzem verlobt, der Gedanke an meine Freundin, die gerade Witwe geworden ist, erfüllt mich mit Horror.

Wir sind so müde. Gott sind wir müde. Gaza wurde in den vergangenen Jahren immer wieder bombardiert, und immer wieder machen wir dasselbe durch, immer wieder, während die Welt die Augen davor verschliesst.

Wenn nicht Krieg herrscht, gehe ich zur Uni und arbeite als Marketingverantwortliche für das «Start-up Studio», ein Unternehmen, das Start-ups aufbaut und fördert. Im Moment sind wir daran, eine App zu erstellen, die einen mithilfe von künstlicher Intelligenz im Alltag unterstützt. Die User:innen werden über diese App etwa einen Koch buchen können, der bei einem schwierigen Menü coacht, oder eine persönliche Beziehungsberaterin finden oder sogar jemanden, der einem Stylingtipps gibt.

Mir ist bewusst, dass die Zeit der Normalität in Gaza jeweils nur von kurzer Dauer ist, deshalb versuche ich mich auf die kleinsten Dinge zu konzentrieren und mich an ihnen zu erfreuen. Ich liebe zum Beispiel den Duft des Kaffees, den meine Mutter morgens zubereitet, den Geruch der Bäckerei an der Strasse nebenan, das Geräusch von Regentropfen an meinem Fenster oder wenn ich in einem Blumenladen die Calla sehe, meine Lieblingspflanze. Und: Ich liebe es, mich spontan mit Freundinnen am Strand zu treffen und Cup Noodles mit Chips zu essen. Nie fühle ich mich so lebendig wie in diesen Momenten.

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«Inzwischen habe ich jegliches Zeitgefühl verloren»

Das Hotel, in dem wir uns befinden, hat eine UN-Clearance und gilt deshalb als einigermassen sicher. Ich habe früher mal als Praktikantin hier gearbeitet, deshalb kenne ich es. Derzeit finde ich aber keine Ruhe in meinem Kopf, kann kaum schlafen, und wenn ich dann doch ein paar Stunden schlafe, habe ich ein schlechtes Gewissen.

Inzwischen habe ich jegliches Zeitgefühl verloren, ich weiss nicht einmal mehr, was für ein Tag ist. Vor unserem Gespräch war ich kurz draussen. Als ich die zerstörten Strassen vor dem Hotel sah, brach ich zusammen und weinte nur noch. Ich glaube, ich habe mein ganzes Herz leergeweint.

Danach fühlte ich mich müde und schwindlig, ich hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Meine Mutter gab mir eine Dattel, Thunfisch aus der Dose und Olivenöl mit Za’atar. Wir hatten meinen kleinen Bruder zum Einkaufen in den Laden um die Ecke geschickt, als gerade keine Bomben fielen. Wir versuchen jedoch, so wenig wie möglich zu essen und zu trinken, da Wasser und Nahrungsmittel aufgrund der Blockade immer knapper werden –  vor allem aber auch deshalb, weil es zu gefährlich ist, während der Luftangriffe auf die Toilette zu gehen.»

«Ich hocke in einer Ecke, starre auf die News und warte auf den Morgen»

Donnerstag, 12. Oktober 2023, 16 Uhr: Afaf Al-najjar und ich haben eigentlich vereinbart, uns noch einmal zu sehen und zu hören. Aber sie meldet sich nicht. Stunden später schickt sie mir Textnachrichten:

«Bitte entschuldige, ich habe kaum mehr Empfang und mein Akku ist bald leer. Die Bombardements sind ununterbrochen weitergegangen und werden immer schlimmer. Die Warnungen, die uns die israelische Armee aufs Handy schicken soll, sind eine Farce: Wie ich gehört habe, erhält bloss etwa jede zwanzigste Person einen Alert. Inzwischen sind 300 weitere Vertriebene ins Hotel gekommen. Die Strassen und Plätze rundherum sind zerstört, einige Zimmer des Hotels wurden aufgrund der gewaltigen Druckwellen schwer beschädigt. Teile der Decken sind eingestürzt. Wir sitzen alle dichtgedrängt in den Räumen im unteren Stock, die Kinder sind ausser sich vor Angst. Bald haben wir kein Wasser mehr. Ich hocke in einer Ecke, starre auf die News und warte auf den Morgen.»

