Raffiniertes, reflexives Starkino: «Sils Maria» mit Juliette Binoche und Kristen Stewart.
Filme übers Filmemachen: Das können die Franzosen seit den Tagen von Godard («Le mépris») und Truffaut («La nuit américaine»). Solch grosse Fussstapfen füllt der Regisseur Olivier Assayas hier spielend aus. Sein wunderbarer, stellenweise schreiend komischer Film handelt von der renommierten Schauspielerin Maria (Juliette Binoche) und ihrer Assistentin Valentine («Twilight»-Star Kristen Stewart).
In der Bergeinsamkeit des Engadins dient Valentine als Proben- partnerin für ein neues Projekt, das Maria mit einem blutjungen US-Starlet zusammenführen wird – einer Frau, die Valentine bewundert, Maria hingegen fürchtet und hasst. So entwickelt sich ein pikantes Duell, in dem europäische Autoren- und US-Blockbusterphilosophie aufeinandertreffen. Assayas inszeniert ein raffiniertes, dicht gewobenes Spiel über Ängste, Aggressionen und Allüren, das von der Verachtung handelt – sich selbst aber keine erlaubt.
— Ab 18. 12.: «Sils Maria» von Olivier Assayas («Irma Vep», «Carlos»)