Diese Alternativen sind besser als Tampons
- Text: Miriam Suter; Foto: Getty Images / Manuel Faba Ortega (1)
Viele Frauen empfinden das Tragen von Tampons als unangenehm. Wir stellen Ihnen vier Alternativen vor, mit denen Sie die Tage besser überstehen.
Im Schnitt menstruieren Frauen rund 40 Jahre in ihrem Leben, zwischen 3 und 7 Tagen pro Monat. Dabei verbrauchen wir bis zu 17’000 Tampons – und geben damit nicht nur viel Geld aus, sondern produzieren auch jede Menge Abfall. Tampons können aber auch gesundheitliche Risiken bergen: Sie werden gebleicht und kommen mit aggressiven chemischen Stoffen in Kontakt. Ausserdem saugen Tampons nicht nur Blut auf, sondern auch die Feuchtigkeit der Vagina. Das stört die Scheidenflora, führt zu Trockenheit und Juckreiz – und kann den Grundstein für bakterielle Infektionen legen. Grund genug also, sich nach Alternativen umzusehen.
Menstruationsunterhose
Entwickelt wurde Thinx von drei New Yorkerinnen mit dem Ziel, eine Unterhose auf den Markt zu bringen, die Blut aufnimmt und sich dabei trotzdem trocken anfühlt – und gleichzeitig bequem ist und gut aussieht.
So funktionierts:
Die Höschen von Thinx kommen in sechs verschiedenen Versionen daher, die stärkste davon kann dieselbe Blutmenge aufnehmen wie zwei Tampons – durch vier saugfähige, antibakterielle Lagen. Diese sind übrigens so dünn, dass sich die Unterhose trotzdem nicht anfühlt wie eine Windel. Die Unterhosen können also entweder als Ergänzung zu einem anderen Hygieneprodukt oder – an leichten Tagen oder von Frauen mit schwacher Periode – solo getragen werden.
Nach dem Tragen werden die Thinx-Höschen von Hand ausgewaschen und wandern dann in die Waschmaschine. Erhältlich sind sie ab etwa 24 Franken in Schwarz und Nude, die Modelle reichen vom Tanga-Slip für leichte Tage bis zum «Hiphugger» für den Höhepunkt der Periode. Einen Teil des Erlöses spenden die Macherinnen übrigens an die Organisation Afripads, die es Frauen in Uganda ermöglicht, wiederverwendbare Binden zu nähen und zu verkaufen. Der Onlineshop liefert auch in die Schweiz.
Menstruationsschwämmchen
Der Schwamm gehört zu den ältesten Hygieneartikeln für die Menstruationsblutung und wird wie ein Tampon eingeführt.
So funktionierts:
Das Schwämmchen wird vor dem ersten Gebrauch in eine Essig-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:2 eingelegt, um den pH-Wert zu neutralisieren, und vor jedem Einsetzen angefeuchtet. Im Gegensatz zum Tampon saugt das Schwämmchen nur Blut und keine sonstigen Körperflüssigkeiten auf. Dadurch wird die Scheidenflora nicht gestört, es entsteht kein Trockenheitsgefühl und die Schleimhäute werden nicht gereizt. Das Schwämmchen wird nach dem Tragen nicht weggeworfen, sondern mit kaltem Wasser ausgewaschen und wiederverwendet. Am Ende der Blutung wird der Schwamm in Essig eingelegt, um Keime abzutöten und bis zur nächsten Periode am besten in einem Baumwollbeutel aufbewahrt. Zu kaufen gibt es die Schwämmchen in der Drogerie oder im Reformhaus.
Menstruationstasse
Bei der Menstruationstasse wird das Blut nicht aufgesaugt – sondern aufgefangen.
So funktionierts:
Die Tasse besteht aus medizinischem Silikon und wird zusammengefaltet in die Vagina eingeführt. Dort ploppt sie wieder auf, bildet einen Unterdruck und saugt sich fest. So wird das Blut aufgefangen und hat keine Chance vorbeizufliessen. Auch Joggen, Schwimmen oder Yoga sind kein Problem. Je nach Stärke der Menstruation reicht einmal Wechseln pro Tag.
Ist die Tasse voll, wird der Unterdruck mit dem Finger gelöst und das Blut in die Toilette entleert. Das Lösen der Tasse erfordert anfangs etwas Übung. Wenn keine Möglichkeit besteht, die Tasse auszuwaschen, reicht auch einmal Durchwischen mit Toilettenpapier. Nach dem Zyklus wird die Tasse ausgekocht. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Anbietern (zum Beispiel von Mooncup) Menstruationstassen in unterschiedlichen Farben und Grössen bereits ab etwa 30 Franken zu kaufen – bei guter Pflege halten die Tassen übrigens bis zu zehn Jahre.
Stoffbinden
Wer lieber Binden trägt, kann auch hier auf eine umweltfreundliche Variante zurückgreifen. Die Modelle aus Baumwolle sind wasch- und wiederverwendbar.
So funktionierts:
Wie Wegwerfbinden hat auch die Variante aus Stoff – meistens Baumwolle oder Hanf – einen saugfähigen Kern mit einer dünnen Nylonschicht, der das Blut auffängt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Binden sind sie aber eine ökologische Alternative, weil sie nach dem Tragen nicht weggeworfen, sondern gewaschen und wiederverwendet werden. Es gibt Modelle, die per Druckknopf am Slip befestigt werden, und solche ohne Flügel. Ausserdem sind Stoffbinden in verschiedenen Grössen erhältlich, etwa längere Binden für die Nacht oder starke Blutungen und dünnere, kürzere für leichte Tage.
Stoffbinden werden momentan noch vor allem in Onlineshops angeboten etwa bei erdbeerwoche-shop.com oder windelzeit.ch. Je nach Anbieter können verschiedene Muster und Farben ausgewählt werden.
1.
Drei Jahre lang haben drei New Yorkerinnen am Konzept der Menstruationsunterhose gefeilt. Die Slips von Thinx kommen in sechs unterschiedlichen Stärken daher und können mit ihrer saugfähigen, antibakteriellen Einlage an leichten Tagen Tampons sogar vollständig ersetzen.
2.
Das Schwämmchen wird angefeuchtet und wie ein Tampon eingeführt, saugt aber nur Blut auf und keine Körperflüssigkeiten. Das Naturprodukt trocknet Vaginalschleimhaut also nicht aus und ist zudem frei von chemischen Schadstoffen.
3.
Diese Tassen bestehen aus Silikon oder Latex, werden zusammengefaltet in die Vagina eingeführt und fangen dort das Menstruationsblut auf. Die meisten Menstruationstassen können bis zu 12 Stunden getragen werden und haben eine lange Lebensdauer.
4.
Wer am liebsten Binden trägt, kann auf eine umweltfreundliche Alternative zurückgreifen: Stoffbinden werden nach dem Tragen gewaschen und wiederverwendet. Ausserdem sind sie in vielen unterschiedlichen Designs erhältlich – so kann sogar die Monatshygiene personalisiert werden.