Freitag, 13. Oktober, 10 Uhr: Das israelische Militär fordert die palästinensische Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen innerhalb von 24 Stunden zur Flucht in den Süden auf. Gemäss der UNO wären von einer solchen Evakuierung über eine Million Menschen betroffen. Stéphane Dujarric, der Sprecher von Generalsekretär António Guterres, fordert laut der Nachrichtenagentur AFP die Rücknahme der Anordnung und warnte, dies würde die bereits bestehende Tragödie in eine katastrophale Situation verwandeln. Afaf Al-najjar antwortet nicht mehr. Auf ihrem Facebook-Profil ist aber zu sehen, dass sie weg ist vom Hotel im Norden und auf dem Weg irgendwohin in Richtung Süden.

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Ali

Ich finde es absolut schrecklich was jetzt in Gaza passiert, zivile Menschen sterben, das ist schrecklich. Und ich bin natürlich auch der Meinung, dass die Stimmen der Menschen aus Gaza gehört werden müssen. Aber als Schweizer Jüdin – ich bin definitiv auch nicht immer mit Israels Politik einverstanden – frage ich mich schon, weshalb in der annabelle bisher kein Bericht über die Massaker der terroristischen Hamas an Babys, Frauen, Seniorinnen, ganzen Familien, veröffentlicht wurde. Oder habe ich etwas übersehen?

Marie Hettich

Hallo Ali, ist in Planung! Herzlich, Marie

Alu

Wo ist denn der Bericht jetzt?

Vanja Kadic

Guten Tag, danke für Ihren Kommentar. Hier können Sie gerne mehr dazu lesen: https://www.annabelle.ch/leben/schweizer-journalistin-in-israel-wir-sollten-uns-gut-ueberlegen-fuer-welche-werte-wir-nun-einstehen/?_gl=1*bcfrkx*_up*MQ..*_ga*MTMzNDkxMTE1NC4xNjk4MDQ0NTU5*_ga_Q5BR1E9CTS*MTY5ODA0NDU1OC4xLjAuMTY5ODA0NDU1OC4wLjAuMA..

Giulia

Ich kann mir nicht vorstellen was diese arme Frau durchmacht….aber ich finde es doch erstaunlich, dass sie die Hamas und deren Gräueltaten nicht mit einem Wort erwähnt. Das Interview übermittelt ihren Schock darüber dass sie gleich angegriffen werden von Israel, wo aber blieb der Schock, dass Leute von ihrer Seite ein Festival stürmten um dort gezielt Zivilisten zu ermorden?

Last edited 1 year ago by Giulia
Helene Aecherli

Liebe Giulia, danke dir für deine Zeilen.
In akuter Todesangst ist es kaum möglich, eine umfassende Sichtweite anzunehmen. Dies aus der sicheren Stube heraus zu verlangen, wäre auch anmassend. Aber, du wirfst einen grundsätzlichen, zentralen Punkt auf, dessen Ergründung uns alle wohl noch lange beschäftigen wird: Die Anerkennung des Leid der anderen – ein grundlegender humanistischer Akt.

Max

Sehr geerhte Frau Aecherli, aus Ihrem Artikel kann ich nur wahrnehmen, dass eine junge unschuldige palästinensische Frau daran leidet, dass israelische Armee ihre Stadt aus welchen Gründen auch immer bombardiert. Da ist die junge Frau klar als armes Opfer und die Israelis als böse Täter dargestellt. Aus meiner Sicht spielt dieser Artikel dem antiisraelischen islamistischen Propaganda voll in die Hände, indem die ganz wichtigen Hintergründe für dieses zweifellos grausame Geschehen vollständig fehlen, damit ein Hass gegen Israel getriggert wird, welches in der Tat lediglich aus bitterer Not diesen Krieg führen muss.

