In einer gemeinsamen Verlautbarung äussern sich Chefredaktorin Lisa Feldmann und Tamedia-Verleger Pietro Supino zur aktuellen Berichterstattung über die annabelle.
Liebe Leserinnen und Leser
Erstaunliches gab es in der NZZ am Sonntag vom 24. Februar und in der Neuen Zürcher Zeitung vom 27. Februar über die annabelle zu lesen: von «Politverbot» war die Rede, die annabelle dürfe politisch nicht mehr Stellung beziehen, der Verleger hätte das Thema der Frauenquote nicht gerne gesehen und der Frauenzeitschrift annabelle Mässigung in Frauenfragen auferlegt. Erstaunlich darum, weil alle diese Behauptungen unwahr sind. Einer Frauenzeitschrift Mässigung in Frauenfragen zu auferlegen, ist im Übrigen eine ziemlich widersinnige Vorstellung.
Soweit wir die Geschichte der annabelle überblicken, war die Redaktion immer frei bei der Wahl ihrer Themen. Insbesondere hat es niemals Einwände gegenüber politischen Themen, gegenüber Frauenthemen oder gegenüber dem Thema der Frauenquote gegeben. Im Gegenteil – die Behandlung dieser Themen gehört zur Aufgabe der Redaktion und zum Kernangebot der annabelle.
Zusätzlich zur Auswahl der Themen und der Berichterstattung darüber ordnet die Redaktion der annabelle diese Themen ein – in Editorials, in Reportagen, in Analysen und in Kommentaren. Es gelten die Regeln des journalistischen Handwerks. Zu kontroversen Themen wird den Leserinnen und Lesern die beste Version der Wahrheit geboten. Alle Standpunkte sollen mit ihren besten Argumenten zu Wort kommen. Die Meinungen der Schreibenden werden möglichst transparent dargelegt. Kampagnen welcher Art auch immer hingegen passen nicht zu diesem klassischen Verständnis von Journalismus bei Tamedia. Denn es geht im Journalismus nicht darum, eigene politische Vorstellungen zu verfolgen und die Meinung des Publikums zu steuern, sondern das Ziel der redaktionellen Arbeit ist Information und Orientierung, damit die Leserinnen und Leser sich ihre eigene Meinung bilden können. Darüber haben wir uns auch im Lichte der Geschichte der annabelle ausgesprochen.
Dieser Fokus auf frauenpolitische, gesellschaftliche und kulturelle Themen zusätzlich zu den Schwerpunkten Mode, Beauty und Lifestyle ist seit den Zeiten von Mabel Zuppinger das Spezielle an der annabelle. Eine aussergewöhnliche Kombination, an der wir festhalten wollen. Darauf dürfen Sie sich verlassen!
Pietro Supino, Verleger & Lisa Feldmann, Chefredaktorin