Die dunkle Fee: Angelina Jolie im Film «Maleficient»
- Redaktion: Frank Heer; Text: Mathias Heybrock; Foto: Disney Pictures
Angelina Jolie und Sam Riley überzeugen in diesem imposanten 3D-Fantasy-Spektakel. Wir konnten den Engländer zum Gespräch treffen.
Die Fee Malefiz aus dem Zeichentrickfilm «Sleeping Beauty» (1959) ist die böseste Disney-Figur aller Zeiten. Gespielt von einer exzellenten Angelina Jolie, wird sie nun Star eines bildgewaltigen, düsteren Fantasyfilms, der den Gründen für ihr diabolisches Wesen nachgeht.
Sam Riley spielt im Disney-Blockbuster «Maleficent» den Raben Diaval. Der britische Schauspieler sprach mit annabelle über die Märchen seiner Kindheit und über seine märchenhafte Karriere.
annabelle: Wer waren die Helden Ihrer Kindheit?
Filmfiguren wie Lawrence von Arabien oder Robin Hood. Kleider und Kostüme waren damals sehr wichtig für mich. Ich wickelte mich in irgendwelche Klamotten und spielte Robin Hood. Oder ich gab in den Anzügen meines Vaters den Gangster, natürlich waren sie viel zu gross für mich.
annabelle: Märchen spielten keine Rolle?
Ich mochte den bösen Wolf aus Rotkäppchen, der sich als Grossmutter verkleidet. Das ist eine wirklich gruselige Geschichte. Auch Disney-Filme, die eigentlich als süss, behaglich und fröhlich gelten, sind oft wahnsinnig brutal und traurig. In «Finding Nemo» ist die ganze Fisch-Familie nach fünf Minuten tot. Ich war schockiert
Wie viel Wahrheit steckt in Märchen?
Ich glaube nicht an Feen und solche Dinge. Aber das Leben ist voller Magie. Märchen enthalten immer eine Moral, die auch im echten Leben eine Bedeutung hat.
annabelle: Im Trailer zu «Maleficent» heisst es, dass das Publikum die Wahrheit über das Märchen Dornröschen erfahren werde.
«Maleficent» erweitert «Sleeping Beauty», die Trickfilmadaption des Märchens aus den Fünfzigerjahren, und erzählt die Geschichte der bösen Fee Malefiz. Ihr wurde das Herz gebrochen, darum belegt sie Aurora mit dem Fluch des ewigen Schlafs. Niemand ist von Grund auf böse, das ist die Moral des Filmes. Das Wort «böse» wird heute oft verwendet – zum Beispiel im Kampf gegen den Terrorismus. Aber nicht alles lässt sich in Gut und Böse unterteilen, das Leben ist ein bisschen komplizierter.
annabelle: Sie spielen an der Seite von Angelina Jolie. Bestimmt wollten alle Ihre Freunde, Sie mal auf dem Set besuchen.
Ja, ich bekam ein paar Anrufe mehr als sonst (lacht). Meine Eltern haben mich in den Pinewood Studios in London besucht. Sie haben sich das Set angesehen und Angelina Jolie kennengelernt. Angelina Jolie war charmant wie immer. Meine Eltern haben über das ganze Gesicht gestrahlt. Ich glaube, sie sind nach Leeds zurück geschwebt.
Ihr Leben gleicht einem Märchen: Sie sind mit der deutschen Schauspielerin Alexandra Maria Lara verheiratet, haben einen kleinen Sohn und sind in der Hollywood angekommen.
Wir werden sehen, wie es weitergeht. Ich bin nicht naiv, ich habe schwierige Zeiten erlebt. Das Blatt hat sich gewendet, als ich vor sieben Jahren die Rolle von Ian Curtis in Control angeboten bekam. Der Film war ein Erfolg, und ich lernte auf dem Set meine Frau kennen. Ich hatte seither viel Glück – aber das wird sich bestimmt auch wieder einmal ändern.
— Ab 29. 5.: «Maleficent» von Robert Stromberg. Mit Angelina Jolie, Sam Riley und Elle Fanning in der Dornröschenrolle
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