Werbung
Diese Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch stellen

Diese Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch stellen

  • Text: Judith Ohikuare; Symbolfoto: Tim Gouw / Unsplash (1)     Dieser Artikel erschien zuerst bei Refinery29 Germany / Instagram / Facebook

Ein Schlüsselmoment eines jeden Bewerbungsgesprächs ist das Ende, wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet, Ihre eigenen Fragen zu stellen. Eine Expertin verrät, worauf Sie beim nächsten Gespräch unbedingt achten sollten. 

Die Fragen, die Ihnen gestellt werden, vorherzusehen und sich darauf vorzubereiten, ist wichtig. Aber mit eigenen Punkten zu erscheinen, die Sie besprechen wollen, ist jedoch ebenso wichtig.

Sie sollten zeigen, dass Sie sich bereits in der Rolle vorgestellt haben – und damit tauchen dann automatisch Fragen von Ihrer Seite auf. Natürlich wollen Sie sichergehen, dass Sie Ihre potenzielle neue Rolle auch wirklich im Detail verstehen und zeigen, dass Sie wissen, was auf Sie zukommt und dass Sie bereit sind, sich dieser Aufgabe anzunehmen. Mit anderen Worten: Fragen zu stellen ist Ihre Chance sicherzugehen, dass der Job der richtige für Sie ist. Ausserdem können Sie so Ihre geübten Antworten richtig einbringen – verpassen Sie also nicht die Gelegenheit, aus der Masse herauszustechen.

Die folgenden neun Fragen hat Kelly Finn für uns zusammengestellt. Finn ist als geschäftsführende Beraterin bei WinterWyman, einer der grössten Recruitment- und Talentagenturen Nordamerikas, tätig und hat uns die Fragen genannt, die Sie als Bewerberin beim nächsten Gespräch definitiv stellen sollten.

Wie schreibe ich ein gutes Bewerbungsschreiben? Was muss ich beachten, wenn ich neben dem Studium noch arbeite? Und wie hole ich das meiste aus meinem klitzekleinen WG-Zimmer raus? In der #EndlichErwachsen-Themenwoche pünktlich zum Semester- & Bewerbungsstart untersucht Refinery29 alle Aspekte des Erwachsenwerdens und spricht über das, was wir in der Schule nie fürs Leben gelernt haben – aber gerne gewusst hätten.

 

Refinery29 Link-Tipps:

29 herzzerreissende Filme, die niemand allein schauen sollte

Diese Sprüche lassen wir uns jetzt tätowieren

Das sind die lustigsten Sexgeschichten

Werbung

1.

«Das ist eine gute Frage, um herauszufinden, welche Eigenschaften in der Firma am meisten geschätzt werden», sagt Finn. «So erfahren Sie, wonach das Unternehmen sucht und können die Antwort dann nutzen, um Parallelen zu Ihrem eigenen Hintergrund und Lebenslauf zu ziehen.» Denn genau das ist es, was eine gute Frage Ihrerseits tun sollte: den Dialog am Laufen halten. Zeigen Sie, wie Ihre Eigenschaften denen anderer erfolgreicher Menschen in der Firma ähneln.

2.

Die Antwort Ihres Interviewers bietet eine weitere Möglichkeit, Sie selbst gut zu vermarkten, sagt Finn. Wenn sie erklären, dass sie anderen Kandidat*innen abgesagt hatten, weil ihnen eine spezifische Qualifikation oder eine bestimmte Charaktereigenschaft fehlte, gibt es Ihnen die Möglichkeit, darüber zu sprechen, «dass Sie diese Attribute idealerweise mitbringen und darum die richtige Wahl wären.»

3.

«Diese Frage zu stellen, wird Sie von anderen Kandidat*innen hervorheben, denn die meisten anderen werden sie nicht stellen», sagt Finn. «Wenn Ihr Interviewer sie beantwortet, ist das eine tolle Gelegenheit, um jegliche Vorbehalte, die er oder sie gegen eine Ihrer vermeintlichen Schwächen hat, klarzustellen.»

Es ist besser Ihre Schwächen offen anzusprechen, während Sie noch im Rennen für den Job sind und Sie noch die Gelegenheit haben, zu zeigen, dass Sie möglicherweise doch die nötige Erfahrung mitbringen oder Wege kennen, diese Mängel zu beheben.

4.

«Nach einer solchen Prognose zu fragen, gibt Ihnen einen besseren Blick auf Ihre Aufstiegschancen und hilft Ihnen herauszufinden, ob sich das mit Ihren Interessen und Wünschen deckt», erklärt Finn. «Ausserdem bekommen Sie dann Einblicke darüber, wohin sich die Firma und Ihre Abteilung bewegen.» Zu verstehen, welche Wachstumsmöglichkeiten Ihnen die Rolle bietet, kann Ihnen helfen, den besten Job für sich zu wählen, besonders wenn Sie mehrere potenzielle Angebote auf dem Tisch haben. 