Hermann

Liebe Helene,
auch mir fehlt immer wieder der etwas objektivere Blick auf das schreckliche Geschehen. Auch wenn man generell weiss, dass Israel für die schrecklichen Lebensbedingungen der Palästinenser seit mehreren Jahrzehnten hauptverantwortlich ist, so ist auch bekannt, dass die arabische Welt und die Führung der Palästinenser seit der Gründung Israels nicht nur den Staat, sondern die Juden komplett vertreiben will und nicht den Ausgleich suchen. so wird es immer wieder Massaker geben, auch wenn man es immer wieder schafft, die temporäre Lage zu beruhigen. (Kommentar von der Redaktion gekürzt)

Dana

Ich habe mir über den Bericht und den Zeitpunkt seiner Erscheinung auch verwundert die Augen gerieben.
Da passieren ganz schreckliche Massaker an Juden, man erkennt, wie gross der Hass auf die Juden ist und dass es um einen Vernichtungswunsch geht – und die Annabelle bringt als erstes diesen Artikel. Da hätte ich mir eine etwas ausgewogenere Berichterstattung gewünscht. Schade.

Helene Aecherli

Liebe Dana, herzlichen Dank für den Kommentar. Wir legen Wert auf eine ausgewogene Berichterstattung und lassen Stimmen beider Seiten zu Wort kommen. Ein entsprechender Artikel ist in Planung.
Herzlich, Helene

Hilla

Danke für diesen Artikel!

Marie

Die Bevölkerung in Gaza leidet sicherlich ,sie haben aber die Hamas gewählt,die Leid und Zerstörung und mit barbarische Brutalität Israeli angreift.Hamas begann Israel zu bombadieren und auch dort leidet die Zivilbevölkerung unendlich.Abscheulich der einseitige Bericht von Annabelle,werde sie nicht mehr kaufen und auch meinen Freundinnen dazu raten.

Mona

Ja, absolut grässlich, dass es soweit kommen musste.
Nur, dass alle BewohnerInnen in Gaza seit Jahren wie in einem Gefängnis leben mussten, oft ohne Wasser (!!!) Strom und ohne Perspektiven, unbeachtet von der westlichen Wertewelt hat Hamas den Nährboden bereitet.
Ich empfinde es als heuchlerisch, wenn man jetzt die ganzen, jahrelangen Demütigungen einfach unerwähnt lässt. Es haben nicht alle PalästinenserInnen die Hamas gewählt, so wie es auch nicht alle Israelis waren, die die jetzige ultrarechte Regierung gewählt haben.

Danke annabelle für diesen Artikel. Möge er dazubeitragen, dass gute Gespräche stattfinden können.

Max

Was man leider zu oft ausblendet, die Bewohner in Gaza sind im Gefängnis von der Hamas, nicht von Israel. In fast keinem Artikel über leidende Palästinenser sind wahre Gründe für die dortigen Zustände erwähnt. So meinen viele Leser, die sich mit der Geschichte der Region nicht so gut auskennen, dass es Israel ist, wer aus Gaza ein Gefängnis gemacht hat und für das Leid dessen Bewohner verantwortlich ist. Man spricht gern über eine israelische “Blockade”, ohne groß zu erklären, was da genau passiert und weshalb. Ohne nur mit einem Wort zu erwähnen, dass israelische Armee Gaza 2005 trotz wiederholter Terroranschläge komplett verlassen hat, dann wurden Wahlen durchgeführt, bei welchen die Hamas mit großem Abstand der Gewinner war und die Macht übernahm. Und dann sofort damit begann, Raketen auf Israel zu schießen. Woraufhin Israel zusammen mit Ägypten 2007 beschlossen, als es klar geworden ist, dass die Hamas sich nie und niemals beruhigt, den Warenverkehr nach Gaza zu kontrollieren, um die Einfuhr von Waffen nach Möglichkeit zu unterbinden. Das nennt man “Blockade”, wobei alle Waren frei nach Gaza gehen außer Waffen bzw. für Raketenbau verwendbar. Mit all den Geldern, die Gaza von der UN, USA, EU, arabischen Ländern usw. in dieser Zeit bekommen haben, hätte man auf diesem Küstenstreifen Monte-Carlo bauen können, wenn man nur wollte. Man wollte aber ein islamistisches Gefängnis, das nur das eine Ziel hat – Juden auf Sicht zu vernichten.

