Eine diabolische Gesellschaftskritik: Beim Thriller «Elena» wirds einem kalt ums Herz.
Wenn Elena (Nadezhda Markina) aus dem Luxusappartement ihres Mannes tritt, bringt der Vorortzug sie in eine trostlose Plattenbausiedlung am Rand der Stadt. Dort lebt ihr arbeitsloser Sohn aus erster Ehe. Elenas neuer Mann denkt nicht im Traum daran, diesen schmarotzenden Säufer finanziell zu unterstützen. Sein ganzes Vermögen soll seine Tochter aus erster Ehe erben, was Elena freilich nicht einfach so hinnehmen will.
Aus dieser Gemengelage formt Andrei Zvyagintsev («The Return») einen eleganten, angenehm unaufgeregten Thriller. Seine Titelfigur ist ihm das Bindeglied zwischen Ober- und Unterschicht, die der Regisseur beide gleichermassen kühl seziert.
Ab 20. 12.: «Elena» von Andrei Zvyagintsev