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Grüne Frage: Sind vegane Alternativen tatsächlich nachhaltiger?

Zeitgeist

Grüne Frage: Sind vegane Alternativen tatsächlich nachhaltiger?

Sind Milch- und Fleischalternativen die Zukunft unserer Ernährung? Auf jeden Fall sind sie ökologischer als ihre tierischen Pendants, erklärt Stephanie Hess, annabelle-Redaktorin mit Nachhaltigkeitsfokus.

Wenn sich Menschen schon von tierischen Produkten verabschieden, warum müssen sie dann trotzdem bleiche Sojarollen auf den Grill legen? Sich kebabähnliche Proteinfaserfetzen reinschaufeln? Ihren Kaffee mit weisser Flüssigkeit auffüllen? Nun, Menschen verändern ihre Gewohnheiten nur zäh. Und wenn sich schon der Inhalt wandelt, dann hilft es, wenn immerhin die altbekannte Form erhalten bleibt. Überdies bewegen sich auch Vegis in sozial durchmischten Gefügen. Isst man zusammen, ist es dienlich, wenn man eine bestimmte Zutat mit einem Handgriff durch eine «ähnliche» Alternative ersetzen kann.

Natürlich sind auch nicht alle Imitate köstlich; manche verfügen über gar gewöhnungsbedürftige Konsistenzen oder Geschmäcke. Was sie jedoch besser können als ihre Vorbilder: Sie sind in fast jedem Fall nachhaltiger. Ihre Ökobilanzen sind gemäss einer Studie von ESU-Services viel besser – ausser, sie enthalten andere tierische Produkte wie etwa Ei. Nachhaltig Sinn machen also eigentlich nur vegane Alternativen.

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«Sinn machen eigentlich nur vegane Alternativen»

Bei Milch ist die Sache etwas diffiziler, aber auch hier ist klar: Sämtliche Alternativen verursachen viel weniger Treibhausgase als Kuhmilch, das zeigt eine Studie der Universität Oxford von 2018. Die derzeit beliebtesten weissen Drinks werden aus Reis, Mandeln, Soja und Hafer hergestellt. Und in dieser Reihenfolge reiht sich auch ihre Umweltschädlichkeit auf.

Reisanbau benötigt viel Wasser und produziert viel Methan, jenes Gas also, das noch klimaschädlicher wirkt als CO2. Der Wasserverbrauch ist insbesondere auch bei der Mandelmilch ein Problem: Für einen Liter davon wird 17 Mal mehr Wasser benötigt als für Kuhmilch. Besser schneidet diesbezüglich der Sojadrink ab. Dessen Hauptbestandteile stammen übrigens nicht von regenwaldgerodeten Feldern (im Vergleich zum Soja in vielen Schweizer Futtertrögen), sondern in den allermeisten Fällen aus europäischer Produktion. Noch ein bisschen nachhaltiger als der Sojadrink ist die Hafermilch, am besten aus Schweizer Bio-Produktion.

Stephanie Hess (*1985) ist  Autorin des Ratgebers «Ökologisch! Fakten, Wissen, Tipps – nachhaltiger konsumieren in der Schweiz» (Beobachter-Edition, 2020) und sucht Antworten auf all Ihre grünen Fragen, gern per Mail an:
[email protected].

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