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Fest der Hiebe: «Häschen in der Grube» von Maria Sveland

Fest der Hiebe: «Häschen in der Grube» von Maria Sveland

  • Redaktion: Claudia Senn; Text: Verena Lugert

Die kämpferische Autorin Maria Sveland hat sich die Gewalt der Männer vorgenommen und die Unfähigkeit der Gesellschaft, die Frauen vor ihr zu schützen. «Häschen in der Grube» ist ein bestürzender, radikaler Roman.

Es ist die plötzliche Ruhe im elterlichen Streit, die die 12-jährige Julia schliesslich nach unten ins Esszimmer treibt. Da sieht sie die Mutter auf dem Esszimmertisch liegen, wimmernd hingestreckt. Und der Vater schmiert ihr mit den Händen Apfelmus ins so sorgfältig geschminkte Gesicht.

Das ist der Augenblick, in dem Julia die Hoffnung aufgibt, irgendetwas könnte jemals noch gut werden in ihrer Familie. Sie flieht zu ihrer Freundin Emma, mit der sie den Sommer verbracht hat, in der Krone ihres Baumverstecks von der Zukunft träumend. Doch dann taucht auch im Wald ein Mann auf.

Maria Svelands Buch «Bitterfotze» sorgte 2009 nicht nur in Schweden für Furore. Es war die wutschäumende Empörungsschrift einer berufstätigen Mutter über die Männer, die Umstände und das Muttersein.

Maria Sveland: Häschen in der Grube. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013, 416 Seiten, 14.90 Franken bei Books.ch

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