Cici Xiang (43), Angestellte in der Wäscherei des Hotels The Ritz-Carlton, zugezogen aus der Provinz, ist voller Optimismus für ihr Land.
Cici Xiang ist nervös. Ein Interview? Sie schaut ungläubig drein. Cici Xiang ist eine von 200 Millionen chinesischen Wanderarbeitern, die in den letzten Jahren vom Land in die Stadt gezogen sind. Ohne dieses Heer von Arbeitskräften würde Shanghai nicht mehr funktionieren.
Cici Xiang ist stolz auf ihren Job: Sie arbeitet in der Wäscherei des Luxushotels The Ritz-Carlton im Stadtbezirk Pudong. Sie, die in ihrer Heimatprovinz Primarschüler unterrichtet hat, bügelt jetzt Servietten, Bettbezüge, Tischtücher. Sie sieht es positiv: «Es ist immer schön feucht hier, wie in der Sauna!» Die Kinder der Wanderarbeiter bleiben meist auf dem Land zurück. 58 Millionen sollen es sein, die bei den Grosseltern wohnen.
Cici Xiang kämpfte bei den Behörden dafür, dass ihre Tochter in Shanghai zur Schule gehen darf. «Hier ist die Ausbildung besser», sagt sie. Ihr Mann lebt immer noch in der Provinz, einmal im Monat sehen sie sich. Es sei normal, dass sich die Eltern für ihr Kind aufopferten, sagt Cici Xiang. «Später wird meine Tochter ja für mich sorgen.» Ihr Wunsch für China? «Mein Land soll die Nummer eins der Welt werden! Wir werden Amerika schlagen!»