Bewegend und bedeutend: An den 75. Golden Globes hielt Oprah Winfrey eine flammende Rede zu Frauenrechten. Und krönte damit die Preis-Verleihung, die dieses Jahr so politisch war, wie noch nie.
Als erste schwarze Frau wurde Oprah Winfrey an den diesjährigen Golden Globes für ihr Lebenswerk mit dem Cecil-B.-DeMille-Preis ausgezeichnet. Die Moderatorin nutzte ihre Dankesrede, um eine bewegende Ansprache für Frauen- und Bürgerrechte zu halten – und dies in typisch mitreissender Oprah-Winfrey-Manier. «Hinter dem Horizont bricht eine neue Zeit für Mädchen und Frauen an», rief sie dem Publikum mit fester Stimme zu und erntete dafür stehende Ovationen. Eine Zeit, in der niemand mehr «Me too» sagen müsse, weil grossartige Frauen und Männer dafür gesorgt hätten, dass dies nicht mehr nötig sei. «Zu lang wurden Frauen nicht angehört, oder ihnen wurde nicht geglaubt, wenn sie den Mut hatten, gegen die Macht von Männern aufzubegehren. Aber die Zeit ist um!», sagte Winfrey.
Winfrey erzählte, wie sie 1964 die Oscar-Verleihung im Fernsehen verfolgte und sah, wie der Schauspieler Sidney Poitier einen Award erhielt. «Noch nie hatte ich gesehen, dass ein schwarzer Mann so gefeiert wurde.» Es sei schwer zu erklären, was dieser Moment für ein kleines Mädchen bedeutete, das von den billigen Plätzen aus diese Verleihung anschaute, während die Mutter erschöpft heimkehrte, nachdem sie die Häuser anderer Menschen geputzt hatte. 1982 habe Poitier als erster schwarzer Mann dann den Cecil-B.-DeMille-Preis erhalten. «Mir entgeht nicht, dass nun kleine Mädchen mir dabei zuschauen, wie ich als erste schwarze Frau den gleichen Preis erhalte.»
Winfrey unterstrich mit ihrer Rede nochmals das politische Motto des Abends, an dem fast alle geladenen Gäste aus Solidarität zur Time’s-up-Bewegung Schwarz trugen.
Die Looks des Abends hat unsere stellvertretende Chefredaktorin Jacqueline Krause-Blouin genauer unter die Lupe genommen.