Hermann

Danke Max, das leuchtet ein und deckt sich mit allem, was ich in den letzten Jahren über Gaza gelesen und leider immer wieder vergessen habe. Das Vergessen hat dazu geführt, dass ich genau die israelische und jüdische Sicht mehr und mehr ausgeblendet und leider auch verurteilt habe. Die Palästinenser
in Gaza haben somit ihre Situation durch die Wahl selbst geschaffen, was aber widerum damit zu tun hat, das die Hamas sich perfiderweise zuvor stark um die
sozialen Belange gekümmert hat und sich so das Vertrauen erschlichen.

Nadin

Ursula von der Leyen sagte in eine Rede an die Europäische Union am 19.10.2022 über Putin. Das Abstellen von Medikamente, Wasser, Nahrung und Heizung, ist ein Terrorakt. Heuchelei? Befangen? Voreingenommen? Beteiligt in die andauernde ethnische Säuberung?
75 Jahre Apartheid, Enteignung und Vertreibung sind genug….und die israelische terrorismus die schon 17 jahre in Gasa andauert.,Der größte Knast der Welt.
Zudem, momentan sind alle Augen auf Gaza, aber, die Siedler und Soldaten in den besetzten West Bank, ermorden, terrorisieren und vertreiben ganze Dörfer.
Die internationale Gemeinschaft muss diese andauernde Massaker an unschuldigen Zivilisten sofort stoppen.

Michael von Allesch

Die Taten der Hamas sind einfach nur entsetzlich, unmenschlich. Das Mitgefühl in diesem Moment gehört den Opfern und Angehörigen, ganz besonders auch den Geiseln. Aber auch in diesem Momenet man muss auch fragen dürfen, muss man fragen, woher dieser Hass kommt und die Unterstützung von wesentlichen Teilen der Bevölkerung für die Hamas. Man muss über die Bedingungen im ‘größten Freiluftgefängnis’ weltweit reden dürfen, über die Siedlungspolitik im Westjordanland (all das verstößt gegen das Völkerrecht); über die vielen Demütigungen der Palästinenser. Wer nichts mehr zu verlieren hat, wird leicht radikal. Regelmäßig wird der Gazastreifen von Israel in Schutt und Asche gelegt, ohne Rücksicht auf Verluste, auch an Menschenleben. Berichterstattung von dort darüber ist kaum möglich, da der Zugang für Journalisten äußerst schwierig ist. Danke daher für diesen Artikel!!!

Olli P.

