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Fertig Lustig

Fertig Lustig

  • Text: Jessica Prinz; Foto: Joël Hunn

Tränen nachts in der Zürcher Agglo: Dabei hatte es mit annabelle-Redaktorin Jessica Prinz und dem E-Hyundai Kona doch so gut angefangen.

Ich könnte Ihnen so viel Gutes über den Hyundai Kona berichten. Ich könnte erzählen, wie viel Spass es machte, als sich beim Gasgeben mein Vorurteil über die fehlende Power von Elektroautos zerschlug. Oder wie ich mich beim Besuch eines Einrichtungshauses freute, direkt neben dem Eingang einen für Elektroautos reservierten Parkplatz nutzen zu können – inklusive gratis Ladefunktion. Ich könnte auch das Cockpit loben, das einen nicht ablenkt mit unnötig vielen Knöpfen und Lichtern. Oder wie ich mich selbst herausforderte, noch sparsamer zu fahren und die Rekuperation, die den Akku beim Bremsen oder Bergabfahren lädt, noch effizienter zu nutzen. Oder wie sich das Bergkind in mir wie ein kleiner Pistenbullyfahrer fühlte, als das Auto beim Rückwärtsfahren piepste, um Passanten vor dem ultraleisen Auto zu warnen.

Das Auto machte mir Spass. Dennoch muss ich nun wohl die Geschichte erzählen, die mir im Zusammenhang mit dem Kona am meisten in Erinnerung bleiben wird; nämlich die, wie ich eines regnerischen Sonntagabends irgendwo zwischen Zürich und Opfikon im Auto sass – und weinte. Der Grund? Sie ahnen es bestimmt schon: Mir ging der Strom aus. Seit dem Moment, als ich das Auto in Empfang nahm, war genau dies meine grösste Angst. Wäre ich mit einem Benziner unterwegs, könnte ich notfalls an einer Tankstelle eine Pet-Flasche mit Benzin füllen – mit Strom geht das leider nicht. Beim Kona, versicherte mir ein Freund im Vorfeld, müsse ich diese Sorge aber nicht haben. Schliesslich handle es sich um eines der besten Elektroautos, das momentan auf dem Markt ist, mit einer Reichweite von 449 Kilometern pro «Tankfüllung», einer kurzen Ladezeit von 54 Minuten (an der Schnellladestation) und tiefem Energieverbrauch. Trotzdem strandete ich an jenem Abend. Ironischerweise kam ich genau vor einer Elektroladestation zu stehen – an der ich den Kona aber nicht aufladen konnte, weil die Station abgeschlossen war. Bereits die dritte an diesem Abend. «Andere Anbieter haben andere Systeme, bei gewissen braucht man einen Schlüssel», erklärt mir der nette Herr von Hyundai, als ich ihm am Tag danach meinen Fauxpas beichte. Verständnisvoll sagt er: «Wissen Sie, mit Elektroautos ist es wie mit dem Handy. Da achtet man auch penibel darauf, dass einem nie der Akku ausgeht – und steckt es bei jeder Gelegenheit zum Aufladen ein. Dann macht das Fahren auch langfristig Spass.»

 

Modell: Hyundai Kona Electric
Motor: Elektromotor
Fahrleistung: 204 PS
Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h
Masse: Länge 4.18 m, Breite 1.8 m, Höhe 1.57 m
Leergewicht: 1818 kg
Stromverbrauch: 15.4 kWh/100 km
Benzinäquivalent: 1.7 l/100 km
CO2-Emission: 0 g/km
Energieeffizienz: A
Preis: ab 45 990 Franken, Testmodell 52 950 Franken
Infos: hyundai.ch