5.

«Diese Frage hilft, eine persönliche Verbindung zwischen Ihnen und dem Interviewer aufzubauen und sagt einiges über beispielsweise Work-Life-Balance oder interne Aufstiegsmöglichkeiten aus», sagt Finn. «Die Antwort kann Ihnen zudem einen Einblick in den Unternehmensalltag und die Arbeitskultur geben.» Wenn Sie so weit sind oder die Möglichkeit haben, wählerischer sein zu können, was Ihren Job anbelangt, können Sie ein Angebot ausschlagen, wenn die Firmenkultur nicht zu Ihrer Persönlichkeit passt. Eine solche «Kultur» ist oft im Vorfeld schwer herauszulesen. Genau wie Sie zeigen sich auch Arbeitgeber von der besten Seite. Wenn Sie aber darüber nachdenken, in welchem Umfeld Sie am besten arbeiten, und das mit der Antwort der Interviewer vergleichen, können Sie einen besseren Einblick in den Arbeitsalltag gewinnen.

6.

Ihr Interviewer ist auch nur ein Mensch, auch wenn er oder sie gerade Ihre Zukunft in den Händen hält. Wie die meisten Menschen, machen auch sie Annahmen, meinen alles verstanden zu haben oder vermeiden es möglicherweise, zu aggressiv nachzufragen. Darum ist es wichtig herauszufinden, wo man im Vergleich steht. Denn Sie möchten ja, dass die richtigen Informationen über Sie in Betracht gezogen werden, wenn Sie im weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens mit den anderen Kandidat*innen verglichen werden. «Diese Frage zu stellen bietet Ihnen die Möglichkeit, jegliche Vorbehalte oder Missverständnisse sofort anzusprechen und aus dem Weg zu räumen», sagt Finn. «Zum Beispiel könnte Ihnen der Interviewer sagen, dass Sie etwa bei vergleichbarem Background leider etwas weniger Erfahrung im Projektmanagement haben als andere Kandidaten. Das ist der perfekte Moment, um Verwirrung aufzuklären und die Erfahrung, die Sie haben, noch mal zu betonen.» Sie fügt hinzu, dass Sie, indem Sie diese Frage stellen, demonstrieren, dass Sie den Job wirklich wollen. «Und das ist nie verkehrt.» Sie zeigen, dass Sie keine Angst haben, sich mit anderen zu vergleichen. «Ausserdem gibt sie Ihnen einen Einblick in den Markt, und wie Sie hier im Vergleich zu anderen positioniert sind», etwas, das Ihnen im Übrigen auch dann hilft, wenn Sie den Job nicht bekommen.

7.

«Das ist fast, wie mitten im Test Antworten zu bekommen», sagt Finn. «Es ist ausserdem der ideale Zeitpunkt, um dem Gegenüber zu zeigen, dass Sie ähnliche Herausforderungen bereits gemeistert haben. Es gibt Ihnen zudem einen Ausblick darauf, was auf Sie zukommt, wenn Sie angestellt werden, und kann Ihnen so bei der Entscheidung helfen, ob diese Position die richtige für Sie ist.» Es ist toll, wenn man in seiner Rolle zielstrebig ist, am wichtigsten ist den meisten Arbeitgebern aber, dass Sie die Aufgaben, die mit einer bestimmten Position verbunden sind, auch wirklich erfüllen können. Herauszufinden, wie Ihre ersten Tage, Wochen und Monate aussehen werden, kann Ihnen helfen, sich richtig auf die Rolle vorzubereiten, während Sie Ihre grösseren Ziele im Hinterkopf behalten.

8.

Mit einem guten Bauchgefühl aus einem Bewerbungsgespräch zu gehen, wenn Sie das Gefühl haben, sich nicht gut oder authentisch genug verkauft zu haben, kann schwierig sein. Deshalb sollten Sie in jedem Fall sicherstellen, dass nichts offen bleibt oder aus Höflichkeit auf irgendwelche Fragen verzichtet wurde. «Stellen Sie diese Frage am Ende eines Interviews, falls Sie eben noch etwas genauer erklären oder Missverständnisse aus dem Weg räumen wollen», sagt Finn. «Zum Beispiel kann der Interviewer noch Fragen zu Details Ihrer Rolle in einem bestimmten Projekt in der Vergangenheit haben oder Genaueres über eine bestimmte Qualifikationen wissen wollen. Es ist auch wichtig, die Frage mit etwas einzuleiten», erklärt sie, «denn wenn man fragt ‘Kann ich noch etwas näher erklären?», wird oft ein ja oder nein folgen und es bleibt keine Gelegenheit, das Gespräch am Laufen zu halten.»

9.

«Das zeigt, dass Sie das Unternehmen gründlich recherchiert haben und öffnet die Türen für weitere Fragen, die Sie über die Firma haben könnten», sagt Finn. «Es kann Ihnen auch einen besseren Blick darauf geben, wohin sich die Firma bewegt.»