Nein, es haben weder alle Menschen in Gaza Hamas gewählt, noch haben in den letzten 17 Jahren dort überhaupt Wahlen stattgefunden. Hamas hat 2006 nach einer Wahl, die mit einem demokratischen Urnengang nach unseren Vorstellungen nicht viel zu tun hatte, die Macht an sich gerissen und übt seither ein Terrorregime auch über die eigene Bevölkerung aus. “Afaf Al-najjar ist 21 Jahre alt und Managerin eines Start-ups.” Sie war also vier Jahre alt, als Hamas die Macht übernahm und ist somit ganz sicher nicht für die propagierte Vernichtungspolitik dieser islamistischen Fanatiker verantwortlich; vielmehr will sie einfach nur in Würde und Frieden leben.
Ja, es ist Hamas, welche den Frieden unmöglich macht und unterschiedslos Israelis und auch eigene Leute massakriert, aber für die Menschen, die vor israelischen Luftangriffen fliehen müssen, deren Häuser und Existenzen zerstört werden oder deren Familien und Freunde dabei ums Leben kommen, macht das keinen Unterschied.
Und damit das nicht in den falschen Hals gerät: Ich stehe unerschütterlich an Israels Seite, das habe ich immer. Ich relativiere und verharmlose nichts, doch bedeutet das nicht, dass ich mit denen, die als zivile Opfer der durchaus legitimen israelischen Selbstverteidigung umkommen oder um ihre Existenz gebracht werden, kein Mitleid empfinde. Ich finde das Wort “Kollateralschaden” einfach zynisch und verharmlosend für das menschliche Leid, das dort herrscht. Und ich weiß, dass auch viele Israelis ebenso denken, ohne dass sie deshalb das Recht ihres Landes, seine Existenz und die ihrer Bürger zu schützen, deshalb in Frage stellen.

M. Heier

Gut so – zeigen Sie Rückgrat. Die Islamisten wollen die Diskussion bestimmen und sich als Opfer darstellen, dabei sind sie die weitaus brutaleren Akteure, von deren Frauenbild und dem Verhalten in Deutschland ganz zu schweigen. Kopftücher und islamische Vorschriften werden schon versucht in der Schule den anderen Schüler als Verhaltensnorm aufzudrücken. Furchtbare Zustände. Eine Frechheit, wenn man versucht seinem Gastland das eigene Verhalten (und die Religion; wir sind ja alle Ungläubige) aufzudrücken. Was haben unsere Politiker da nur angerichtet?

Michael

Ich denke auch dass die Hamas die Wurzel allen Übels ist und vollständig vernichtet wertden muss, inklusive aller ihrer Unterstützer. Auch die Hamas Chefs in Quatar müssen in Kommandoaktionen ausgeschaltet werden. Es werden noch viele Menschen in Gaza sterben, und das tut mir sehr leid, aber sie haben nichts gegen die Hamas Teufel unternommen, nun fällt es eben auf sie zurück und wer die Tore der Hölle öffnet, der wird darin verbrennen.Oder anders gesagt, mit einer sehr wahren Redewendung: Who sows the wind will reap storm

Skynet

Guter und wichtiger Artikel. Leider herrscht bei den meisten Kommentaren ein krankes Schwarzweißdenken vor.

Fritz

Es ist einfach unmenschlich, was die Hamas der eigenen Bevölkerung antut! Sie benutzt die Menschen als lebende Schutzschilder indem sie die Raketen aus Wohngebieten abfeuert und dort auch Munitionslager, Kommandozentralen und Waffenfabriken unterhält. Und woher bekam Gaza bisher Wasser und Strom? Nicht vom arabischen Nachbarn Ägypten, sondern aus Israel

Hans

“Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten”. Der andauernde Hass auf die Juden wird die Palästinenser nicht weiter bringen und die verübten Greultaten erst recht nicht. Wer die Hamas duldet, Väter, Söhne und Brüder in der Hamas hat, sollte bei sich beginnen nach dem Fehler zu suchen und nicht im Nachhinein über die Folgen des Hasses lamentieren. Sie tanzen, feiern und jubeln auf den Straßen über jeden getöteten Juden aber wehe es trifft einen der Ihren. Diese Scheinheiligkeit ist wiederwärtig.
Islam bedeutet:” Hingabe zu Gott”, oder auch “Frieden machen”. Ich habe im Koran nichts von Morden, Vergewaltigen, Brandschatzen oder Hassen gelesen. Fangt an zu leben was ihr predigt, oder lebt mit den Folgen.

