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Es muss nicht immer schnell sein: Der neue VW Up im Autotest

Es muss nicht immer schnell sein: Der neue VW Up im Autotest

  • Text: Florina Schwander Fotos: Nadia Neuhaus

Grosse Gefühle für den Kleinen: Unsere Online-Redaktionsleiterin Florina Schwander testete den neuen VW Up.

Up und weg!

Eine Kollegin holt mein Testauto ab. «Dieses kleine Truckli?» «Jaja», antworte ich erfreut. «Der hat ja überhaupt keinen Pfupf, das sind ja PS unter null!» Ich halte meinem Testauto in  Gedanken die Ohren zu. Ein lautes «Tsss» geht an die Kollegin – und ein mitfühlendes «Ach, du arms Huscheli» an den VW Up. Inklusive Mitleidbonus ist es Liebe auf den ersten Blick. Der «Öpli» und ich, wir mögen uns. Ich sehe, dass ich mit seiner Grösse überall reinkomme. Seitwärts. Rückwärts. Vorwärts mit einer Hand. Auf die Grösse kommts nicht an, nicht wahr, mein Kleiner? Wer braucht schon PS, wenn der Kofferraum eine Extraklappe bereithält, damit die Fahrerin ihre Handtasche samt halbem Hausrat schön gerade reinstellen kann, ohne sich zu bücken? Der Öpli und ich machen ein gemeinsames «Ätschbätsch» und fahren los.

Kaum sind die Lichter an, gibts ein kleines Tuut; Achtung, du bist noch im Rückwärtsgang, sagt mir der Öpli. Liebevoll macht er das – nume nid gsprängt. Doch dann gehts ab in den Stadtverkehr. Ich entspanne mich, geniesse die amüsierten Blicke von rechts und links und weiss, der Öpli, der bringts. Er verzeiht, wenn ich mal nicht direkt runterschalte. Zieht an jedem Lichtsignal prompt an, wenn ich nur schon die Kupplung löse. Die Stereoanlage hat einen super Klang, das Navi ist schnell kapiert, und der Ton der Blinker ist allerliebst. Und wer kriegt den letzten Parkplatz direkt vor der Haustür? Zu heiss gewaschen sind hier nur die Parklücken für die grösseren Autos.

Wir fahren zu Ikea, und ich verstaue zwei XXL-Bilderrahmen, die übliche Ladung Rechaudkerzen und Güetzi im Kofferraum – und alles passt rein! Wir fahren durch die Rebberge im Lavaux an eine Hochzeit. Mein Liebster schnauft, der Öpli auch. So recht kommt er halt nicht den Berg hinauf. Oder ächzt er wegen des Feindes im eigenen Haus, den er auch noch mitschleppen muss? Wir fahren nach Meersburg am Bodensee. Der Öpli erntet Bewunderung vom Schaffner auf der Autofähre: «Gellense, das ist doch der neue Kleine von VW.» «Jawohl», sage ich voller Stolz und sehe den Öpli grad noch mal gefühlte zwei Zentimeter wachsen.

Und doch, keine Liebe ist perfekt: Der Öpli verlangt, dass ich schalte. Vielleicht ist er nur auf Kuschelkurs, jedenfalls macht die manuelle Schaltung bei einem Auto seiner Pferdestärke nicht viel Sinn. Die serienmässige City-Notbremsfunktion teste ich nicht aus. So bedingungslos ist meine Liebe dann doch (noch) nicht.

Alles in allem: Öpli, mit dir würd ich durch dick und dünn fahren – und unterwegs gemeinsam noch ein paar Pferdestärken stehlen.


Motor: 1.0-Liter MPI, 5-Gang-Schaltung
Fahrleistung: 75 PS, von 0 auf 100 km/h in 13.2 s
Höchstgeschwindigkeit: 171 km/h
Masse: Länge 3.54 m, Breite 1.64 m, Höhe 1.49 m
Leergewicht: 929 kg
Kofferraumvolumen: 251–951 l
CO2-Emissionen: 108 g/km
Energieeffizienzklasse: B
Verbrauch: 4.7 l/100 km
Preis: ab 16 650 Franken
Infos: www.volkswagen.ch

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Der neue VW Up im Test