Leben
Abnehm-Apps: Calory Guard Pro
- Redaktion: Julia Hofer; Text: Barbara Loop; Illustration: Silke Werzinger
Seien wir ehrlich, bei den meisten beginnt die Selbstoptimierung am Hintern: Ein oder zwei Kilo weniger, das war denn auch mein Ziel. Doch als ich bei Calory Guard, der Kalorienüberwachungs-App, mein Wunschgewicht eingeben soll, werde ich übermütig: Vier Kilo weniger und ein Traumkörper – entweder ganz oder gar nicht!
Ich erfasse jede Banane und jeden Apfel, halte penibel jedes Cola light und jeden Kaffee fest, den ich trinke. Kompliziert wird es, als ich mein Mittagsmenü verbuchen will: Kartoffelstock, aber wie viel? Ob die Erbsli und Rüebli nun gefroren oder frisch, jung und sehr fein oder eher alt und grob sind, wie die App von mir wissen möchte, kann ich beim besten Willen nicht beurteilen.
Doch auch für dieses Problem gibts im App-Store eine Lösung: Meal Snap errechnet die Kalorien auf meinem Teller anhand eines Fotos. Nur bringt mir die ungefähre Angabe («435–653 Kalorien») wenig, denn Calory Guard will es ganz genau wissen. Schliesslich liegt meine Tageslimite bei 1320 Kalorien, bei 1321 leuchtet die Zahl rot.
Und wenn die mal leuchtet, dann hilft nur noch Sport: Die dritte App, Run Keeper, zieht die verbrauchten Kalorien direkt beim Calory Guard ab. Nach einer Woche habe ich 300 Gramm weniger auf den Hüften, sagt Calory Guard. Ob das auch stimmt, kann ich nicht beurteilen, denn meine Waage ist altmodisch analog: So feine Unterschiede registriert sie gar nicht.