Mein Leben in Sportarten: Barbara Loop, Volontärin
Frisuren oder Filme, Parfums oder Platten: Oft sind es Nebensachen, die zu Meilensteinen unserer Biografie werden. Die annabelle-Redaktion erinnert sich.
Mein Leben in Sportarten
Barbara Loop (29), Volontärin
Für eine glorreiche Sportlerinnenkarriere fehlte es mir nicht an Fantasie, aber an der nötigen Ausdauer. Zwei Dinge jedoch lassen mich die Hoffnung nie aufgeben, irgendwann doch noch meine Sportart zu finden: meine Liebe zum Essen und mein Stolz.
Muki-Turnen
Ich bin als Kind kaum zu bändigen, sagt meine Mutter.
Turnverein
1988 ist mein Vorbild Florence Griffith-Joyner alias Flo-Jo. Nicht nur weil sie die 200 Meter schneller läuft als alle anderen, sondern weil die «Diva der Tartanbahn» mit ihren langen Fingernägeln so exzentrisch ist. Ich bin weniger mutig. Es reicht gerade mal für eine lustige Palme auf dem Kopf
Skifahren
Mit sechs fahre ich beim Skischulrennen auf den 5. Platz. Viel wichtiger aber sind die Rennen im Fernsehen: Dann darf ich vor der Glotze essen, mit Tomba la bomba mitfiebern und unter der Wolldecke eindösen. Mit zwölf habe ich genug Rennen für mein ganzes Leben gesehen. Ich lasse Skifahren Skifahren sein, fahre nun Snowboard und schaue Fussball.
Schwimmen
1989, meine beste Freundin ist Schwimmerin. Schön, gross, schlank, mit breiten Schultern. Ich packe meine Badesachen ein und begleite sie ins Hallenbad. Dort schreit einer: «Schneller, schneller, schneller.» Und sehr schnell verliere ich das Interesse.
Badminton
Von 1990 bis 1994 spiele ich Badminton mit viel Herz. Ich stehe zwei- bis dreimal pro Woche in der Halle, fahre an Turniere, bin in meiner Altersgruppe unter den Besten … die Schlechteste.
Ich höre auf, weil ich in der Sekundarschule glaube, für Sport keine Zeit mehr zu haben.
Eishockey
Mit einer mutigen Schar junger Mädchen trete ich am Benninger Cup an. Komplett bewegungsunfähig, wie ich auf dem Eis bin, werde ich ins Goal verbannt. Trotz übermächtiger Gegnerinnen halten wir die Linie so gut es geht.
Volleyball
1995 ist mein neues Idol Mila Superstar, die erste Manga-Figur im TV – und Volleyballerin. Auch ich will fliegen «wie die Sonne überm Fujiyama». Bald aber lege ich den Volleyball beiseite und fange stattdessen an zu rauchen.
Fussball
Ich liebe Fussball und versuche mich 2002 auch selber am Ball. Im Unisport kicken wir einmal pro Woche, nur bei schönem Wetter.
Yoga, Boxen
Ich dachte lange, ich sei keine richtige Frau, weil ich weder den gebückten Hund noch den Sonnengruss kannte. Der Zug ist schon fast abgefahren, da entdecke ich 2011 yogamour.de. Heute bin ich Hobby-Yogi und boxe gelegenlich.
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