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Chrissy Teigen verliert ihr Baby und shart intime Fotos mit ihren Followern
- Text: Kerstin Hasse
- Fotos: Instagram/Chrissy Teigen
Die amerikanische Moderatorin und Kochbuchautorin ist bekannt dafür, dass sie ihr Privatleben auf Social Media teilt. Nun hat sie im sechsten Monat ihr Baby verloren – und auch dieses schreckliche Erlebnis mit ihren Followern geshart.
«Vom Spital ohne Baby nach Hause fahren. Wie kann das real sein?», schrieb Chrissy Teigen heute auf Twitter, wenige Stunden nachdem sie im sechsten Monat ihr Baby verloren hat.
Chrissy Teigen folgen auf Instagram und Twitter insgesamt über vierzig Millionen Menschen. Die 34-Jährige nimmt ihre Follower mit in ihr Leben mit Ehemann John Legend und ihren beiden Kindern Luna und Miles. Teigen ist ein Social-Media-Profi – es gibt eigentlich nichts, was sie nicht teilt. Egal ob sie nach Award-Shows betrunken auf dem Boden ihres enormen Kleiderschranks sitzt und mit verschmierter Schminke vor sich hin gluckst, im Seidenkimono am Herd steht, glamouröse Fotoshootings absolviert oder mit ihren Kindern im Bett schmust – ihre Follower sind dabei.
Per Videoclip kommuniziert
Weil sie offen über ihr Leben und ihre Familie erzählt, ist bekannt, das Teigen und Legend bei ihrer gemeinsamen Familienplanung schon viele Hürden überwinden mussten. Das ehemalige Model machte nie ein Geheimnis daraus, dass sie ihre beiden ersten Kinder über IV- Behandlungen bekam und berichtete auch über diese – teilweise sehr schmerzhaften – Phasen ihres Lebens mit äusserster Transparenz.
Im August wurde durch Legends Music-Video «Wild» Teigens dritte Schwangerschaft medienwirksam angekündet. Teigen erklärte daraufhin auf Twitter, dass sie selbst nicht mit einem dritten Kind gerechnet hatte. Wie jeden Monat habe sie einen Schwangerschaftstest gemacht – nur um wieder enttäuscht zu werden – doch dann war der Test plötzlich positiv.
Direkt, ehrlich, menschlich
Ein paar Wochen danach postete sie Aufnahmen ihrer Ultraschalluntersuchung, bei dem ihre Tochter Luna neben ihr herumturnte, später verplapperte sich Teigen in einem Insta-Video und verriet, dass sie einen Sohn erwartet. Den Clip postete sie später auch in ihrem Feed mit der Caption «Hahahahaha, kann es euch also auch grad sagen, dass es ein Junge wird.» Damit traf sie die Tonalität, die ihre Social-Media-Präsenz ausmacht: Teigen redet mit ihren Followern, als wären sie ihre Freunde. Sie wirkt direkt, ehrlich – menschlich.
Und genau so direkt und ehrlich hat sie in den vergangenen Tagen und Wochen auch über ihre Schwangerschaftskomplikationen gesprochen. Ihre Plazenta sei sehr schwach, erklärte sie, deshalb habe man ihr strikte Bettruhe erteilt. Vor wenigen Tagen dann wurde Teigen ins Spital eingeliefert. In einer ausführlichen Story aus dem Spitalbett sprach sie über die starken Blutungen, die sie seit Wochen beschäftigt hatten. Blutungen, die stärker seien als jede Periode. Sie filmte, wie ihr Mann ihr ein Sandwich im Spitalzimmer zubereitete. Sie dankte für das Mitgefühl und bat ihre Follower, sie nicht mit medizinischen Ratschlägen zu behelligen. Sie teile ihre Geschichte ganz bewusst, sagte sie in die Kamera, weil sie nun mal alles in ihrem Leben teile. Dennoch wüssten auch ihre Follower nicht alles über sie und ihre medizinische Vorgeschichte. Das Video endete mit einem Gruss, den sie an ihr Baby richtete. «Mommy loves you», sagte sie. Ein Gruss in den eigenen Uterus – übermittelt über Social Media vor einem Millionenpublikum. Für Teigen keine Aussergewöhnlichkeit.
Maximale Transparenz
Knapp zwei Tage später lud Chrissy Teigen fünf Bilder auf Instagram hoch, die sie weinend im Spitalbett und mit ihrem toten Baby im Arm zeigen. Auch Stunden nach dieser dramatischen Erfahrung teilt Teigen also ihr Leben mit ihren Followern – und wählt erneut den Weg der maximalen Transparenz. Das kommt nicht nur gut an. «Schön, dass das Kamerateam dabei war», schreibt ein User. «Nicht mal diesen Tag schaffst du ohne Social Media zu verbringen?», fragt ein anderer. Doch ebenso viele Kommentare finden sich von Frauen und Männern, die etwas Ähnliches wie Teigen und Legend durchgemacht haben und sich für ihre Offenheit bedanken.
Man wundert sich schon, wer diese intimen Fotos machte – wer die Kraft aufbrachte, in diesen Momenten auf den Auslöser zu drücken. Und man staunt auch über die Entscheidung Teigens, wenige Stunden nach dieser furchtbaren Erfahrung diese Bilder hochzuladen.
Dass Teigen diesen Weg gewählt hat, ist aber alles andere als verwunderlich. Hätte sie geschwiegen, hätten sich ihre Follower gewundert, was passiert sein könnte – und dementsprechend hätten sie wild spekuliert. Am Ende gehört diese Transparenz zu ihrem Image, zu ihrem Unternehmen, zu ihrem Job. Ihre Entscheidung mag so manche Person als unglaublich mutig empfinden, andere werden sie für pietätslos und unangebracht halten und kritisieren, wie Teigen damit umging. Die 34-Jährige behielt einmal mehr das Narrativ über ihr Leben in der eigenen Hand – auch wenn ihr Post von aussen betrachtet ein krasser Schritt sein mag.