Max

Jetzt werden zu hunderten Palästinenser ermordet (und zuvor laut unabhängigen Quellen schwer in ihren Rechten eingeschränkt) aber es is nicht okay darüber zu berichten weil eine terroristische Attacke nicht genug gewichtet wird? Find ich komisch.

Walter Ludolf

Ich finde es interessant, wie sehr wir hier in Europa immer bemüht sind, das Leid der Palästinenser in den Vordergrund zu stellen, während so viele Palästinenser hier den Mord an unschuldigen Frauen, Kindern und Babys feiern.
Meinen sie denn, dies ist in Gaza anders? Meinen sie nicht, dass dieser unerträgliche Hass auf Juden dort mindestens ebenso verbreitet ist, wie bei den Palästinensern hier?

Ich frage mich immer, wie lange gesucht werden muss, um jemanden zu finden, der nicht konstant darüber redet, wie Allah alle Juden auslöschen soll.
Die Bevölkerung der Palästinenser-Gebiete hatte eine Wahl, sie konnten zwischen der PLO und der Hamas wählen, und trotz aller Fortschritte, die der Wandel zum Frieden in der PLO gebracht hatte, hat man sich für die Hamas entschieden.
Schon kleine Kinder bekommen von ihren Eltern die Kalaschnikow in die Hand gedrückt und bekommen beigebracht, dass man ins Paradies kommt, wenn man dabei stirbt, Juden zu töten.

Wir haben es hier mit einer Bevölkerung zu tun, die in hohem Maße radikalisiert ist, der Hass auf Israel und die israelische Bevölkerung ist beinahe allumfassend.

Sicher ist es schlimm, dass die Zivilbevölkerung in Gaza unter den Angriffen leidet, aber kann man eine gewisse Mitschuld absprechen?

Sollten wir uns, mit unserem gut-menscheln, nicht deutlichst auf die Seite der Israelis stellen und gegen den brutalen und widerlichen Terror der von der Palästinenser-Seite kommt?

Ich kann und will die Bevölkerung des Gaza-Streifens nicht als hilflose Opfer sehen, nicht wenn ich sehe, wie sehr diese Bevölkerung von Hass und Fanatismus erfüllt ist.

Die hilflosen Opfer waren die Leute in den überfallenen Kibbuz.

Last edited 1 year ago by Walter Ludolf
Miriam

Ich bin in Israel geboren und glaubt mir alle, ich weiß was da passiert!
Es ist beschämend, tausende Kommentar Worte, und kein Wort über die Ursachen, die Wahrheit, eine Zahl, 75 und die Wahrheit! Alles im Leben hat Ursache und die Wirkung kommt immer hinterher.
Die Welt hat nichts, absolut nichts gelernt, die Brutalität und Verlogenheit ist geblieben.

bellaitalia

was sehr schlimm ist, das der ganze Westen uneingeschränkt hinter Israel steht. Sind die Palästinenser weniger Wert, nur weil ihnen damals kein Genozid wiederfahren ist, oder weniger Geld haben? Natürlich wurde der aktuelle Angriff von den Hamas aus gestartet, aber gibt es das Recht nun tausende Zivilisten zu töten? Gibt es das Recht abertausende Palästinenser zu töten, nur weil damals der Genozid stattgefunden hat. Wozu nimmt sich Israel das Recht ständig die Palästinenser umzusiedeln. Gehörte das Land nicht ursprünglich den Palästinensern und die Juden kriegten einen Teil davon, warum nehmen sie sich nun mehr und mehr Land?

Max

Ein Artikel, der die aktuelle Situation in Gaza beschreibt, ohne auch nur ein Wort über die mehr als 1000 Kinder, Frauen und Männer zu verlieren, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas massakriert wurden. Es kann nicht Ihr Ernst sein, einen solchen Beitrag zu veröffentlichen.